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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gebildeten Schnorchel zu neuem Luftholen über die Wasseroberfläche strecken mußte.
    Schräg zur Mitte der Insel hinüber, wo er den Mann mit dem flachen Kahn hatte anlegen sehen, waren es etwa zweihundert Meter. Doc schaffte die Strecke mit lediglich dreimal Schnorcheln, ehe er vor sich unter Wasser die Mangrovenwurzeln der Inselküste auftauchen sah und sich an einer ganz langsam, um nicht das leiseste Wasserplätschern zu verursachen, an Land zog.
    Der flache Kahn war an der Stelle, an der er angelegt hatte, nicht zu entdecken. Offenbar war er zwischen die Mangrovenbäume gezogen worden. Aber ein Pfad tat sich an der Landungsstelle auf. Doc folgte diesem Weg parallel im Abstand von einigen Metern. Und fast sofort hörte er Stimmen.
    Einer der Sprecher hatte ein durchdringendes, schrilles Organ, das zweifellos dem Anführer der schwarzgesichtigen Männer gehörte – dem Mann mit dem seltsamen Namen oder Beinamen Ark.
    »Du Narr!« keifte er. »Bist du etwa hergekommen, ohne den Wagen zu wechseln?«
    »Warum den Wagen wechseln?« fragte eine andere Stimme. »Wer hätte mir denn folgen sollen?« Der zweite Mann war offenbar der Fahrer des Wagens, dem Doc Savage gefolgt war.
    »Wir werden geradezu sträflich nachlässig ...« Ark unterbrach sich und äußerte einen Fluch in seiner Muttersprache. »Erst kam uns dieser Doc Savage auf die Spur, dann die Quasselstrippe Beech. Wenn es so weitergeht, landen wir demnächst noch vor einem Erschießungskommando!«
    »So etwas gibt es in diesem Land nicht«, murmelte der andere.
    »Dann gibt es etwas anderes, was ebenso wirksam ist«, fauchte Ark. »In Zukunft sei vorsichtiger! Los, komm jetzt.«
    Die beiden entfernten sich, und Doc Savage folgte ihnen, nicht auf Sichtdistanz, sondern nach dem Gehör. Und das war gut so, denn es ergab sich, daß am Dschungelufer der Insel in Abständen Beobachtungsposten aufgestellt waren, die sich bisher noch nicht verraten hatten.
    Ark und sein Begleiter bewegten sich auf die andere Seite der Insel hinüber, die weniger dicht bewachsen war und wo es eine kleine versteckte Bucht gab. Ein Rennboot war dort verankert, dasselbe Boot, mit dem die Schwarzgesichtigen Doc und seinen Helfern am Strand vor dem Dünenhaus entkommen waren. Auch war dort an Mangrovenwurzeln eine alte Barke vertäut, von der Bohlen zum Ufer hinübergelegt und offenbar schwere Lasten abgeladen worden waren.
    Ark und sein Begleiter gingen an der Barke vorbei. Doc aber untersuchte genau die Spuren, die beim Abladen in dem weichen Boden entstanden waren.
    Ein Stück weiter stieß Doc auf eine Stelle, an der eine der schweren Lasten offenbar abgerutscht war, wodurch im Boden ein deutlicher Abdruck ihrer Grundfläche entstanden war, und dieser entsprach in den Abmessungen genau den schweren Gebilden, die im Keller des Dünenhauses auf den Holzpodesten gestanden haben mußten.
    Auf dieser Seite der Insel schien es keine Beobachtungsposten zu geben. Doc beschleunigte seine Schritte, bis er Ark und dessen Begleiter wieder hören konnte.
    »Wir werden hier nur arbeiten«, erklärte Ark gerade, »wenn der Wind von Land her weht, so daß uns der Gestank, der dabei entsteht, nicht verraten kann. Und wenn irgendwelche Sport- oder Fischerboote in die Nähe kommen, stellen wir die Arbeit vorübergehend ein. Das Schwerste haben wir ja ohnehin schon hinter uns.«
    Sie befanden sich jetzt fast in der Mitte der Insel, und da hier erst recht keine Posten zu erwarten waren, hatte Doc seine Vorsicht weitgehend auf gegeben.
    So wurde Doc Savage, als nur drei Meter entfernt lautlos ein Mann hinter einem Baumstamm hervortrat, sozusagen
in flagranti
erwischt, ohne jede Möglichkeit, ins Dickicht wegzutauchen.
    Der Mann war stämmig und breitschultrig. Seine Kleidung war ziemlich neu, aber verknittert und bis zu den Hüften hinauf mit Schlamm beschmutzt. In seinem vierschrötigen Gesicht stand ein tödlich entschlossener Ausdruck.
    Mit dem Lauf seiner abgesägten Schrotflinte bedeutete er Doc, stehenzubleiben.
    Er hatte bisher nicht ein Wort gesprochen.
     
     

10.
     
    Doc Savage blieb reglos stehen, bis ihm der Mann durch einen neuerlichen Wink mit dem Flintenlauf anwies, in die schützende Deckung der nahen Büsche zu treten. Er konnte hören, wie sich Ark und sein Begleiter immer weiter entfernten.
    Doc öffnete den Mund zu einer Frage.
    »Pst!« ermahnte ihn der Mann mit der Schrotflinte.
    Im Flüsterton fragte Doc: »Warum leise? Wer sind Sie?«
    Wieder bewegte der Mann die Schrotflinte.

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