DS034 - Der flammende Dolch
Hungerleider der Gruppe war, obwohl die übrigen es verstanden hatten, sich geschickt aus den Schlagzeilen herauszuhalten. Achmed Ben Khali zum Beispiel war in den Vereinigten Staaten wenig populär, aber im Nahen Osten, wo er an etlichen Ölgesellschaften beteiligt war, wurde sein Name entweder voller Ehrfurcht geflüstert oder lauthals verflucht. Er war lang und dürr und hatte ein Gesicht wie ein Gelehrter; man mußte ihn genau betrachten, um festzustellen, daß er einen Blick hatte wie ein ausgehungerter Geier. Lord Dusterman war auch in seiner englischen Heimat nicht sehr bekannt, trotzdem gehörten ihm nicht wenige große Waffen- und Munitionsfabriken, und bei jedem Krieg wurde er reicher. Mark Costervelt, Josh Sneed und Jaques Coquine waren weniger spezialisiert als ihre Kollegen. Sie hatten sich damit begnügt, ihre Panzerschränke bis zum Bersten mit Wertpapieren vollzustopfen, so daß sie an jeder beliebigen geschäftlichen Transaktion vom Verkauf etwa einer Banane bis zur Herstellung von Tankern profitierten.
Gemeinsam außer dein Kapital war ihnen lediglich eine bestürzende Selbstsicherheit, die mit einem beträchtlichen Vermögen zwangsläufig wächst, und ein beachtlicher Verstand. Sie behandelten einander mit ausgesuchter Höflichkeit, offenbar wußte jeder von ihnen, wie er die übrigen einzuschätzen hatte; nur der siebte Mann der Runde bildete in dieser Beziehung eine Ausnahme.
»Ich bin Henry Lee«, sagte der siebte Mann zu Doc Savage – ihn als einzigen hatte van Jelk nicht vorgestellt –, dann wandte er sich an die anderen. »Wenn die Gentlemen mich bitte entschuldigen wollen – ich muß dringend fort. Mein Haus steht Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.«
Seine Kollegen musterten ihn eisig.
»Nein, Lee«, sagte Achmed Ben Khali nach einer Weile. »Sie sollten bleiben.«
Lee gehorchte, aber vermutlich, so überlegte Doc, hätten auch die meisten Mitglieder der Regierungen eines beachtlichen Teils der Welt einem Achmed Ben Khali ohne Widerspruch gehorcht.
Peter van Jelk hielt eine kleine Ansprache. Er hatte sich umgezogen, bevor er mit Doc und seinen Begleitern zu Henry Lee gefahren war, er hatte sich auch wieder in der Gewalt. Er hatte seine Verstörtheit mit dem zerfetzten Anzug abgestreift und benahm sich nun nicht weniger aristokratisch als seine Freunde.
»Sie werden gewiß Doc Savage kennen«, sagte er zu den Gentlemen, »entweder persönlich oder wenigstens seine Reputation. Ich hatte heute das Vergnügen, mich mit ihm zu unterhalten, und bei dieser Gelegenheit haben wir festgestellt, daß Doc Savage nicht weniger daran interessiert ist als wir es sind, mit jener unerklärlichen Macht, die uns gefährlich geworden ist, den Kampf zu wagen und etwaige mysteriöse Hintergründe zu erhellen.«
»Meinen Sie den schwarzen Stein?« fragte Lord Dusterman mit einer Stimme, die an die Maschinengewehre erinnerte, die seine Fabriken so hurtig produzierten und nach allen Seiten verteilten. »Wollen Sie darauf hinaus?«
»Darauf will ich hinaus.« Jelk lächelte. »Darauf und auf die schwarzen Dolche.«
»Hat er die Geschichte geglaubt?« fragte B. A. Arthur.
»Er hat.«
»Ich nicht!« bemerkte Arthur.
»Ich auch nicht«, sagte van Jelk, »zuerst jedenfalls nicht. Der Augenschein hat mich überzeugt, so unsinnig dies alles scheint.«
»Ich bin nicht so leicht zu überzeugen«, sagte Arthur.
Peter van Jelk wandte sich an Doc Savage und machte eine weite Armbewegung in die Richtung zu den sieben Männern.
»Wir haben ein Syndikat gebildet«, erläuterte er noch einmal, »wir hatten die Absicht, museumsreife Stücke aus der Epoche der Mayas und Inkas aufzukaufen. Der schwarze Stein war sehr kostspielig, außerdem hatten wir keinerlei Gewähr für seine Echtheit. Um das Risiko möglichst gering zu halten, haben wir ihn gemeinsam erworben. Die Verhandlungen hat Sid Morrison geführt, er war der bedeutendste Fachmann in unserer Gruppe. Der
Verkäufer war Juan Don MacNamara, der Sohn des Präsidenten Gatun MacNamara von Cristobal. Der junge MacNamara sollte uns gestern den Stein bringen, mit dem ; Flugzeug, und er »Das stimmt nicht!« Sanda MacNamara unterbrach. »Das ist doch alles gelogen!«
Peter van Jelk drehte sich indigniert zu ihr um.
»Ich bin nicht daran gewöhnt, die Wahrheit meiner Ausführungen in Frage gestellt zu sehen!« sagte er scharf.
Sanda lachte klirrend; mit Floskeln war sie nicht zu beeindrucken, und van Jelks Geld konnte ihr nicht imponieren.
»Dann sollten
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