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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mehrmals warfen sich Polizisten und andere Leute, an denen sie vorbeikamen, grinsende Blicke zu, als sie den Mann hinten in der
Caleso
sitzen sahen. Offenbar war dies einer von vielen Polizisten, die der Kutscher schon zu Tom Toos Zahlmeister gefahren hatte.
    Die
Caleso
hielt vor einem alten Steingebäude.
    »Wenn du die Güte haben willst, hier auszusteigen, o Herr«, sagte der Kutscher in blumigem Mandarin. Der verächtliche Ausdruck, der um seine Schlitzaugen spielte, strafte seine Höflichkeit Lügen.
    Der baumlange Polizist stieg aus. Er wurde von dem
Caleso
-Kutscher in einen schmutzigen Vorraum geführt, in dem ein altes Weib dabei war, auf einem Holzblock mit einem Hammer Nüsse zu knacken. Es bedurfte schon eines sehr scharfen Beobachters, um dahinterzukommen, daß die drei unregelmäßigen Schläge, die sie mit dem Hammer machte, ein verabredetes Signal waren.
    Daraufhin öffnete sich weiter hinten eine Tür. Der
Caleso
-Kutscher schob den Polizisten in einen Gang. Es roch darin nach Abfällen, Ratten und Opiumrauch.
    Sie gelangten in einen niedrigen verräucherten Raum. Etwa ein Dutzend Orientalen rekelte sich auf niedrigen Pritschen herum.
    Auf dem nackten Boden lagen drei Männer, denen man die Hand- und Fußgelenke zusammengebunden hatte.
    Es waren Monk, Long Tom und Johnny.
    »Warte hier, o Erhabener«, wies der
Caleso
-Kutscher den Beamten mit schmierigem Grinsen an. »Tom Too ist natürlich nicht selber da, aber einer seiner Helfer wird gleich kommen.«
    Im nächsten Augenblick flog der
Caleso
-Kutscher gegen die rückwärtige Wand und war bereits bewußtlos, als er zu Boden rutschte. Ein Faustschlag von vernichtender Wucht hatte ihm das Kinn gebrochen.
    Die auf den Pritschen liegenden Orientalen kamen hoch wie eine Schar aufgescheuchter Hühner. Auch in den menschlichen Haufen, der aus Monk, Long Tom und Johnny bestand, kam unversehens Leben.
    »Doc!« rief Monk mit hoher Stimme. »Potztausend, wie hast du uns hier gefunden?«
    Die große Gestalt in der Uniform eines Manila-Polizisten hatte zunächst jedoch anderes zu tun, als ihm zu antworten. Zwei Orientalen, die sich inzwischen gefaßt hatten, stürzten herbei.
    Doc – er war es wirklich – spuckte erst einmal die Kaugummis aus, die er sich in die Backen gesteckt hatte, um seine Gesichtsform zu verändern. Dann schien er den nächsten Chinesen kaum mit den Fingerspitzen zu berühren, aber der Mann sank dennoch um – offenbar bewußtlos. Der zweite bekam den Schlagstock über den Kopf gezogen.
    Ein dritter Mann wurde wieder von Docs magischen Fingerspitzen erledigt. Dann zwei weitere Gangster.
    »Seine Berührung bedeutet den Tod!« kreischte ein Mongole.
    Das war ein wenig übertrieben. Doc trug auf den Fingerspitzen einfache Plastikfingerhüte mit winzigen Injektionsnadeln, die eine sofort einschläfernde Droge enthielten. Weil sie aus hauchdünner und durchsichtiger Plastikmasse bestanden, waren diese ›Fingerhüte‹ kaum zu erkennen.
    Ein weiterer Orientale legte sich nach Docs ›magischer Berührung‹ schlafen.
    »Licht aus!« brüllte jemand auf Chinesisch.
    Prompt hallte ein Schuß auf und zerschmetterte die Ölfunzel, die als einzige den Raum erhellte. Sie auszuschießen erwies sich als Fehler. Im Zwielicht – durch die offene Tür fiel noch ein schwacher Lichtschimmer – rempelten sich die Orientalen gegenseitig an.
    »Die Luft draußen ist süß, meine Brüder!« schrie eine schrille Stimme auf Mandarin-Chinesisch.
    Die Aufforderung genügte. Einer nach dem anderen huschten die Mongolen und Chinesen wie die Wiesel zu der Tür hinaus, die Doc absichtlich unblockiert gelassen hatte.
    Die nüsseknackende Greisin im Vorraum wurde glatt umgerannt. Sie rappelte sich aber schnell wieder auf und hastete hinter den anderen in grotesken Sätzen her.
    Monk, Long Tom und Johnny hoppelten auf gefesselten Beinen aufgeregt herum.
    »Haltet endlich still!« knurrte Doc.
    Seine Bronzehände faßten Johnnys Handschellen, ein kurzer kräftiger Ruck, und die Stahlringe schnappten auf. Ebenso verfuhr er mit Johnnys Fuß schellen. Der hagere Geologe war über eine solche Kraftleistung nicht überrascht, da er so etwas bei Doc schon oft erlebt hatte. Auch Long Toms Schellen sprangen auf.
    Bei Monks Fesseln war die Lage anders. Sie bestanden aus einer dicken Eisenkette, die von einem Vorhängeschloß zusammengehalten wurde. Seine Häscher mußten wohl dahintergekommen sein, daß er mit seinen Gorillakräften normale Handschellen aufzusprengen

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