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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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werden, ehe die vier Desperados die Sprengladungen zündeten, die das Schiff zum Sinken brachten. Mehrere Mongolen unter den Passagieren, die heldenhaft mithelfen wollten, die vier Kriminellen zu überwältigen, wurden jedoch erschossen.«
    »Jetzt läßt Tom Too seine Bande auch noch als Helden feiern!« stöhnte Renny.
    »Soeben erreicht uns eine Blitzmeldung!« verkündete der Nachrichtensprecher aufgeregt. »Danach soll es den vier Gangstern gelungen sein, die sinkende
Malay Queen
im letzten Augenblick doch noch zu verlassen und das Ufer zu erreichen. Sie sollen angeblich bereits in Manila aufgetaucht sein. Ihre Namen sind nicht bekannt, aber hier folgt eine Beschreibung.«
    Der Sprecher gab dann eine verblüffend genaue Personenbeschreibung von Doc, Ham, Renny und Mindoro durch.
    »Wegen der Gefährlichkeit der Gangster hat die Polizei Befehl erhalten, bei ihrem Auf tauchen sofort von der Schußwaffe Gebrauch zu machen«, beendete der Sprecher seine Durchsage. »Kapitän Hickman, der Kommandant des Unglücksschiffes, hat auf den Kopf jedes dieser Männer zehntausend Dollar Belohnung ausgesetzt, tot oder lebendig.«
    »So wie Tom Too muß man es machen«, bemerkte Ham sarkastisch.
    »Jedenfalls sitzen wir nun in der schlimmsten Klemme, in der wir uns je befunden haben«, fügte Renny trocken hinzu.
    Mindoro zog ein besorgtes Gesicht, als er zurückkam.
    »Die Lage ist sehr ernst«, berichtete er. »Meine politischen Freunde haben einen von Tom Toos Mongolen abfangen und zum Reden bringen können. Danach macht Tom Too Anstalten, die Führung zu übernehmen.«
    »Und wie soll das im einzelnen geschehen?« fragte Doc.
    »Die Leibärzte des Präsidenten sind bestochen worden. Er soll vergiftet werden, und die Ärzte werden seinen Tod mit Herzversagen begründen. Im gleichen Augenblick werden politische Unruhen ausbrechen. Natürlich werden diese durch Tom Toos Leute angestiftet, aber trotzdem wird er diese ›Unruhen‹ niederschlagen und sich damit zum Retter der Nation aufspielen. Ehe noch eine der Großmächte eingreifen kann, soll alles vorbei sein.«
    »Das ist genau die Art Plan zur politischen Machtergreifung, die heutzutage noch funktionieren könnte«, erklärte Ham.
    »Das klingt aber gar nicht nach Piratenmethoden«, brummte Renny.
    »Tom Too ist eben ein sehr moderner Pirat«, wandte Doc ein. »Er weiß, er würde nicht weit kommen, wenn er mit ein paar gekaperten Kriegsschiffen in den Hafen von Manila einführe. Falls die philippinische Marine und Armee nicht mit ihm fertig würden, wären im Handumdrehen die Seestreitkräfte von einem halben Dutzend anderer Nationen zur Stelle.«
    Ein Bote, ein stämmiger Polizeibeamter, dem Mindoro vertraute, brachte frische Kleidung für alle vier Flüchtlinge.
    Doc musterte den Polizisten mit Interesse. Seine Uniform bestand aus Khaki-Kniehosen, Bluse und Umhang in derselben Farbe und aus einem weißen Tropenhelm. Die Beine des Mannes waren nackt, und an den Füßen trug er Sandalen.
    »Haben Tom Toos Männer auch Sie zu bestechen versucht?« fragte Doc.
    »Viele, viele Male«, erwiderte der Beamte in holprigem Englisch. »Ich immer sagen nein. Ich nicht wollen.«
    »Hat man Ihnen gesagt, an wen Sie sich wenden sollten, wenn Sie sich eines anderen besinnen?«
    »Mir geben Namen von Kerl, zu dem ich gehen soll, wenn ich Tom Toos Dollar wollen«, war die Antwort In Docs Augen schienen Goldflitter zu tanzen. »Freunde«, sagte er leise, »ich habe eine Idee.«
     
     

13.
     
    Etwa dreißig Minuten später sah man einen stämmigen Manila-Polizisten den Chinesenladen verlassen. Er wirbelte lässig seinen langen Schlagstock um den Finger, als hätte er keine einzige Sorge auf der Welt.
    An einer bestimmten Straßenecke des Chinesenviertels trat er auf den Kutscher einer klapprigen einspännigen Pferdedroschke zu, in Manila
Caleso
genannt. Er sprach den Chinesen, der auf dem Kutschbock eingedöst war, aus dem Mundwinkel an.
    »Ich mich doch noch besonnen.«
    »Ich nichts wissen, nicht verstehen«, entgegnete der
Caleso
-Kutscher mürrisch.
    »Ich brauche viele Pesos«, fuhr der Polizist leise fort. »Tom Too hat gesagt, soll zu dir kommen, wenn anders besonnen. Du arrangierst, machen fixi.«
    Im verschlagenen Gesicht des
Caleso
-Fahrers verzog sich keine Miene. »Setz dich in mein unwürdiges Gefährt, o Herr«, entgegnete er in fließendem Mandarin-Chinesisch. »Ich bring dich hin.«
    Die
Caleso
durchfuhr Gassen, in die sich kein amerikanischer Tourist gewagt hätte.

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