Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Geistesgegenwart, den Zettel in die Jacke zu schmuggeln und beides wegzuschmeißen. Den Zettel allein hätte bestimmt kein vernünftiger Mensch aufgehoben.«
    »Ich muß mich doch sehr wundern«, sagte Renny anzüglich. »Du äußerst dich selten anerkennend über Ham; der Schock scheint dir in die Glieder gefahren zu sein!«
    »Er ist ein abscheulicher Rechtsverdreher«, sagte Monk gegen seine Überzeugung. »Aber kein Mensch hat nur schlechte Eigenschaften. Man muß immer objektiv bleiben!«
    Doc Savage schlug die Richtung zum Club ein. Vor der schmalen Gasse stauten sich Gaffer, ein Krankenwagen und zwei Polizeifahrzeuge waren eingetroffen. Der vierte Hausmeister hatte die Leiche seines Chefs entdeckt und die Polizei verständigt, was Doc vergessen hatte. Die überraschende Wendung, die mit dem Fund der Jacke und des Zettels eingetreten war, hatte ihn abgelenkt.
    Reporter versuchten vergeblich, in den vornehmen Club einzudringen, der zweite Hausmeister, der jählings zum ersten avanciert war, drängte sie zurück. In dieses Bauwerk wurden Journalisten auch als Mitglieder nicht aufgenommen – in Ausübung ihres Berufs waren sie schon gar nicht gern gesehen.
    Ein Zeitungsverkäufer rief die neuesten Schlagzeilen aus; sie befaßten sich nach wie vor mit den Wikingern und der gestohlenen Jacht, die immer noch nicht wiederaufgetaucht war. Die Gaffer interessierten sich im Augenblick nicht für die Wikinger, sondern für den Mord. Daß zwischen beiden ein Zusammenhang bestand, könnten sie nicht ahnen.
    Doc, Monk, Renny und das Schwein stiegen in Docs Wagen. Doc übernahm das Lenkrad. Der Zeitungsjunge entdeckte Doc, stutzte, grinste und winkte heftig, offenbar hatte auch er ihn erkannt; Doc winkte zurück und trat auf’s Gas. Der Wagen jagte um eine Ecke und fuhr nach Norden.
     
    Diamond Point war ein öder felsiger Landstrich, in dem es nur kahle Hügel und dürftiges Gestrüpp gab, nicht einmal eine Straße war vorhanden, sondern nur ein holpriger Weg. In der vergangenen Nacht hatte es geregnet, und der kräftige Wind hatte zwar die Fahrbahnen und Gehsteige in New York trocknen können, aber der Weg hier war noch verschlammt und mit tiefen Pfützen übersät.
    »Anscheinend kommt nicht oft jemand in die Gegend.« Monk spähte aus dem Fenster. »Aber heute war bestimmt schon ein Wagen hier, man sieht es an den Spuren.«
    »Vor nicht einmal einer Stunde.« Doc stimmte zu. »Die Wasserlachen sind trübe, das heißt, der Schlamm ist erst vor kurzem aufgewühlt worden.«
    Monk nickte; er war mit dieser Erklärung einverstanden. Er zog seine Maschinenpistole aus der Schulterhalfter und kontrollierte die Ladung. Er bedauerte ein wenig, nur Betäubungsmunition im Magazin zu haben. Auf die Menschen, die seinen Intimfeind Ham verschleppt hatten, hätte er mit Vergnügen scharf geschossen, aber Doc hatte es sich zum Grundsatz gemacht, Menschenleben zu schonen, wann immer die Umstände es erlaubten. Seinen Helfern blieb nichts anderes übrig, als sich nach seinen Wünschen zu richten.
    Doc Savage schaltete das Funkgerät ein; seine Fahrzeuge und die seiner Assistenten waren mit Kurzwellengeräten ausgestattet. Johnnys Sender schickte immer noch ein leises Rauschen in den Äther.
    »Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl«, bekannte Renny. »Johnny sitzt vielleicht bis zum Hals in der Tinte, und wir fahren durch New York spazieren.«
    »Wir fahren nicht spazieren!« protestierte Monk. »Wir suchen Ham.«
    »Das hätten wir beide auch allein tun können«, erklärte Renny. »Doc hätte mit dem Flugzeug hinter Johnny herfliegen sollen, dann hätten wir wenigstens Zeit gespart.«
    »Wenn wir Ham jetzt nicht finden, werden wir es auch so machen«, versprach Doc. »Die Ereignisse haben uns ein bißchen überrollt, wir sind nicht recht dazu gekommen, einen klaren Gedanken zu fassen.«
    Er steuerte den Wagen über einen steilen Hügel; dahinter tauchte zwischen verkümmerten Bäumen der Hudson auf. Der Weg führte zum Ufer und daran entlang. Die Fährte des einzelnen Wagens, die sich tief in den aufgeweichten Boden gegraben hatte und der Doc seit einer Weile gefolgt war, wurde deutlicher, um am Wasser unvermittelt aufzuhören.
    Doc bremste, die drei Männer und das Schwein stiegen aus. Sie gingen zum Ufer und sahen unter sich eine schwarze Limousine. Sie stand bis zu den Achsen im Fluß und war leer, alle vier Türen waren offen.
    Doc stieg ins Wasser und blickte in den Wagen. Die Polster waren über und über mit Blut besudelt.

Weitere Kostenlose Bücher