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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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trat, bohrte sich ihm etwas in die Seite. Als er sich umdrehte, starrte er unversehens in das falsche Ende einer stahlblau blitzenden Pistole.
     
     

7.
     
    Long Tom starrte ein paar Sekunden lang auf die Waffe. Sie war kurz und gedrungen, und er kam zu dem Schluß, daß sie vom Kaliber Achtunddreißig war und ihre Kugel in jedem Fall einen viel zu großen Tunnel durch seinen Körper graben würde.
    Er hob die Augen zu dem Pistolenträger auf und sagte: »Uff!«
    Es war eine Frau, eine hochgewachsene schlanke Wikingerin mit meerblauen Augen – und auch sonst schien sie einiges von der unbekümmert-draufgängerischen Art zu haben, die man im allgemeinen nur bei Seefahrern findet.
    »Eine Wikingerprinzessin!« sagte Long Tom.
    Sie war fast einen Kopf größer als er, und im Vergleich zu seinem kränklich-bleichen Aussehen schien sie von geradezu strotzender Gesundheit zu sein, so braungebrannt war sie.
    »Oh Mann!« sagte Long Tom.
    Die blonde Riesin musterte ihn scharf. Sie hatte feingeschwungene Lippen, und das Blondhaar fiel ihr in kühnem Schwung schräg über die Stirn. Ansonsten wirkte sie aber ziemlich entschlossen, auch wenn ihr eine leichte Unsicherheit anzumerken war.
    »Toll!« sagte Long Tom.
    »Was ist toll?« erwiderte das Mädchen. »Sie scheinen ein sehr beschränktes Vokabular zu haben.«
    »Nun, Ihr Aussehen, Ihre Stimme.«
    Doc Savages Freunde hätten vor Staunen den Mund offenbehalten, daß Long Tom, der sonst eher ein Frauenfeind war, sich von weiblicher Schönheit zu Superlativen hinreißen ließ, dazu noch gegenüber einem Mädchen, das ihn mit einer Pistole bedrohte.
    »Sie wollten meinem Bruder auflauern«, sagte das Mädchen ernst.
    »Was?« Long Tom brauchte einen Augenblick, um in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    »Mein Bruder. Sie wollten ihn abpassen. Der Hotelboy sagte es mir.«
    »Welcher Hotelboy?«
    »Der Hotelboy, den ich dafür bezahle, daß er mir über das Kommen und Gehen meines Bruders berichtet. Daran hatten Sie wohl nicht gedacht, nicht wahr?«
    »Ihr Bruder?« sagte Long Tom nicht verstehend.
    »Ich bin Lam Benbow«, klärte ihn das Mädchen auf.
    Schlagartig wurden Long Tom die Zusammenhänge klar. Und wenn das Mädchen einen Hotelboy bestochen hatte, damit er ihr über das Kommen und Gehen ihres Bruders berichtete, bedeutete das ...
    »Sie lassen Ihren Bruder bespitzeln?« fragte Long Tom.
    »Strecken Sie die Hände hoch, damit ich Sie nach Waffen durchsuchen kann«, entgegnete das Mädchen scharf.
    Long Tom folgte der Aufforderung, und ihre schlanken Finger tasteten seine Kleidung ab. Da sie sich hier in einem toten Winkel der Hotelhalle befanden, konnte sie sich ruhig Zeit dabei lassen. Aus dem Achselhalfter unter seinem Jackett zog sie ihm eine Waffe, die wie eine komplizierte Automatikpistole aussah. Es war eine der Kompakt-Maschinenpistolen, die Doc Savage ausschließlich für seine Freunde konstruiert hatte.
    Das Mädchen sah die Waffe stirnrunzelnd an, wurde offenbar aus ihrem Mechanismus nicht klug und zwängte sie in die Tasche ihres weiten Umhangmantels.
    »Vorwärts marsch«, befahl sie.
    »Aber – wohin?«
    »Das werden Sie schon sehen. Sie haben meinen Bruder bedroht. Ich weiß zwar nicht, was Sie mit ihm gemacht haben, aber das werde ich schon noch herausfinden.«
    »Wie sind Sie ...«
    »Keine Fragen, sondern los jetzt, zum Seiteneingang hinaus. Aber machen Sie sich keine falschen Hoffnungen. Aus der Tasche richte ich weiter meine Pistole auf Sie. Eine verdächtige Bewegung von Ihnen, und ich rufe einen Polizisten. Das würde Ihnen wohl ganz und gar nicht gefallen, was?«
    Long Tom verkniff sich die Bemerkung, daß ihm beinahe nichts lieber gewesen wäre, als wenn sie die Polizei riefe. Sie hatte sich nicht um seinen Ausweis gekümmert, als sie seine Taschen durchsucht hatte, und Long Tom sah keinen Grund, ihr von sich aus zu sagen, wer er war.
    Die blonde junge Frau hatte vor dem Seitenausgang des Hotels einen alten Wagen stehen. Long Tom mußte sich hinter das Lenkrad setzen und fahren, während sie ihn weiter mit der Pistole in Schach hielt. Die Fahrt ging die Fifth Avenue hinunter, und zu Long Toms Erstaunen mußte er den Wagen vor dem Wolkenkratzer parken, in dem sich Docs Hauptquartier befand.
    Und genau dorthin dirigierte Lam Benbow ihn.
    Johnny und Renny rissen verblüfft die Augen auf, als Long Tom von einer hochgewachsenen Blondine in die Empfangsdiele geführt wurde, die durchaus aussah, als ob sie die Waffe, die sie ihm in den Rücken

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