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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich mit der freien Hand den Schweiß vom Gesicht. »Tatsächlich gibt es eine Art Gästehaus, aber nur für Frauen. In einem Teil des Hauses ist der königliche Harem untergebracht, lediglich die jeweilige Favoritin darf im Palast wohnen. Männliche Besucher des Königs erhalten Zimmer im Palast.«
    »Was ist mit Reisenden, die keine Gäste des Königs sind?« wollte Monk wissen.
    »Am Stadtrand sind einige Herbergen«, erläuterte Cardoti. »Sie sind für Weiße nicht empfehlenswert. Im übrigen hat man nur die Möglichkeit, sich privat einzumieten.«
    »Viel Vergnügen«, meinte Monk ironisch. »Wenn Udu ablehnt, uns als seinen lieben Besuch zu betrachten, können wir von Haus zu Haus wandern und wie die Landstreicher um Obdach flehen.«
    »Du kannst auch im Wald schlafen«, sagte Ham bissig. »Die Affen werden dir bestimmt nichts tun. Sie werden dich für ihresgleichen halten und mit Bananen füttern.«
    »Wir hätten wirklich in New York bleiben sollen«, erklärte Patricia mißvergnügt. »Dort habe ich doch wenigstens einen Platz, auf den ich mein müdes Haupt betten kann. Hier muß ich in einem Harem unterkriechen und kann zu allen einheimischen Göttern beten, daß Udu mich nicht mit einer seiner Favoritinnen verwechselt!«
    »Udu hat keine Favoritin mehr.« sagte Cardoti schnell. »Dazu ist er bestimmt zu gebrechlich. Sie und Miß Moncarid haben nichts zu befürchten. Im Gästehaus sind Sie in Sicherheit.«
    »Naja.« Pat zuckte mit den Schultern. »Aber schließlich bin ich nicht bis nach Afrika geflogen, um mich zwischen Frauen zu verstecken.«
    »Wenn ich mich nicht irre, hat niemand dich zu dieser Reise eingeladen«, sagte Doc unfreundlich. »Du hast also keinen Grund, dich zu beschweren. Trotzdem werden wir versuchen, dir die Bequemlichkeiten der zivilisierten Welt zu beschaffen, soweit es möglich ist. Du darfst aber nicht zu anspruchsvoll sein.«
    »Sie müssen sich mit den Landessitten abfinden, Miß Savage«, sagte Miß Moncarid. »Vielleicht werden Sie Udu kennenlernen. Ich halte es für wahrscheinlich, daß er uns in den Palast einlädt.«
    »Vertrauen Sie sich mir an.« Cardoti lächelte angestrengt. »Wir müssen nur Udu begrüßen, dann kann ich mich um Sie kümmern.«
     
    Die sechs fast nackten Lakaien erwarteten den kleinen Zug am Portal des Palastes. Pat und Miß Moncarid blieben in einem Vorraum, die Männer wurden von Selan empfangen und in den Thronsaal geführt. Logo und Cardoti luden den Sarg vor Udus Lager ab und traten einen Schritt zurück.
    Udu richtete sich mühsam auf und betrachtete Doc Savage von oben bis unten; er achtete weder auf Logo noch auf Cardoti, die er kannte, noch auf Monk und Ham, die er nicht kannte.
    »Die Nachrichten der Trommeln waren falsch«, sagte Udu in fließendem Englisch mit britischem Akzent. »Sie müssen Doc Savage sein! Ihr Ingenieur Renwick hat Sie mir beschrieben. Wir haben uns oft unterhalten, bevor er in den Dschungel gezogen ist, um sich die geplante Bahnstrecke anzusehen. Oder irre ich mich?«
    Doc bestätigte gemessen, daß Udu sich nicht irrte.
    »Sie haben mir meinen Sohn zurückgebracht.« Udu schielte weinerlich auf den Sarg. »Ich bin tief in Ihrer Schuld! Ich werde sofort ein zeremonielles Begräbnis vorbereiten lassen. Trotzdem fürchte ich, daß es zu spät ist. Ich habe nicht mehr lange zu leben, und meine Feinde sind gefährlich.«
    »Noch sind Ihre Tage nicht gezählt.« Doc bemühte sich, seine Worte so zu wählen, daß ein gewisser höfischer Ton gewahrt blieb, und sich zugleich vor Ham und Monk nicht lächerlich zu machen. »Graf Cardoti hat mich oberflächlich in Ihre Schwierigkeiten eingeweiht. Wir werden sehen, was wir tun können ...«
    Udu wollte aufstehen und sackte schwerfällig wieder auf seine Felle. Er hob die juwelengeschmückten Hände und winkte kraftlos.
    »Ich bin dem Grafen sehr dankbar dafür, daß er meinem Sohn ein guter Freund war«, erklärte er grämlich. »Ich hatte gehofft, daß Zaban in den USA etwas von der Staatskunst erlernt, die andere Nationen so mächtig gemacht hat. Mein Trachten war vergebens.«
    Cardoti verbeugte sich stumm. Logo stand da wie eine Statue. Ham und Monk spähten verstohlen zu den zahlreichen Totenschädeln an den Wänden.
    »Wenn ich einen Rat erteilen dürfte«, sagte Doc mit Würde, »dann würde ich empfehlen, den Sarg mit dem ermordeten Prinzen so aufzustellen, daß jeder Untertan noch einmal sein Gesicht betrachten und Abschied nehmen kann. Der Sarg hat ein Glasfenster, er

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