DS052 - Der Mann vom Mond
...« sagte der Mann mit dem Colt. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen Lurgent sofort verständigen!«
Sie trieben Johnny vor sich her durch den Wald. Aus ihren Gesprächen hörte er heraus, daß Lurgent offenbar einem gewissen Behemoth mißtraute und sie, die drei Männer und einige ihrer Kollegen, in der ganzen Umgebung verteilt hatte, damit sie auf alles achteten, das ihnen verdächtig erschien. Außerdem war Lurgent beunruhigt über die Tatsache, daß Doc Savage sich für ihn und den Mann auf dem Mond interessierte. Nicht zuletzt deswegen war Lurgent überhaupt auf Behemoth aufmerksam geworden. Er hielt ihn für einen Spitzel Doc Savages.
Mißvergnügt begriff Johnny, daß er Lurgent offensichtlich unterschätzt hatte. Auch Doc Savage hatte ihn unterschätzt, und nicht zuletzt hatten sie alle den Mann vom Mond unterschätzt. Leider kam die Erkenntnis zu spät.
Die drei Männer führten ihn zu einer Landstraße, fesselten ihn mit einem kräftigen Strick, legten ihn am Rand der Fahrbahn auf den Rücken, verschlossen ihm die Augen mit Klebestreifen und leerten ihm die Taschen aus. Sie waren kaum mit dieser Arbeit fertig, als Motorengeräusch ein Fahrzeug ankündigte.
»Der Mann vom Mond!« flüsterte einer der Männer.
Der Wagen hielt an, Johnny hörte, wie heftig getuschelt wurde, dann schien der Mann vom Mond zu besichtigen, was die drei Gangster aus Johnnys Taschen geräumt hatten.
»Die Box ist eine ultraviolette Lampe«, erklärte der Mann vom Mond. »Gewisse Substanzen leuchten auf, wenn sie ultraviolett angestrahlt werden, zum Beispiel Aspirin. Wollen sehen, ob wir eine Geheimschrift finden ...«
Er entdeckte das Zellophan und las den Text laut vor.
»Das Zellophan ist eine Zigarrenhülle«, sagte einer der Männer. »Behemoth qualmt unentwegt Zigarren!«
»Dann ist er also der Verräter«, folgerte der Mann vom Mond. »Wir werden uns um ihn kümmern.«
Johnny hatte den Eindruck, daß der Mann sich verstellte, obwohl er, Johnny, ganz sicher war, die Stimme noch nie gehört zu haben. Der Mann war in der Tat überaus vorsichtig. Anscheinend hatte er eine Münze oder etwas Ähnliches zwischen die Zähne geklemmt, wodurch seine Sprache erheblich verändert wurde.
»He, Sie da, Sie Knochengestell«, sagte der Mann vom Mond und trat Johnny herzhaft gegen die Rippen. »Wo ist Savage?«
»Gehen Sie zum Teufel«, ächzte Johnny.
»Sie werden bestimmt noch sehr gesprächig werden«, erklärte der Mann. »Im Augenblick habe ich für Sie keine Zeit, aber wir werden unsere Unterhaltung nachholen.«
Er trat Johnny gegen die Schläfe, und Johnny spürte einen stechenden Schmerz. Der Mann vom Mond wandte sich an die drei Menschen, die Johnny gefangen hatten, wie von weit her hörte dieser die unnatürliche Stimme, aber was sie sagte, versetzte Johnny einen Schock.
»Einer von euch muß zu Lurgent fahren«, befahl der Mann vom Mond. »Er soll Behemoth erledigen.«
8.
Einer der drei Gangster erklärte sich freiwillig dazu bereit, den Befehl des Mannes vom Mond auszuführen. Er rannte zu dem Wagen, den die drei Männer am Fuß des Hügels zwischen Buschwerk abgestellt hatten, warf sich hinein und jagte den Highway entlang zum Gipfel.
Obwohl er in seinem Automobil verhältnismäßig sicher war, blickte er sich immer wieder argwöhnisch um, als fürchte er, der entsetzliche Doc Savage, dessen Name allein sich mittlerweile für Lurgent und seinen Anhang zu einem Synonym des Schreckens zu entwickeln drohte, könnte plötzlich zwischen den Bäumen auftauchen und ihn, den Kurier, aus dem Wagen pflücken wie eine faule Frucht, um ihn zur Verantwortung zu ziehen. Er duckte sich über das Lenkrad und zog den Kopf ein, zerbiß sich nervös die Lippen und fluchte lautlos vor sich hin.
In der Nähe des Gipfels war eine weitere Lichtung, sie war in den Wald geschnitten wie eine Tonsur. Lurgent und seine Begleiter hatten ihre Fahrzeuge am Rand der Lichtung geparkt und in der Mitte einen mächtigen Frühstückskorb aufgestellt, so daß ein unvoreingenommener Betrachter unausweichlich zu der Schlußfolgerung gelangen mußte, einige friedliche Bürger hätten sich hier zu einem Picknick eingefunden.
Der Kurier brachte sein Vehikel mit kreischenden Bremsen zum Stehen und sprang heraus. Der erste Mensch, der in sein Blickfeld geriet, war Behemoth, der wieder einmal eine Zigarre qualmte.
»Gibt’s was Neues?« fragte Behemoth hoffnungsvoll.
Der Kurier verglich in Gedanken Behemoth mit dem, was er
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