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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ausgebrochen, und die Regierung hatte ihre Truppen benötigt, um die Unruhen im eigenen Land zu unterdrücken. Eingeweihte vermuteten einen Zusammenhang zwischen der Aggression des einen Staates und dem Aufruhr in jenem anderen, aber natürlich war dieser Zusammenhang nicht zu beweisen. Im übrigen war die Revolution keineswegs überraschend gekommen. Wer immer da ein Streichholz angerissen haben mochte, hatte sich nicht sonderlich anstrengen müssen, um einen Brand zu entfachen. Wie in den meisten Staaten Lateinamerikas, brodelte es auch in diesem schon lange, und nicht viele Bürger hätten ihrer Regierung eine Träne nachgeweint, wäre sie wirklich gestürzt worden. Dennoch war die Regierung in diesem Fall außenpolitisch im Recht, und zu bedauern waren vor allem die sinnlosen Opfer, die dieses Spiel mit dem Feuer gekostet hatte.
    Der grauhaarige Mann besichtigte kritisch Lurgent.
    »Sie sind also der Mann vom Mond ...«, sagte er.
    »Nein, Exzellenz«, sagte Lurgent kühl.
    »Ich kenne doch Ihre Stimme«, erwiderte der Grauhaarige gereizt. »Sie haben mich in Washington angerufen und mir mitgeteilt, der sogenannte Mann vom Mond möchte mich sprechen!«
    »Richtig«, sagte Lurgent. »Deswegen haben wir das Funkgerät mitgebracht.«
    Er deutete auf den Apparat. Der Botschafter runzelte die Stirn. Sein Chauffeur hatte sich an die Tür zurückgezogen, Lurgents Leibwächter und die drei Posten waren auf gestanden und verstummt.
    »Kann man uns da nicht belauschen?« fragte der Botschafter.
    »Sie müssen sich keine Sorgen machen, Exzellenz«, sagte Lurgent.
    Er schaltete den Apparat und den Lautsprecher an und reichte dem Botschafter das Mikrophon. Doc schaltete ebenfalls sein Funksprechgerät an und nahm mit seinen Männern Verbindung auf. Er sprach leise, damit die Leute in der Kabine ihn nicht hörten.
    »Wir sind hier in einem Hühnerstall«, sagte Ham, »in einem bemerkenswert dreckigen Hühnerstall und ungefähr eine halbe Meile von dir entfernt.«
    Doc trug ihm auf, die Gegenseite anzupeilen, sobald der Botschafter sich mit Lurgents Auftraggeber unterhielt. Er schaltete das Gerät wieder aus und sein eigenes Peilgerät an. Währenddessen besah sich der Botschafter das Mikrophon so skeptisch, wie er den Apparat betrachtet hatte.
    »Reden Sie, Exzellenz«, sagte Lurgent.
    »Hallo?« sagte der Botschafter zaghaft ins Mikrophon.
    Aus dem Lautsprecher schallte eine verstellte Stimme, die klang, als hätte ihr Besitzer eine Münze zwischen den Zähnen.
    »Sie hatten mich angeworben«, sagte die Stimme. »Sie selbst haben im Auftrag Ihres Präsidenten mit mir verhandelt! Sie hatten einen Krieg vom Zaun gebrochen, und als Sie selbst kriegerisch bedroht waren, haben Sie sich hastig meiner Hilfe versichert. Ich habe eine Revolution angezettelt, und Ihrem Staat ist ein zweiter Krieg erspart geblieben.«
    Der Botschafter schnappte nach Luft, sein Gesicht wurde dunkelrot, ob vor Wut oder vor Verlegenheit, war durch das Bullauge nicht auszumachen, doch Doc wußte aus Erfahrung, daß Diplomaten über ein nur schwach entwickeltes Schamgefühl verfügen. Er überlegte, daß also die Gerüchte stimmten, die wissen wollten, jene Revolution wäre nicht zufällig ausgerechnet zu jenem Termin ausgebrochen. Der sogenannte Mann vom Mond hatte nachgeholfen und war nun mit dem Botschafter offenbar unzufrieden.
    »Warum erzählen Sie mir das?« fragte der Botschafter. »Ich bin informiert und habe ein gut funktionierendes Gedächtnis.«
    »Ich habe Ihnen keinen Gefallen erweisen wollen«, sagte die Lautsprecherstimme unfreundlich. »Ich habe lediglich meinen Beruf ausgeübt, dafür hatte mir Ihre Regierung ein Honorar von zwanzig Millionen Dollar zugesichert. Aber jetzt fängt Ihr Präsident an zu feilschen. So was kann man mit mir nicht machen! Wenn die Unkosten nicht so hoch wären, würde ich meine nächste Revolution bei Ihnen anzetteln!«
    Der Botschafter war nun unverkennbar erzürnt.
    »Ich wüßte nicht, was ich für Sie tun könnte«, erklärte er eisig. »Wir bezahlen Ihnen fünf Millionen Dollar – aber in unserer Währung.«
    »Ihre Währung ist außerhalb Ihrer Staatsgrenzen nur die Hälfte wert«, belehrte ihn der Mann am anderen Ende der Funkverbindung. »Ich fühle mich betrogen! Ich verlange amerikanisches Geld, wie es vereinbart war, und die volle Summe.«
    »Ich kann Ihnen nicht helfen. Mir sind die Hände gebunden.«
    »Ist das Ihr letztes Wort?«
    »Zu meinem Bedauern ...«
    »Exzellenz«, sagte die verstellte

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