DS053 - Tod im ewigen Schnee

Einstellung zu Frauen zu erklären. Der Bronzemann wußte genau, warum er niemals Bindungen zu Frauen einging. Seine vielen Feinde hätten darin sofort einen Weg gesehen, sich indirekt an ihm zu rächen.
    Monk wurde von seinem Schwein aus der Verlegenheit gerettet, eine längere Erklärung abgeben zu müssen. Habeas Corpus war aus der Amphibienmaschine gesprungen und kam mit flatternden Flügelohren herbeigerannt. Vor ihnen blieb er japsend stehen.
    »Aber wir übrigen sind keine Frauenhasser!« schien das Schwein zu sagen.
    Midnat D’Avis riß verblüfft die Augen auf. »
Par petit!
Du meine Güte! Das Schwein kann sprechen?«
    Monk grinste verschämt, als er ihr erklärte, daß der das durch Bauchreden zustande gebracht hatte, wobei er dezent auch noch ein paar seiner vielen anderen Fähigkeiten erwähnte.
    Irritiert sah Ham aus einiger Entfernung zu. Es stank ihn mächtig, daß es Monk wieder einmal geschafft hatte, sich noch vor ihm an ein hübsches Mädchen heranzumachen.
    Die Gefangenen wurden jetzt in die Wagen geladen. Renny sollte einen fahren, Long Tom und Johnny, wenn sie sich von dem Ätherrausch erholt hatten, den anderen.
    »Schafft die Kerle ins Lagerhaus«, wies Doc sie an. »Dort werden wir sie verhören.«
    Monk und Ham rangierten die beiden Tourenwagen auf die Seite, damit Doc freie Startbahn hatte. Dann gab Doc ihnen einen Wink, mit ihm zu kommen, und zum erstenmal wandte er sich an die junge Frau: »Kommen Sie ebenfalls mit in die Maschine, Miß.« Wenige Minuten später hob Doc die Maschine glatt von der Autobahn ab. Nachdem er sie auf Kurs zurück nach Manhattan gebracht hatte, übergab er das Steuer an Monk und kam nach hinten in die Kabine, wo Midnat D’Avis in einem der Polsterschalensitze Platz genommen hatte.
    »Wir können jetzt ein paar Minuten reden«, bemerkte Doc ruhig. »Machen wir uns am besten erst einmal miteinander bekannt.«
    Die junge Frau hatte sich vorgenommen, ihn eiskalt abzufertigen, wenn er endlich Zeit für sie fand. Sie war selber höchst überrascht, wie süß dennoch ihre Worte herauskamen. »Ich bin Midnat D’Avis«, sagte sie. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.«
    »Meinen Namen wissen Sie sicher schon – Clark Savage Jr.«, erklärte ihr Doc. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir erst einmal sagen würden, wo Sie in dieser Sache eigentlich stehen.«
    Midnat D’Avis überlegte, daß sie noch niemals einem Mann mit faszinierenderer Stimme begegnet war.
    »Ich bin Privatdetektivin«, erklärte sie. »Mein Büro habe ich in Toronto, Kanada. Ich bin mit dieser Sache von einem Mann namens Ben Lane beauftragt worden.«
    »Ausgezeichnet! Wir sind schon die ganze Zeit darauf aus, endlich Näheres über Ben Lane zu erfahren.«
    »Ich fürchte, da werde ich Ihnen nicht viel weiterhelfen können,
M’sieur
. Ich habe Ben Lane nie persönlich kennengelernt.«
    »Wie sind Sie dann von ihm engagiert worden?«
    »Auf telegrafischem Wege. Er schickte mir von einem Posten der Mounted Police in Nordkanada aus ein Telegramm, in dem er mich anwies, nach New York zu fahren und die Räume dieses Mahal zu beobachten, um durch ihn auf die Spur des Mannes namens Stroam zu kommen. Was ich erfuhr, sollte ich ihm dann telegrafisch berichten.«
    »Gab Ben Lane in diesem Telegramm auch an, warum er Stroam beschattet haben wollte?«
    »
Non
. Es hieß darin lediglich, daß ich ihm eine Beschreibung Stroams telegrafieren und mich an seine Fersen heften sollte.«
    »Dann muß Ben Lane doch offensichtlich gewußt haben, daß Stroam nach New York unterwegs war, um dort Kontakt mit Mahal auf zunehmen.«
    Midnat D’Avis nickte. »Zweifellos,
M’sieur
Savage.«
    »Und wohin sollten Sie die Antwort richten?«
    »An Captain Stonefelt im Posten Snow Mountain der Royal Northwest Mounted Police.«
    »Snow Mountain?« grübelte Doc laut. »Das ist doch ganz oben im Northwest-Territory. Einer der entlegensten Außenposten der Mounted Police. Dorthin gibt es nicht einmal Telegrafen-, sondern nur Funkverbindung.«
    »Sind Sie denn schon einmal dort gewesen?« fragte Midnat D’Avis überrascht.
    »In der Nähe«, entgegnete Doc ausweichend. Er sah die junge Frau eindringlich an. »Und das ist alles, was Sie uns über die Sache sagen können?«
    »Oui,
M’sieur
. So kam ich in das Büro dieses Mahal. Ansonsten ist auch mir die Sache ein völliges Rätsel.«
     
     

8.
     
    Zur Wasserung auf dem Hudson River übernahm Doc Savage wieder selbst das Steuer. Mittels einer Motorwinde wurde die