DS053 - Tod im ewigen Schnee
Amphibienmaschine über die Gleitbahn in den Lagerhaushangar eingeholt. Doc und seine beiden Helfer mußten dann fast eine Stunde warten, bis Johnny, Long Tom und Renny mit den Gefangenen kamen.
Sie wurden aus den beiden Tourenwagen ausgeladen. Die meisten waren schon wieder voll bei Bewußtsein, und es zeigte sich, daß sie aus demselben Nordlandgesindel bestanden wie die erste Gruppe.
Im Verhör gaben sie an, ebenfalls nur indirekt Stroams Befehle empfangen zu haben. Sie hätten sie ausgeführt, weil sie gut dafür bezahlt werden sollten, und ansonsten lieber keine Fragen gestellt, weil ihnen das nicht ratsam erschienen war. Auch von ihnen hatte angeblich keiner jemals Stroam zu Gesicht bekommen. »Er war immer sehr vorsichtig«, drückte es einer aus.
»Yeah, die Ratte wollte wohl nicht das kleinste Risiko eingehen«, knurrte Monk.
Midnat D’Avis, die dem Verhör beiwohnte, wandte sich jetzt an Doc. »
M’sieur
, ich vergaß, Ihnen vorhin zu sagen, daß Ben Lane mir noch einen weiteren Auftrag gegeben hatte.«
»Und der war?«
»Ich sollte auch Erkundigungen über Sie einziehen,
M’sieur
Savage.«
»Und was hat man Ihnen über mich gesagt?«
Die junge Frau errötete. »Die unglaublichsten Dinge. Ich hätte nie geglaubt, daß so ein Wundermann existieren könnte.«
Ham, der das letzte mitgehört zu haben schien, kam, seinen Degenstock wirbelnd, näher. »Warum wollte Ben Lane Auskünfte über dich haben, Doc?«
»Er hatte vor, sich um Hilfe an mich zu wenden«, stellte Doc nüchtern fest, »und da wollte er wohl wissen, ob ich die auch leisten könnte.«
Ham nickte versonnen. »Und was ist unser nächster Schritt?«
»Wir versuchen uns mit Ben Lane in Verbindung zu setzen. Über den großen Sender im Hauptquartier müßten wir eigentlich den Posten der Mounted Police in Snow Mountain erreichen können.«
»Ja, Captain Stonefelt müßte Näheres über Ben Lane wissen«, warf Midnat D’Avis ein. »An ihn sollte ich ja meine Antworttelegramme richten.«
»Aber Stroam und Mahal laufen immer noch frei in der Stadt herum«, erklärte Ham grimmig. »Vor allem Stroam scheint ein böser Kunde zu sein. Würde mich nicht wundern, wenn wir noch von dem hören.« Es war eine Prophezeiung, mit der Ham nur allzu recht behalten sollte.
Als nächstes versetzte Doc sämtliche Gefangenen durch Injektionen in Tiefschlaf, aus dem sie erst wieder erwachen würden, wenn man ihnen das Gegenmittel injizierte. Dann rief er seine ›Arztkollegen‹ im Norden des Staates New York an. »Eine Sendung Versuchstiere steht für Sie bereit«, erklärte er ihnen. »Sie werden drei Transportbehälter brauchen. Die Versuchstiere können auf dem Ufergrundstück abgeholt werden.«
Für den Fall, daß jemand das Gespräch abhören sollte, verwandte Doc diesen einfachen Code. Die »Versuchstiere« waren natürlich die Gefangenen. Die »Transportbehälter« waren Krankenwagen, und das ›Ufergrundstück‹ war der Lagerhaushangar. Die Gefangenen sollten in der Spezialklinik, die Doc dort im Norden des Staates unterhielt, so behandelt werden, daß sie ihre kriminelle Vergangenheit völlig vergaßen.
Dann rief Doc die Zentrale rer New Yorker Polizei an. Er brauchte dem Beamten, mit dem er sich verbinden ließ, nicht einmal seinen Namen zu nennen; der erkannte ihn bereits an der Stimme und wußte von dem Sonderbefehl des Polizeichefs, Doc Savage ohne viele Fragen jede nur mögliche Hilfe zu leisten.
»Lassen Sie eine Fahndung nach folgenden zwei Männern anlaufen«, erklärte Doc und gab zunächst eine rasche, aber genaue Beschreibung Mahals durch.
»Der ist bei uns aktenkundig«, erklärte der Beamte. »Ein falsches Medium, wegen Betrügereien vorbestraft.«
»Der zweite Mann, nach dem Sie fahnden sollen«, fuhr Doc fort, »ist uns nur als Stroam bekannt, und er könnte in Mahals Begleitung angetroffen werden. Stroam trägt Schuhe Größe zehn, und während Mahal nur etwa hundertvierzig Pfund wiegt, wiegt er etwa hundertsiebzig. Er geht mit langen Schritten.«
»Und wie sieht er im Gesicht aus?«
»Wir haben ihn noch nie zu sehen bekommen«, entgegnete Doc.
»Was? Und woher wollen Sie denn wissen ...«
»Die Angaben über ihn haben wir allein seinen Fußspuren entnommen.«
Währenddessen war Monk, von Ham argwöhnisch beobachtet, eifrig dabei, der attraktiven Midnat D’Avis weitere Informationen über Doc zu vermitteln.
»Er hat zahllose Feinde«, erklärte Monk. »Jeder Kriminelle hat Grund, ihn zu hassen. Deshalb schwebt er
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