DS053 - Tod im ewigen Schnee
Schneesturm beseitigen.
»Jetzt werden seine fünf Männer ebenso wenig herauskriegen, was aus ihm geworden ist, wie sie es von Ben Lane erfahren werden«, brummte er befriedigt, während er sich die Schneereste von seinem Parka klopfte.
Ein wölfisches Grinsen im Gesicht, begann er durch den Tiefschnee zum Camp zurückzuwaten.
11.
Der Posten der Mounted Police in Snow Mountain bestand nur aus einem größeren Blockhaus, das zugleich Mannschaftsunterkunft und Verwaltungsgebäude war. In einem kleinen Anbau befanden sich die nur selten belegten Arrestzellen. Aus dem Dach ragte der Mast einer Funkantenne heraus.
Im Umkreis von mehr als hundert Metern war als Brandschutz der Wald gerodet. Dahinter stand er wie eine dunkle Wand. An der einen Stelle durchschnitt ihn ein kleiner Fluß, der aber fest zugefroren war. Im glitzernden Sternenlicht waren die Berge zu erkennen, die den Posten Snow Mountain rings umgaben.
Aus den Fenstern des Blockhauses fiel heller Lichtschein. In einem Land, in dem die Sonne nur drei Stunden am Tage aufging, hatte das Dunkel nichts zu besagen.
Captain Stonefelt von der Mounted Police saß an seinem Schreibtisch. Vor sich hatte er ein unbeschriebenes Blatt Papier liegen.
Dem Schreibtisch gegenüber stand in strammer Haltung ein Sergeant.
Während Stonefelt ihn anhörte, malte er auf dem Blatt Papier mit einem Bleistift Kreise. Es war eine eingefleischte Angewohnheit von ihm. Wenn er sich im Freien befand, wo er nicht Papier und Bleistift zur Hand hatte, malte er sie häufig mit der Stiefelspitze in den Schnee.
Captain Stonefelt war ein stämmiger, starkknochiger Mann mit einem Kopf wie eine rote Rübe und einem Schnurrbart, der an die Borsten einer Zahnbürste erinnerte. Er hatte das Kommando über den Posten Snow Mountain erst seit einigen Wochen, aber diese Zeit hatte genügt, ihn bei seinen Männern alles andere als beliebt zu machen. Er neigte zu Wutausbrüchen, und auch sonst war er ausgesprochen launisch. Mitunter verschwand er tagelang, ohne seinen Männern für diese Zeit genauere Anweisungen zu hinterlassen. Sie hatten deshalb auch bereits zu munkeln begonnen, er sei auf diesen gottverlassenen Posten der Mounted Police strafversetzt worden.
Mit steinernem Gesicht hörte er sich des Sergeants Bericht darüber an, was sich während seiner Abwesenheit ereignet hatte.
Vor etwa einer Woche war Ben Lane zu Captain Stonefelt gekommen und hatte erklärt, daß er sich vor einem Mann fürchtete, den er nur als Stroam kannte. Stonefelt hatte daraufhin seine Männer ausgeschickt, um nach Stroam zu suchen, aber sie hatten keine Spur von einem solchen Mann gefunden.
Wütend hatte sich Stonefelt daraufhin selber auf die Suche gemacht. Erst vor zwei Stunden war er zum Posten zurückgekommen, ebenfalls ohne den Mann namens Stroam.
Der Sergeant berichtete ihm jetzt gerade von dem Funkanruf Doc Savages aus New York. Die Kreise auf
Stonefelts Blatt Papier nahmen daraufhin die Form einer menschlichen Riesengestalt an, die den Bronzemann hätte darstellen können. Mit einem kühnen Schwung seines Bleistifts legte Stonefelt der Gestalt eine Schlinge um den Hals.
»Ich habe von diesem Yankee schon gehört«, knurrte er. »Er rennt herum und mischt sich in anderer Leute Angelegenheiten. Ich mag diese Typen nicht.«
Draußen am Waldrand drückte sich indessen ein anderer Mann, der ebenfalls noch nicht an Schlaf zu denken schien, in den Schatten der Fichten, wo sie am dichtesten standen. Er rauchte, achtete dabei aber sorgfältig darauf, die Glut seiner Zigarette mit der hohlen Hand abzuschirmen.
Es war Kulden.
Mit zwei Hundegespannen war er ziemlich schnell nach Snow Mountain gekommen. Jetzt hätte er sich zwar lieber hingesetzt und ausgeruht, aber um sich warm zu halten, mußte er in Bewegung bleiben.
Hinter ihm knackte ein Ast. Er fuhr herum und riß einen Revolver hoch, bei dem er sich diesmal vergewissert hatte, daß das Öl nicht eindicken würde.
Eine schattenhafte Gestalt schlurfte näher.
»Nicht soviel Lärm, du Narr!« zischelte Kulden. »Niemand in der Nähe,
M’sieur
«, murmelte der Neuankömmling. »Komme nur, um zu sagen, daß Falle am Fluß gestellt ist. Einziger Platz in der Nähe, wo sie landen können.«
»Gut!« sagte Kulden. »Das wird Stroam freuen.«
»Komisch, daß wir den nie zu sehen kriegen,
M’sieur
.«
»Aber du siehst sein Geld, nicht wahr?«
»
Om, M’sieur
, aber was mich angeht, ich würde gern ...«
»Schluß damit«, sagte Kulden. »Was
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