DS059 - Der lachende Tod
knurrte Batavia. Er zwängte sich hinter das Lenkrad, und als die beiden Maskottiere zu entwischen versuchten, zog er rasch die Wagentür zu.
Er fuhr den Wagen zum Kai hinunter; seine beiden Männer folgten zu Fuß. Dort fuhr er den Wagen bis zum Kaiende vor und sprang, nachdem er noch einmal voll das Gas durchgetreten hatte, im allerletzten Augenblick heraus, lief zwei, drei Schritte mit und schlug die Tür zu. Der Wagen schoß über das Kaiende und landete, die Schnauze voran, mit einem Riesenplatsch im Wasser.
»Du hast das Schwein und den Affen dringelassen«, erinnerte ihn einer seiner Männer.
Batavia stand am Kaiende und sah auf die Luftblasen, die im ölverschmierten Wasser träge an die Oberfläche kamen. »Ich weiß«, knurrte er. »Der Blick von den beiden gefiel mir nicht.«
Er warf dem versenkten Wagen das Korkmundstück seiner aufgerauchten Zigarre nach und brannte sich eine neue an.
Dann wurden die Gefangenen aus der Kabine des Schoners geholt und zu zwei Wagen geführt, die in einer nahen Seitenstraße standen. In den einen wurden die Gefangenen verladen, und die Hälfte von Batavias Männern stieg mit ein.
»Bringt die Gefangenen in unser Hauptquartier.«
»Und was machst du inzwischen?«
Batavia nahm seine Zigarre aus dem Mund und grinste tückisch. »Ich bereite eine kleine Überraschung für Savage vor.«
Der Wagen mit den Gefangenen fuhr an. Batavia verschwand mit der anderen Hälfte seiner Männer in der Dunkelheit.
3.
Doc Savage hatte die Durchsuchung des alten Lagerschuppens mit dem Blechdach beendet. Allem äußeren Anschein nach war nichts dabei herausgekommen.
Birmingham Lawn schien enttäuscht zu sein. Sein golfballgroßer Adamsapfel glitt auf und ab, wenn er schluckte. »Ich hatte gehofft, ein Mann wie Sie würde den Fall auf Anhieb lösen können«, sagte er.
Doc Savage gab dazu keinen Kommentar.
Die Polizisten waren der Sache inzwischen müde. Außerdem hatten sie den Verdacht, daß sie sich in der Presse nicht allzu gut ausnehmen würden.
»In den New Yorker Zeitungen wird es heißen, die Polizei von New Jersey ist hinter dem Mond«, murmelte einer der Beamten. »Die jagt nach Gespenstern.«
»Warum dann überhaupt erst die Presse verständigen?« fragte Doc. Er scheute jede Art von Publicity.
Die Cops hielten das für einen guten Gedanken. Einer von ihnen sagte: »Wahrscheinlich ist an der Sache sowieso nichts dran. Das Mädchen hat ja zugegegeben, daß sie sich das Ganze aus den Fingern gesogen hat.«
Doc Savage erinnerte den Beamten absichtlich nicht daran, daß jemand das Mädchen mit Gewalt hatte hindern wollen, zu ihm zu gelangen.
Die Polizisten salutierten und gingen.
Doc Savage legte das Köfferchen mit den Fingerabdruckutensilien in den Wagen. Birmingham Lawn, der ihm gefolgt war, beobachtete immer noch jede seiner Bewegungen.
»Die Dinge scheinen sich für’s erste ja beruhigt zu haben«, erklärte Doc Savage. Er streckte ihm die Hand hin. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Mr. Lawn. Hoffen wir, daß sich an Ihrem Lagerschuppen niemand mehr zu schaffen macht.«
Birmingham Lawn setzte ein breites Grinsen auf. »Darf ich eine Bitte Vorbringen?« fragte er.
»Und die wäre?«
»Ich weiß, daß Sie dauernd von Leuten belästigt werden«, gluckste Lawn, was seinen Kugelbauch zum Wackeln brachte. »Aber ich würde gern mitkommen.«
»Warum?«
»Nun, wie ich schon sagte, ich bin ein großer Bewunderer von Ihnen und würde gern mal dabei sein, wenn Sie in einem Fall ermitteln.« Birmingham Lawn grinste verlegen.
»Dadurch könnten Sie aber mit in Gefahr geraten«, sagte Doc Savage.
»Oh, in diesem Fall können Sie sich darauf verlassen, daß ich davonrenne«, sagte Lawn. »Ich bin kein großer Held.«
Doc Savage stieg in seinen Wagen. »Meine beiden Helfer Monk und Ham sind dem Mädchen gefolgt«, sagte er.
Birmingham Lawn nahm das als Aufforderung, mit in den Wagen zu steigen. Er arrangierte seine komisch-langen Glieder auf dem Beifahrersitz.
Doc Savage hatte inzwischen das Funkgerät eingeschaltet. »Monk! Ham!« sagte er ins Mikrofon.
Nachdem er es mehrmals vergeblich versucht hatte, bemerkte er: »Wahrscheinlich haben sie sich von ihrem Wagen entfernt.«
Doc Savage fuhr von dem alten Lagerschuppen direkt zu der Stelle an der Waterfront, die Monk ihm beschrieben hatte, als sie sich das letztemal über Funk unterhielten.
Im Scheinwerferlicht tanzten die Regentropfen, und die Scheibenwischer schwappten. Birmingham Lawn setzte
Weitere Kostenlose Bücher