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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Einstweilen ahnte er davon nichts. Er bekam jedoch einen ersten vagen Verdacht, als er an einem der oberen Fenster eine hastige Bewegung bemerkte. Er spähte hinauf und erkannte Sylvan Niles.
    Sie sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an und wich sofort zurück.
    Sekundenlang war Doc unentschlossen, ob er nicht lieber umkehren sollte. Ehe er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, peitschte ein Schuß auf. Die Scheibe, durch die das Mädchen geblickt hatte, platzte klirrend. Eine Kugel bohrte sich neben Doc in die Erde.
    Er sprang auf und schnellte hinter einen Baum. Er ließ das Gewehr fallen, das ihm in dieser Situation nur hinderlich war, und fischte eine Granate, nicht größer als ein Taubenei, aus der Tasche. Doc legte einen winzigen Hebel an der Granate herum und schleuderte sie zum Haus, dann glitt er wieder hinter den Baum.
    Die Detonation war von einem berstenden Krachen und von einer jähen blendenden Helligkeit begleitet. Ein Teil der Wand kippte nach innen. Die Fenster zersplitterten. Bläulicher Rauch waberte und vermischte sich mit einer Wolke aus auf gewirbeltem Staub.
     
     

12.
     
    Doc wartete auf den richtigen Augenblick, da Holz, Steine und andere Fragmente herunter geregnet waren, aber noch genügend Staub vorhanden war, um sein Vordringen zu verbergen. Dann schnellte er mit einigen mächtigen Sätzen zum Haus und arbeitete sich durch das Loch, das die Granate gerissen hatte.
    Auf dem Boden lagen Mörtel, Dielenbretter und zertrümmerte Möbel. Doc kletterte darüber hinweg und trat in ein langes, schmales Zimmer. Gegenüber befand sich eine Tür, die mit einem Spiegel verkleidet war, daneben noch eine normale Tür. Von dem Spiegel war nicht mehr viel übrig. Doc hielt die Spiegeltür für ein Zubehör eines begehbaren Schranks und ignorierte sie; er befaßte sich mit der anderen.
    Sie klemmte. Nach einem Tritt gegen das dünne Holz, zerfiel die Tür in zwei Hälften, und Doc zwängte sich hindurch. Vor ihm befand sich ein halbdunkler Korridor. Doc begriff, daß er vor dem Türausschnitt ein vortreffliches Ziel abgeben mußte, und warf sich instinktiv zu Boden. Beinahe gleichzeitig krachte abermals ein Schuß. Doc hörte, wie das Projektil hinter ihm in den Schutt klatschte, und wälzte sich zur Seite. Wieder zog er eine seiner kleinen Granaten aus der Tasche. Doch wer immer auf ihn geschossen haben mochte, schien inzwischen eine gewisse Hochachtung vor diesem Sprengzeug erworben zu haben. Doc hörte, wie am Ende des Korridors Füße hastig treppauf klapperten, und verzichtete darauf, das Haus noch mehr zu demolieren.
    Er schlich zum Fuß der Treppe. Dann blieb er stehen und lauschte, aber außer dem rieselnden Staub gab es keinerlei Geräusche.
    »Johnny!« rief Doc.
    »Hier!« kam von oben eine Stimme.
    Sie schallte hohl, wie aus einem Keller oder einem Sarg. Trotzdem zweifelte Doc nicht daran, daß sie Johnny gehörte. Ihn befremdete auch nicht, daß Johnny sich so ungewöhnlich wortkarg ausgedrückt hatte. Er vermutete, daß er sich in einer Lage befand, die so unbehaglich war, daß ihm die Lust zu gedrechselten Sätzen fehlte.
    Abermals klangen Schritte auf, aber nicht laut und hastig, sondern vorsichtig und gedämpft. Dann ballerte wieder ein Schießeisen. Doc rührte sich nicht. Solange der Besitzer der Waffe sich nicht wenigstens bis zum nächsten Treppenabsatz wagte, war Doc in Sicherheit, da die Menschen, die sich im ersten Stock aufhielten, nicht um die Ecke feuern konnten.
    »Ihr solltet euch schleunigst absetzen!« rief er nach oben. »Ich gebe euch zehn Sekunden Zeit! Wenn ihr nicht verschwindet, wird nach dieser Frist von dem Haus nicht einmal mehr soviel übrig sein, daß ihr ein Dach über den Köpfen habt!«
    Der Mensch mit dem Schießeisen ließ sich nicht beirren. Er ballerte weiter drauflos, als hinge sein Leben davon ab. Doc machte auch die zweite Granate scharf. Sie schlug mit einem leisen Klappern auf, und der Schütze flüchtete.
    Das Haus erzitterte. Holz, Gips, Kalk und Glasscherben kamen herunter, die Decke löste sich auf, eine Sintflut aus Qualm und Staub ergoß sich über Doc. Er zog den Kopf ein und kniff die Augen zusammen und hoffte, daß ihm nicht die ganze Etage ins Genick fiel.
    Als das Getöse verebbt war, eilte Doc die Treppe hinauf. Er kam in einen Korridor, der noch gräßlicher verwüstet war als der im Erdgeschoß. Von einer der Türen war nur noch der Rahmen vorhanden, dahinter lag Sylvan Niles. Sie war ohnmächtig und hatte eine Beule am

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