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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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könnte der Anführer sein, jedenfalls ist er ein skrupelloser Schuft, der über Leichen geht.«
    »Sylvan Niles.« Doc nickte bedächtig. »Sylvan kann ein Männer-, aber auch ein Frauenname sein.«
    Er ging mit Johnny hinaus zu der zertrümmerten Tür, hinter der nach wie vor das Mädchen ohnmächtig neben dem leergeschossenen Revolver lag.
    »Darf ich vorstellen?« sagte Doc in einem Anflug von Ironie. »Das ist Sylvan Niles.«
    Johnny schluckte.
    »Ein Männer- und ein Frauenname ...« wiederholte er leise. »Der Anführer ist also eine Frau! Aber warum haben die Gangster sie nicht mitgenommen?«
    »Vielleicht erfahren wir es«, antwortete Doc. »Du hattest jedenfalls den Eindruck, der Chef der Bande hieße Sylvan Niles?«
    »Soviel habe ich der Unterhaltung entnommen«, sagte Johnny. »Schließlich konnte ich mich nicht erkundigen, ob ich alles richtig verstanden hatte.«
     
    Das Mädchen hatte anscheinend nicht die Absicht, so bald wieder ins Bewußtsein zurückzukehren. Doc ließ Johnny bei ihr zurück und durchstöberte das Haus. Besondere Aufmerksamkeit wandte er dem Zimmer unter dem Raum mit dem Sarkophag zu. In der Decke war ein Loch, das anscheinend nicht von den Granaten stammte, es schien schon vorher dagewesen zu sein. Doc scharrte den Schutt zur Seite und besah sich den Boden. Er entdeckte nichts von Interesse und setzte die Inspektion fort.
    Er gewann den Eindruck, daß dieses Bauwerk ziemlich lange leergestanden hatte und seit etwa einer Woche wieder bewohnt wurde. Diesen Verdacht legten der Allgemeinzustand des Hauses und die vollen und leeren Konservendosen nahe, die Doc in der Küche und in einem mächtigen Müllkübel fand. In den leeren Dosen befanden sich noch Speisereste, nach denen sich die Zeit ziemlich genau bestimmen ließ.
    Doc ging in den Garten hinter dem Gebäude und zu der Nische in der Mauer, wo er seinen Gefangenen gelassen hatte. Der Mann war verschwunden. Doc war sich ganz sicher, daß der Mann sich nicht aus eigener Kraft hatte entfernen können. Damit blieb nur die Möglichkeit übrig, daß seine Komplizen ihn zufällig entdeckt und mitgenommen hatten.
    Doc kehrte in die obere Etage zu Johnny und dem Mädchen zurück. Johnny lehnte mit grimmigem Gesicht in einer Ecke und paßte auf, obwohl das Mädchen sich nicht rührte.
    »Dein Anzug ist verschollen«, sagte Doc. »Ich bin ihm nirgends begegnet. Vielleicht kannst du eine der Gardinen an dich nehmen und dich als alter Römer verkleiden. Der Lendenschurz ist wenig dekorativ.«
    »Richtig«, sagte Johnny. »Meine Aufmachung war mir entfallen. Bei diesem herrlichen Wetter erscheint einem ein Lendenschurz als ausreichende Garderobe.«
    »Nicht überall«, gab Doc zu bedenken. »Außerdem wird es nachts manchmal kalt.«
    Johnny lief ins Zimmer mit dem Sarkophag und kam nach einigen Minuten in einen der schwarzen Vorhänge gehüllt wieder. Doc stand am Fenster und spähte zum Himmel.
    »Suchst du was?« fragte Johnny.
    »Ham«, sagte Doc.
    »Er wird mit dem Helikopter den Autos gefolgt sein.«
    »Gewiß, aber doch nicht Tag und Nacht.«
    In diesem Augenblick drehte Sylvan Niles sich halb zur Seite und seufzte leise. Doc wandte sich zu ihr um. Verwirrt starrte sie auf Doc und dann auf Johnny; die dürre Gestalt in der schwarzen Toga schien sie zu befremden. Johnny wollte etwas sagen, Doc winkte ab. Sie beobachteten das Mädchen. Sie schien nicht recht zu wissen, wo sie war, und die letzten Ereignisse ein wenig mühsam in ihre Erinnerung zu rufen.
    Nur nach und nach nahm sie die Zerstörung ringsum zur Kenntnis, dann entdeckte sie den Revolver. Sie griff danach und zielte auf Doc.
    »Uns ist ein Lapsus unterlaufen«, sagte Johnny zu Doc. »Wir hätten ihr dieses Spielzeug wegnehmen müssen.«
    Vorsichtig stand das Mädchen auf. Sie war ein bißchen wackelig auf den Füßen und hielt sich mit der freien Hand am Türrahmen fest.
    »Keine Bewegung!« sagte sie scharf und spannte den Revolver. »Ich werde jetzt verschwinden, und ihr tut gut daran, mich nicht daran zu hindern!«
    Doc ging langsam zu ihr hin.
    »Halt!« rief das Mädchen schrill. »Ich schieße!«
    Doc ließ sich nicht beirren. Er streckte die Hand nach dem Revolver aus, das Mädchen biß die Zähne zusammen und drückte ab. Statt eines Schusses erklang nur ein metallisches Klicken, Betroffen schielte das Mädchen auf den Revolver. Johnny lachte unangenehm.
    »Ich hätte es mir denken können«, sagte er. »Solche Pannen passieren uns nicht. Dazu sind wir zu

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