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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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an, daß ein Sessel oder ein anderes nicht allzu schweres Möbelstück darauf stand. Außerdem schien über mindestens der Hälfte der Falltür ein Teppich zu liegen. Aber die Stimmen waren nun besser zu hören. Ein paar Männer unterhielten sich über jemand, der offenbar nicht bei Sinnen war.
    »Er wird bald wieder unter uns weilen«, spottete ein Mann. »Wir müssen uns mit Geduld wappnen.«
    »Er ist bestimmt nicht tot!« meinte ein anderer. »Ich bin mit dem Chloroform ganz vorsichtig gewesen.« Ham begriff, daß sie über den entführten Sekretär jenes Senators sprachen. Mutmaßlich hatte er sich gewehrt, als sie ihn ins Haus führen wollten, und sie hatten ihn narkotisiert. Schwere Schritte trappten zu einem anderen Teil des Gebäudes und verebbten, dann erklang ein dumpfes Stöhnen, als käme der Mann allmählich zur Besinnung.
    »Alles in Ordnung?« fragte eine Stimme. »Der Apparat muß justiert sein, bevor dieser Sekretär wieder voll da ist und ...«
    »Du redest zuviel«, nörgelte die zweite Stimme. »Der Kerl braucht nicht unbedingt mitzukriegen, was wir hier treiben.«
    »Das ist unerhört!« Eine dritte Stimme verschaffte sich Gehör. Sie paßte zu einem Sekretär eines Senators, wie Ham sich einen solchen vorstellte: Verhältnismäßig jung und mit schon zuviel Einfluß ausgestattet, was in einem beklagenswerten Mißverhältnis zu seiner Erfahrung stand. »Ich verlange eine Erklärung!«
    Droben erschallte ein Klatschen, als wäre jemand geohrfeigt worden, die jugendliche Stimme jaulte. Die übrigen Stimmen brachen in ein höhnisches Gelächter aus.
    »Sie wissen genau, warum Sie hier sind!« sagte einer der Männer. »Stellen Sie sich nicht so dumm, sonst helfen wir nach.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, beteuerte der Sekretär nicht mehr so forsch. »Ich habe Sie noch nie gesehen, ich habe auch kein Geld, um mich freizukaufen.«
    »Wir wollen kein Geld.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Vergeltung!«
     
    Droben entstand eine Pause, in der der Sekretär wahrscheinlich überlegte, womit er sich den Groll dieser Männer zugezogen haben mochte. Offenbar fiel ihm nichts ein.
    »Vergeltung ...« wiederholte er lahm. »Ich verstehe Sie nicht!«
    Wieder war es oben still, und Ham malte sich aus, wie die Männer den Sekretär finster anstarrten.
    »Sie verlogener Hund!« grollte dann einer der Gangster. »Sie wissen genau, wovon wir reden!«
    »Bestimmt nicht!« sagte der Gefangene hastig. »Denken Sie mal an die letzten zehn Tage«, sagte der Gangster.
    »Mir fällt nichts ein«, beharrte der Sekretär.
    »Denken Sie nach!« schnauzte der Gangster. »Sie werden sich bestimmt erinnern. Vielleicht war das alles für Sie nicht so wichtig, aber für einen Freund von uns war es wichtig! Wir werden die Rechnung, die er mit Ihnen hat, auf unsere Art bezahlen.«
    Ham konnte sich vorstellen, wie der Sekretär jetzt
    Punkt für Punkt alles in seinem Gedächtnis durchging, was in der jüngeren Vergangenheit geschehen war. Ham war klar, daß die Gangster eine Schau abzogen, aber die Gründe dafür leuchteten ihm nicht ein. Auch dem Sekretär schien nichts einzuleuchten.
    »Bitte!« sagte er kläglich. »Ich habe mir jede meiner Handlungen in den beiden letzten Wochen ins Gedächtnis zurückgerufen, aber ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Wie sieht’s aus?« rief laut einer der Gangster.
    Ham zweifelte nicht daran, daß diese Frage dem Sekretär galt. Einstweilen ergab sie so wenig Sinn wie die ganze Prozedur. Abermals polterten Schritte über den Bretterboden und entfernten sich. Wieder schwiegen der Sekretär und der Mensch, der mit ihm gesprochen hatte, dann kehrten die poltrigen Schritte zurück.
    »Prächtig«, sagte eine Stimme.
    Der Gangster, der den Sekretär in die Mangel genommen hatte, lachte herzlich.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte der Sekretär zaghaft.
    »Wir müssen uns bei Ihnen entschuldigen«, sagte der Mann und lachte wieder. »Wir haben einen Fehler gemacht.«
    »Sie meinen, Sie wollten jemand anders entführen?!«
    »So ist es.«
    »Dafür bringe ich euch alle ins Gefängnis!« schrie der Sekretär, der anscheinend seinen Mut wiedererlangt hatte. »Das werden Sie zu verantworten haben!«
    »Soweit hab ich gar nicht gedacht«, meinte der Mann, der ihn verhört hatte, gemütlich. »Aber Sie haben recht, Sie können uns wirklich ins Gefängnis bringen. In diesem Fall dürfen wir Sie natürlich nicht freilassen. Wir werden Ihnen einen Stein an die Beine binden und Sie im See

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