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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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versenken.«
    Sekundenlang blieb der Sekretär stumm, als hätte es ihm die Sprache verschlagen, dann fing er verzweifelt an zu zetern.
    »Nein!« sagte er entsetzt. »Nein! Nein! Bitte, tun Sie’s nicht! Ich werde niemand was verraten!«
    »Verbindet ihm die Augen«, kommandierte der Mann, der sich mit ihm abgegeben hatte. »Schafft ihn raus.«
    Der Sekretär büßte seine Tapferkeit wieder ein. Er heulte mit äußerster Stimmkraft und wurde erst still, als jemand ihm deutlich hörbar ins Gesicht schlug.
    »Packt ihn«, sagte der Mann, der das Verhör geführt hatte. »Nehmt ihn mit.«
     
     

14.
     
    Ham war ganz zuversichtlich, daß die Männer im Haus kaltblütige Schurken waren, daher erschien es ihm nicht als ausgeschlossen, daß dem gespielten Verhör ein echter Mord folgen sollte. Er drückte wuchtig von unten gegen die Falltür und spürte, wie das Möbel, mit dem sie beschwert war, zur Seite glitt. Sobald der Spalt groß genug war, um einem schlanken, drahtigen Mann den Durchschlupf zu gestatten, arbeitete Ham sich nach oben. Er sah jetzt, daß in der Tat ein Sessel auf der Falltür gestanden hatte, im übrigen bedauerte er, ins Haus eingedrungen zu sein. Ein Gespräch im Nebenzimmer bewies ihm, daß die Morddrohung nicht ernster gemeint war als das Verhör.
    »Pete«, sagte einer der Männer leise, »du hast doch nicht wirklich vor, diesen Sekretär kaltzumachen?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Pete. Ham erkannte die Stimme wieder, die das Todesurteil über den Sekretär ausgesprochen hatte, und gelangte zu der Überzeugung, daß Pete der Chef dieser Horde war. »Fahrt mit ihm in einen anderen Teil des Staates und schmeißt ihn auf die Straße.«
    »Das ist bestimmt am besten«, erwiderte der Mann, der sich nach Petes Absichten erkundigt hatte. »Den Sekretär eines Senators soll man nicht umlegen. Damit handelt man sich nur Ärger ein.«
    Ham blickte sich nervös um. Er befand sich mit dem Oberkörper in einem dürftig eingerichteten Salon, seine Beine waren noch im Hohlraum unter dem Haus, und die Falltür lag auf seinem Rücken. Die Tür zum Nebenzimmer war halb offen, dahinter waren die Männer, die sich um den Sekretär bemüht hatten. Von irgendwo kam ein weiterer Mann, er schien es eilig zu haben und raschelte mit Papier.
    »Na«, sagte Pete aufgeräumt, »hast du alles mitstenografiert?«
    »Das meiste«, erwiderte eine Stimme, die Ham bisher nicht gehört hatte. »Jedenfalls haben wir genug, um einen Haufen Geld abzustauben.«
    »Warum weihst du uns nicht ein?«
    »Das Komitee wird der Regierung empfehlen, den Einfuhrzoll für Zucker aus Ecuador um fünfzig Prozent zu senken. Was das Komitee vorschlägt, wird im allgemeinen von den Repräsentanten, vom Senat und vom Präsidenten akzeptiert. Das heißt, der Zoll wird ermäßigt.«
    Pete quietschte vor Vergnügen.
    »Großartig!« sagte er, als er sich halbwegs beruhigt hatte. »Ich werde sofort mit dem Boß Verbindung aufnehmen. Er wird veranlassen, daß unsere Agenten sofort die gesamte Zuckerernte von Ecuador aufkaufen.«
    »Wie viel können wir daran verdienen?«
    »Woher soll ich es wissen? Ich bin kein Jobber.«
    »Jedenfalls ist in dem Geschäft mehr drin als in der Sache mit der Mandebran-Bank.«
    »Vielleicht«, sagte Pete. »Vor allem ist das Geschäft strikt legal. Diesmal haben wir es nicht nötig, das Geld zu stehlen. Wir wissen nur ein bißchen früher Bescheid als andere Spekulanten und kommen ihnen zuvor.«
    »Aber die Entführung des Sekretärs war nicht legal«, wandte der Mann ein, der mit den Papieren ins Zimmer getreten war. »Könnte man uns nicht als Kidnapper belangen?«
    »Wenn wir einen guten Anwalt haben, werden wir freigesprochen. Schließlich haben wir kein Lösegeld verlangt.«
    Pete lachte wieder herzlich über seine Erklärung dieses scheinbar simplen Falls. Zwei weitere Männer stimmten in seine Heiterkeit ein. Ham fühlte sich unbehaglich in seiner Stellung und rang sich dazu durch, unter das Haus zurückzukehren. Was er hören wollte und was es hier zu hören gab, konnte er auch mitkriegen, ohne halb im Zimmer zu stecken. Aber er verhedderte sich mit dem Gürtel an einem Nagel, der aus der Falltür ragte, und kam nicht davon los. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ganz ins Haus zu steigen, die Falltür hochzuklappen und den Gürtel zu befreien.
    Er hatte es zu eilig, außerdem waren seine Hände ein wenig feucht vor Aufregung, und seine Finger zitterten. Die Falltür entglitt ihm und krachte mit Getöse

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