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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wollen. Offenbar sind die Mauern dieser Unterkunft schalldicht.«
    »Offenbar.« Doc lächelte. »Außerdem befinden wir uns in der sechsundachtzigsten Etage, und hier oben gibt’s keine Nachbarn.«
    Er drückte auf den Knopf unter dem Sessel, und die Stahlbänder an Cozonacs Armen und Beinen glitten zurück. Cozonac räkelte sich behaglich und blieb sitzen.
    »Das ist also Ihre berühmte Gruppe.« Er blickte Docs Gefährten aufmerksam an und nickte ihnen gönnerhaft zu. »Macht’s Ihnen was aus, mir zu erzählen, was in dem Haus bei Flancut und dem Mädchen passiert ist?« Doc erzählte.
    »Sie waren also schon wieder wach und haben sich verstellt.« Cozonac nickte bedächtig. »Dann war mein Versuch, Sie zu retten, eine überflüssige Anstrengung.«
    »Wollten Sie mich wirklich retten?« fragte Doc. »Bestimmt!«
    »Und wieso?«
    »Ich werde es Ihnen sagen.« Der Graf rieb sich die Hände und schmunzelte. »Aber bereiten Sie sich auf einen Schock vor.«
    »Ich bin vorbereitet«, sagte Doc ruhig.
    »Ich höre.« Cozonac hörte abrupt auf zu schmunzeln.
    »Ich biete Ihnen eine Lebensstellung an«, sagte er ernst. »Wenn Sie wollen, können Sie König von Calbia werden.«
     
    Docs Gefährten starrten den Grafen verblüfft an. Der Graf schien die Wirkung seiner Worte zu genießen. Doc blieb kühl und sachlich, als hätte er nichts anderes als solch ein Angebot erwartet.
    »Ich glaube nicht, daß ich König werden möchte«, sagte er nachdenklich, »Trotzdem sollten Sie mich vielleicht in ein paar Details einweihen.«
    »Gewiß.« Der runde Graf nickte heftig. »In Calbia ist Bürgerkrieg. Ich bin der Führer der Gegner des gegenwärtigen Königs.«
    »Worum geht es bei diesem Bürgerkrieg?« Doc setzte sich vorsichtig auf eine Sessellehne, um das Polster nicht zu ruinieren. Sein Anzug troff nicht mehr vor Nässe, war aber keineswegs trocken. »Doch wohl nicht ausschließlich um die Macht, sonst würden Sie mir nicht den Thron anbieten, sondern ihn für sich selbst beanspruchen.«
    »Das Regime dieses Dal Le Galbin tyrannisiert nicht nur das Volk, sondern auch den Adel, andernfalls hätte der Adel natürlich nicht den Wunsch, ihn abzuräumen.« Cozonac kicherte. »Sie sehen, ich bin Realist, ich mache weder mir noch Ihnen etwas vor.«
    »Das berührt uns sympathisch«, bemerkte Ham im majestätischen Plural. »Offenbar hat der Adel sich entschlossen, das Volk als Ramme zu benutzen, um das Regime aus dem Amt zu stoßen.«
    »So ähnlich.« Cozonac nickte wieder. »Durch die Steuergesetze dieses Königs ist das Volk verarmt, nicht anders als der Adel. Den Vorteil haben Industrielle und Kaufleute, auf die das Regime sich stützt. Einer der übelsten aus dieser Gruppe ist Henry Flancul, den die Prinzessin in die Vereinigten Staaten mitgeschleppt hat. Die Opposition ist im Gefängnis oder vor Pelotons gelandet. Im letzten Jahr sind Hunderte erschossen worden, und jetzt, in diesem Augenblick, sitzen in Calbia Tausende politische Gefangene hinter schwedischen Gardinen.«
    »Aber Sie sind auf freiem Fuß.« Johnny schaltete sich ein. »Hatten Sie mehr Glück, oder waren Sie tüchtiger als Ihre Parteigänger?«
    »Beides«, erklärte Cozonac schlicht. »Ich war sehr vorsichtig, sonst hätten der Monarch und seine Schranzen mich längst verscharren lassen.«
    »Ich bin nicht ganz sicher, daß ich Sie verstanden habe.« Doc nahm wieder das Wort. »Sie sind nach New York gekommen, um mich zu Hilfe zu rufen und mir dafür den Thron anzubieten. Ist das richtig?«
    »Ich hatte zwei Gründe für meine Reise«, antwortete Cozonac. »Einmal wollte ich mit Ihnen sprechen, wie Sie korrekt ausgeführt haben, zum anderen wollte ich zu Baron Damitru Mendl. Er sollte für mich ein Arbeitsmodell der Waffe bauen, die er erfunden hat.«
    Doc beugte sich vor und sah ihn scharf an.
    »Baron Mendl hat eine Waffe erfunden!« sagte er alarmiert. »Gehe ich fehl in der Annahme, daß der Baron mit einiger Wahrscheinlichkeit durch seine eigene Waffe gestorben ist?«
    »Vermutlich war es so.« Cozonac runzelte die Stirn. »Diese Waffe ist überaus tückisch, und es gibt eigentlich keine Abwehr. In den Archiven des Kriegsministeriums liegen die Blaupausen unter Verschluß. Selbstverständlich sind sie dort unserem Zugriff entzogen. Mendl war ein unpolitischer Mensch, er hat erst sehr spät begriffen, welchen Leuten er dieses Gerät in die Hände geliefert hatte. Später hat er mit der Revolution sympathisiert. Eigentlich sollte die Waffe nur im Krieg

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