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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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blickte sie mißbilligend an. Flancul untersuchte Rennys Maschinenpistole und steckte sie in den Gürtel. Botezul hatte anscheinend nichts mitgekriegt.
    »Gehört er zu einer Bande?« erkundigte er sich naiv. »Ja, Botezul«, antwortete Le Galbin väterlich. »Er ist einer von einer Gruppe von fünf Männern, die einem Amerikaner namens Doc Savage helfen, und dieser Savage hilft den Revolutionären, gegen uns zu kämpfen.«
    »Er soll uns verraten, wo wir diesen Savage finden«, knurrte Botezul.
    »Ausgezeichnet!« Flancul schaltete sich ein. »Wir werden ihn peinlich befragen, damit er uns sagt, ob Savage lebt und wie wir ihn gegebenenfalls fangen können.«
    »Ich hab’s nicht gern, wenn Leute gefoltert werden.« Gusta nagte verstört an ihrer Unterlippe. »So was macht einen schlechten Eindruck, die Weltöffentlichkeit würde uns für Barbaren halten.«
    »Seit wann bist du so zimperlich?« sagte der König befremdet. »Schließlich geht es um den Erhalt unserer Dynastie! Wenn es dich beruhigt, verspreche ich dir, daß dieser Mann erst erschossen wird, nachdem er vom Gericht zum Tode verurteilt worden ist. Aber schließlich müssen wir doch wissen, woran wir mit ihm und diesem Savage sind!«
    »Nicht im Palast.« Das Mädchen biß die Zähne zusammen. »Wenn er schreit, hören es sämtliche Diener, und wenn wir ihn knebeln, damit er nicht schreit, kann er uns nichts verraten.«
    »Das ist ein Argument.« Der König dachte nach. »Wir könnten mit ihm in die alte Zitadelle fahren ...«
    »Ausgezeichnet«, sagte Flancul noch einmal. »Dort gibt es schallsichere Keller und eine Menge Werkzeuge, die wir nacheinander ausprobieren können.«
    »Gräßlich.« Die Prinzessin schüttelte sich. »Das ist finsteres Mittelalter!«
    »Die Zitadelle ist vom ersten König aus der Sippe der Le Galbin erbaut worden«, sagte ihr Vater streng. »Wäre er nicht gewesen, wärst du heute keine Prinzessin! Man muß die Vergangenheit in Ehren halten, und man darf vor allem nicht moralische Maßstäbe anlegen, die dünnblütige Philosophen erfunden haben. Wir fahren mit diesem angeblichen Champ Dugan zur Zitadelle und übergeben ihn dem braven Botezul.« Botezul nickte heftig. Renny arbeitete verstohlen an den Fesseln, doch der Gigant hatte sie so gründlich verknotet, daß sie nicht einmal andeutungsweise nachgaben.
    »Meinetwegen«, sagte Gusta widerstrebend. »Ich gehe mit. Ich verlange, daß wir keinen Wagen mit dem königlichen Emblem nehmen! Wenn jemand den Wagen erkennt und sieht, daß er zu der Zitadelle unterwegs ist, kommen wir noch mehr ins Gerede, und Cozonac hat noch mehr Zulauf, als er ohnehin hat.«
    Le Galbin war einverstanden, obwohl Gustas Bedenken ihn nicht zu überzeugen schienen. Flancul lief in
    den Palasthof, um einen Konvoi zu organisieren. Botezul warf sich Renny auf den Rücken und tappte hinter dem König und seiner Tochter her die Treppe hinunter.
    Die Prinzessin ließ es sich nicht nehmen, mit dem Gefangenen im selben Wagen zu fahren, und der König lehnte ab, sich von seiner Tochter zu trennen. Botezul wuchtete Renny in eine Ecke im Fond des geräumigen Vehikels, Le Galbin und Gusta setzten sich zu Renny, Flancul übernahm das Lenkrad. Botezul thronte auf dem Platz des Beifahrers. Langsam rollte der Wagen vom Hof. Zwei Fahrzeuge mit Gardisten schlossen sich an.
     
    Die Zitadelle war ein runder, grauer Steinklotz mit einem klobigen Turm und lag auf einer Anhöhe außerhalb der Stadt. Mit verdunkelten Scheinwerfern arbeitete sich der Konvoi aus dem Häuserdickicht San Blaznas bergauf. Der Regen war versiegt, doch nach wie vor waren schwere Wolken am Himmel.
    Renny zermarterte sich den Kopf nach einem Ausweg. Er ahnte, daß er keine andere Chance hatte als auszusagen, was er wußte; andernfalls zerbrach dieser Botezul ihm sämtliche Knochen und war noch davon überzeugt, ein gutes Werk zu tun.
    Doch Rennys Sorgen waren überflüssig. Auf einer ebenen Strecke der Straße langte Botezul unvermittelt nach links und drehte den Zündschlüssel um, der Motor keuchte und verstummte.
    »Bist du verrückt?!« schnauzte Flancul. »Was soll denn ...«
    Weiter kam er nicht. Botezul zog mit der linken Hand die Handbremse an, mit der rechten hämmerte er Flancul unters Kinn. Flanculs Kopf wurde nach rückwärts geschleudert, pendelte wuchtig nach vorn und knallte auf’s Lenkrad. Der Wagen schlingerte und landete mit der Schnauze in einem Wassergraben. Gleichzeitig wirbelte Botezul herum, warf sich halb über die

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