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DS064 - Der Maskenmann

DS064 - Der Maskenmann

Titel: DS064 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Merkwürdiges. Er begann seine Kleider auszuziehen.
    Doch gleich darauf wurde ersichtlich, warum er das tat. Mit Utensilien, die er einer der Aluminiumkisten entnahm, war er alsbald wie einer der halbnackten Stahlarbeiter gekleidet. Dunkel getönte Haftschalen verbargen das leuchtende Goldbraun seiner Augen. Sie wirkten jetzt so rötlich entzündet wie die der Männer, die vor den Hochöfen arbeiteten.
    Sein Körper war von der Taille aufwärts rußverschmiert, und ebenso dunkel und verschmutzt wirkten seine Hosen und Schuhe. Selbst Docs Haar war jetzt dunkel. Jeder würde ihn für Stahlarbeiter halten, der gerade aus der Gießhalle gekommen war.
    Doc versteckte die Aluminiumkisten im Unterholz und schlenderte wenig später lässig durch das Tor auf den Hof des Hochofenwerks. Er hätte einer der Arbeiter sein können, die während der Mittagspause zum Tor hinausgewandert waren.
    Um ein Uhr, als die Werksirene das Ende der Mittagspause anzeigte, begann Doc vor dem Hochofen zu arbeiten, wo der unglückliche Johnson seinen Platz gehabt hatte. Noch mehrere Männer, die er verletzt hatte, wurden dort durch andere ersetzt, und so fiel Doc als neuer Mann überhaupt nicht auf. Alle waren ähnlich gekleidet, manche fast so groß wie er. Daher betrachteten sie ihn ganz selbstverständlich als einen der ihren.
    Der Bronzemann horchte scharf, worüber sich die schwitzenden Männer um ihn herum unterhielten. Mehrere der Verletzten hatten ins Krankenhaus geschafft werden müssen. Einer war tot. Die anderen, glaubte man, würden überleben.
    Sein Körper jetzt echt in Schweiß gebadet und die Nasenlöcher voll von dem Staub der riesigen Gießhalle arbeitete Doc Savage neben einem stämmigen Kerl, der die Aufsicht über das Anzapfen einer der Hochöfen hatte.
    Einer der großen Laufkräne brachte eine Gießkelle an die Hochofenöffnung heran. Die ›Kelle‹ war zweimal so hoch wie Doc Savage und hatte einen Durchmesser von fast drei Metern. Wahrscheinlich wog sie an die zehn Tonnen.
    Docs Job war es, den Pfropfen zu lösen, der den geschmolzenen weißglühenden Stahl in dem turmhohen Siemens-Martin-Ofen zurückhielt. Der Propfen befand sich am Ende einer langen Stange, die Doc mit seinen sehnigen Händen gepackt hielt.
    Funken und Hitze kamen mit dem flüssigen Stahl, als er in die Gießkelle flog. Die Funken schossen in Kaskaden bis über Docs Kopf, und einer versengte ihm an der Schulter das Fleisch. Aber Doc arbeitete verbissen weiter in der schrecklichen Hitze und der erstickenden Luft der Gießhalle. Und er achtete auf alles, was um ihn herum gesprochen wurde.
    Unruhe war unter den Arbeitern entstanden. Manche sprachen davon, den Job aufzugeben. Sie hatten die markanten roten Flecken am Körper des verrückt gewordenen Johnson gesehen und fürchteten, die Pocken zu bekommen.
    Aber die meisten Stahlarbeiter waren verheiratet und mußten für ihre Familien sorgen. Sie konnten es sich nicht leisten, zu kündigen. Und sie waren es, die die anderen überredeten, in ihren Jobs zu bleiben.
    Gegen zwei Uhr nachmittags trat ein kräftig gebauter Stahlarbeiter dicht neben Doc Savage und raunte ihm zu: »Ich muß mit Ihnen sprechen.« Er deutete zum Ausgang der Gießhalle hinüber.
    Doc folgte dem Mann, von dem er nicht einmal die Haut- oder Haarfarbe erkennen konnte, weil der Mann an Kopf und Körper völlig rußverschmiert war.
    Der Mann führte ihn über den Werkhof zu einer anderen Halle hinüber, die ähnlich riesig wie die andere war.
    Vor dem Tor der zweiten Halle blieb Doc stehen und sagte: »Würden Sie mir erklären, was dies soll?«
    Der große rußverschmierte Stahlarbeiter sah den Bronzemann fest an. »Sie sind Doc Savage«, erklärte er.
    Doc gab ihm darauf keine Antwort. Keinerlei Überraschung zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Er hatte damit gerechnet, daß ihn jemand trotz seiner Aufmachung erkennen würde. Außerdem hatte er das Gefühl gehabt, daß jemand wußte, daß er hierher unterwegs gewesen war.
    »Nun«, fuhr der Mann fort, »ich möchte Ihnen etwas Interessantes zeigen, über den T-3.«
    Docs Miene blieb völlig ausdruckslos. »T-3?«
    Der Mann nickte. »T-3 ist der neue Stahl, den wir hier gießen«, erklärte er. »Der ganze verdammte Ärger fing an, als wir von dem T-3 den ersten Abstich machten.« Offenbar glaubte der Mann, Doc wäre nur hier, um herauszufinden, ob zwischen dem neuen T-3-Stahl und den verrückt gewordenen Arbeitern ein Zusammenhang bestand. Von dem mysteriösen Verschwinden J. Henry

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