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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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waren anwesend. Ein Mensch mit dem Spitznamen Even-Swap Crowel hatte den Vorsitz übernommen, weil er der einzige war, der etwas mitzuteilen hatte. Niemand wußte, wie Crowel zu seinem Spitznamen gekommen war. Er befand sich noch nicht lange in Alaska und war nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit einigen Freunden angereist. Die
    Freunde pflegten ihn mit dem Spitznamen anzureden, und die übrigen Einwohner der Siedlung hatten den Namen gedankenlos übernommen. Er war lang und klapprig und hatte graue Haare, eine Hakennase und stechende Augen.
    »Das Monster hat wieder zugeschlagen!« verkündete er schallend. Er hatte eine weittragende, sonore Predigerstimme. »Der berühmte Doc Savage war praktisch am Tatort, und was hat er getan? Ich will euch verraten, was er getan hat. Nichts! Jedenfalls hat er den Mord nicht verhindert. Was beweist das? Er hat den Mord nicht verhindern können!«
    Er verriet den Anwesenden damit zwar keine Neuigkeit, dennoch erhob sich ein beifälliges Gemurmel, als wäre ihm eine tiefe Weisheit entschlüpft, die bis zu diesem Moment noch niemand begriffen hätte. Herb Dwight meldete sich schüchtern zu Wort, Crowel erteilte es ihm.
    »Wir sollten Savage eine Chance geben«, schlug Dwight vor. »Eigentlich ist er noch gar nicht ganz hier, er hatte nicht einmal Gelegenheit, eine oberflächliche Ermittlung einzuleiten.«
    Abermals wurde Gemurmel laut. Auch Dwights Einwand enthielt gewiß keine Sensation, doch die Zuhörer benahmen sich, als hätte er eine enthalten.
    »Ich sage, wir müssen die Kolonie aufgeben!« donnerte Crowel. »Laßt uns Alaska räumen, solange wir noch am Leben sind! Wenn der berühmte Doc Savage die Morde nicht verhindern kann, dann sind wir dem Monster hilflos ausgeliefert.«
    »Wir könnten die Regierung alarmieren«, meinte Dwight. »Bis jetzt haben wir uns offiziell nicht gerührt, daher weiß die Regierung offiziell nicht Bescheid. Regierungen werden nur dann aktiv, wenn sie dazu ausdrücklich aufgefordert werden. Was in den Zeitungen gestanden hat, muß die Regierung nicht glauben, weil so was oft übertrieben oder ganz und gar eine Ente ist. Aber wenn wir eine Untersuchung und Schutz verlangen, wird jemand vom FBI kommen, außerdem werden Soldaten das Monster erschießen.«
    Crowel brach in ein höhnisches Gelächter aus. Die Mitglieder der Versammlung lachten unbehaglich mit, als wären sie eigentlich zur Heiterkeit nicht aufgelegt und wollten lediglich den Vorsitzenden nicht enttäuschen.
    »Regierungen sind schwerfällig«, behauptete nicht zu Unrecht Crowel, nachdem sein Gelächter verebbt war. »Die Regierung wird monatelang beraten, und das FBI wird jahrelang Untersuchungen anstellen. Bis dahin ist von uns niemand mehr übrig, und das Monster ist an Überernährung oder Altersschwäche gestorben.« Dwight biß die Zähne zusammen, stülpte die Lippen vor und warf den Kopf in den Nacken. Crowel beobachtete ihn interessiert.
    »Ich bleibe hier«, sagte Dwight störrisch. »Ich will nicht alles verlieren, was ich besitze. Ich hab ein schönes Haus, ein Stück Land und ein angenehmes Leben.« Crowel schnaufte verächtlich.
    »Ich hab auch Land, ich hab es noch, ich habe es nicht verkauft, bevor ich nach Alaska gekommen bin«, sagte er. »Das Land in Arizona ist nicht viel wert, aber es ist wertvoller als dieser Boden in Alaska, den ihr nicht beackern könnt, weil ihr sonst aufgefressen werdet. Ich bin bereit, mit euch zu tauschen, gleiche Menge gegen gleiche Menge. In Arizona könnt ihr euch ernähren, soviel ist immer drin, und ich kann warten, bis das Monster beseitigt ist. Ich habe genügend Geld, daß ich durchhalten kann. Ich kann es mir leisten, im Süden in einer Stadt zu sitzen und die Hände in den Schoß zu legen, bis die Gefahr ausgeräumt ist. Wenn ich richtig informiert bin, könnt ihr euch das nicht leisten.«
    »Sie sind ein Spekulant!« rief Dwight giftig und kniff die Augen zusammen. »Sie geben sich ein bißchen zuviel Mühe, um uns aus Alaska zu vertreiben! Wittern Sie ein Geschäft, oder sind Sie bloß ein verdammter Menschenfreund?!«
    »Ich will Sie retten, Sie Esel!« wetterte in gerechter Empörung Even-Swap Crowel. »Wenn ich dabei ein bißchen profitiere, ist das durchaus legitim. Dies ist ein Land des freien Unternehmertums, und niemand kann mir verbieten ...«
    Im selben Augenblick platzten Ham, Monk und Long Tom herein. Sie waren vom Regen aufgeweicht und lehmbeschmiert.
    »Die Indianer haben Doc Savage gefangen!« schrie Monk.

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