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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Ausführungen ebenfalls logisch.
    Er war ein nicht mehr junger, sehr erfahrener Krieger, der sich von der Zivilisation nicht hatte verweichlichen und korrumpieren lassen wie viele seiner Stammesgenossen. Während sie am liebsten Weiße geworden wären, sofern dies möglich gewesen wäre, um in den großen Städten im Süden zu leben, hatte er die geheiligten indianischen Traditionen gepflegt und sich im Bogenschießen, Anschleichen und Spurenlesen geübt. Daher war er für das Amt eines Kundschafters geradezu prädestiniert, obwohl er das Amt eines Häuptlings vorgezogen hätte. Aber dazu fehlte es ihm an Beziehungen.
    Er war nackt bis auf einen Lendenschurz und von oben bis unten mit Öl beschmiert. Sein Gesicht war mit wüsten Farben bemalt, um den Hals hatte er eine Kette aus nachgemachten Grizzlyzähnen. In seinen schütteren Haaren steckte eine Truthahnfeder. Über der Schulter hatte er einen langen Bogen, und an einem Riemen um die Taille hing ein Köcher mit Pfeilen. Zwar besaßen einige seiner Stammesgenossen Revolver und Gewehre, doch Pfeile waren in vielerlei Hinsicht vorteilhafter. Die Stammesgenossen hatten es eingesehen, als er, der Späher, es ihnen erklärte. Zum Beispiel konnte man damit geräuschlos schießen. Man verursachte kein Mündungsfeuer, das einen verraten konnte, und es war möglich, einen Gegner nur zu betäuben, wenn man ihn lebend haben wollte. Man brauchte lediglich die Spitze durch einen stumpfen Gegenstand zu ersetzen. Immerhin war es nicht unwahrscheinlich, daß das Monster lebende Nahrung bevorzugte, und wenn man das Monster versöhnen wollte, durfte man es nicht enttäuschen.
    Der Späher zog sich geräuschlos soweit zurück, daß die drei Männer bei der Fährte des Monsters ihn nicht mehr hören konnten. Er kroch auf dem Bauch, wie er es unzählige Male geübt und wie seine Vorfahren es getan hatten; das wußte er. In einem kleinen Gehölz richtete er sich auf und rannte zu den übrigen Kriegern, die in einem kleinen Tal lagerten. Sie waren ebenfalls nackt bis auf den Lendenschurz, eingeölt und gräßlich angemalt.
    Hastig berichtete er, was er gehört und gesehen hatte. Er sprach amerikanisches Englisch. Außer ihm hatten alle die alte geheiligte Sprache entweder nie gelernt oder vergessen.
    »Dann ist also die Zeit gekommen«, sagte feierlich der Häuptling. Er war erheblich jünger als der Späher und trug eine modische Metallbrille, die er selbst als Stilbruch empfand und gern abgesetzt hätte. Zu seinem Kummer war er so kurzsichtig, daß er ohne Brille auf zehn Yards Entfernung einen Möbelwagen mit einer Villa verwechselt hätte. »Wo können wir das Bleichgesicht mit den bronzenen Haaren fangen?«
    »Ich führe euch«, erklärte der Späher. »Aber ihr müßt aufpassen! Das Bleichgesicht ist groß wie ein Baum und anscheinend stark wie ein Bär.«
    Er setzte sich an die Spitze. Im Gänsemarsch schlichen die Indianer dorthin, wo drei Taschenlampen durch die Dunkelheit geisterten. Sie warteten, bis die drei sich voneinander trennten, denn außer dem Späher war keiner sicher, mit dem ersten Schuß ins Ziel zu treffen. Sie mochten nicht riskieren, daß der Mann mit den bronzenen Haaren vielleicht zufällig gewarnt wurde und floh.
    Der Späher ließ den ersten Pfeil schwirren und jubelte stumm über seinen Erfolg; der Häuptling gab ein wenig zittrig den zweiten Schuß ab, so daß der Späher sich einschalten mußte, damit aus dem Kriegszug kein Fiasko wurde. Aber der Häuptling hatte alles verpatzt, der Mann mit den Bronzehaaren ging in Deckung, ehe der Späher abermals schießen konnte. Die Indianer hatten keine andere Wahl, als ihr Glück in einem Sturmangriff zu versuchen.
     
    Nicht nur der indianische Späher hatte Doc und seine beiden Begleiter beobachtet, sondern auch einer der Männer, die sich dem Flugzeug genähert hatten. Er lag auf einem flachen Hügel in der Nähe des toten Jungen und starrte hinunter, ohne den Indianer zu bemerken. Als Doc die Gasgranate geworfen hatte, war der Mann nicht weit gerannt. Er hatte sich in ein Versteck gelegt und seelenruhig zugesehen, wie Ham und Monk an ihm vorbei trabten und ihn suchten. Auch als sie zurückkamen, war er in seinem Hinterhalt geblieben, und als das Mädchen schrie und Doc, Ham, Monk und Long Tom zu ihr liefen, hatte er sich angeschlossen.
    Er amüsierte sich über die Gründlichkeit, mit der Doc die Abdrücke des Monsters prüfte. Da er davon überzeugt war, daß die drei Männer unter ihm noch eine Weile

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