DS067 - Die Giftinsel
erhob, gaben die anderen nach. Johnny und Renny war es egal, außer das Larry Forge ein weiterer Mann war, den sie schützen mußten, wenn es gefährlich wurde. Monk und Ham hätten ihn am liebsten im hohen Bogen über Bord geworfen, weil er ihnen bei Dara im Wege sein würde. Daß er offensichtlich ihre Maskottiere, Habeas Corpus und Chemistry, nicht mochte, hob ihn auch nicht gerade in ihrer Gunst.
Die schwere Amphibienmaschine raste über das Wasser des Sunds und hob ab. Doc, der am Steuer saß, ging mit ihr auf Kurs Süd. Sie war inzwischen noch nicht wieder aufgetankt worden, und der vorhandene Treibstoff würde kaum bis Charleston reichen.
»Wir werden wie vorher in der Chesapeake Bay zwischentanken«, bemerkte Doc zu Renny.
Larry Forge und Dara Smith kamen nach vorn.
»Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Dara. »Wird es sicher sein, in Charleston ganz offen zu landen? Ich weiß, Charleston ist eine ziemlich große Stadt, aber eine Maschine dieser Größe würde wohl doch ein ziemliches Aufsehen erregen, meinen Sie nicht auch?«
»Was schlagen Sie denn vor?« fragte Doc.
»Meine Ölgesellschaft hat eine Zweigstelle in Charleston, und ich habe dort eine Weile gearbeitet«, erklärte Dara. »Daher kenne ich die Umgebung recht gut. Nahe der Stadt gibt es einen kleinen Fluß namens Shipyard Creek. An dessen Ufer liegt ein stillgelegtes Holzlager. Wenn Sie auf dem Fluß landen könnten und mit der Maschine unter den verlassenen Schiffen anlegen, die am Kai des Holzlagers vertäut sind, würden wir vor Entdeckung sicher sein.«
»Ein ausgezeichneter Gedanke«, stimmte Doc zu.
Dara und Larry kehrten in die Kabine zurück.
Renny blinzelte Doc an.
»Sonst«, sagte er und sah den Bronzemann ganz eigenartig an, »machst du doch immer deine eigenen Pläne.«
Es war später Nachmittag, als sie vor der kleinen Insel in der Chesapeake Bay zum Auftanken landeten. Sie machten am Kai fest, und ein Benzinschlauch führte von der Tankstelle weg. Etwa hundert Meilen weiter stand ein Gemischtwarenladen mit Schnellimbiß.
»Ich bin hungrig«, sagte Dara. »Ich glaube, ich werde dort schnell etwas essen gehen.«
»Meinetwegen«, erklärte ihr Doc, »aber bleiben Sie nicht zu lange.«
Larry Forge hatte offenbar die Absicht, sie dorthin zu begleiten, und so drückte ihm Monk schnell den Benzinschlauch in die Hand und sagte: »Machen Sie sich nützlich und stehen Sie nicht zur Verzierung da.«
Larry blickte mürrisch, nahm den Schlauch aber. Er stellte sich jedoch so ungeschickt an, daß Monk den Schlauch lieber wieder selbst nahm. Larry ging an Land und verschwand in der Tankstelle.
Nach etwa zehn Minuten war das Tanken beendet.
Doc stieß einen schrillen Pfiff aus. Dara erschien in der Tür des Schnellimbisses, winkte und kam herbeigelaufen.
»Wo ist Larry Forge?« murmelte Monk.
Larry war in der Tankstelle, vor einem Radio, das auf einen Sender eingestellt war, der gerade Nachrichten brachte. Er sah auf, als Doc hereinkam, und gab ein besorgtes Schnalzen von sich.
»Die Sache mit dem torpedierten arabischen Schiff scheint ernst zu werden«, sagte er. »In mehreren südamerikanischen Städten hat es Protestkundgebungen und Straßenschlachten gegeben. Offenbar ist die Menge dort von Agenten des arabischen Staats aufgehetzt worden. Hören Sie sich das mal an.«
Der Nachrichtensprecher sagte gerade:
»Heute nachmittag um drei wurde von dem arabischen Staat, dem die ›Kara Fatimas‹ gehört, ein Ultimatum gestellt, in dem zehn Millionen Dollar Schadenersatz in Gold gefordert werden. Ebenso wird gefordert, daß die Offiziere und die Besatzung des U-Boots vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen werden. Ferner wurde mit der Mobilmachung und mit einem Ölboykott gedroht.«
Als sie wieder die Maschine bestiegen, schnaubte Ham abfällig. »Jenes Land da liegt dreitausend Meilen von uns weg, deshalb glaubt man dort wohl, ungestraft solchen Wind machen zu können.«
Der Flug nach Charleston dauerte nicht lange, denn Doc drehte mit der Maschine voll auf.
Ham in der Kabine nützte die Zeit, um sich in einer langen Erörterung der politischen Lage jenes arabischen Staates zu ergehen, und Dara Smith und Larry Forge diskutierten eifrig mit.
Diese Diskussion erstarb erst, als das nächtlich erleuchtete Charleston in Sicht kam.
»Monk«, sagte Doc. »Hol Fallschirme vor.«
»Wie bitte?«
»Du hast doch sicher nichts dagegen, eine unplanmäßige Landung per Fallschirm zu machen – zusammen mit den anderen. Wir
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