DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
»Ich bemerkte sie, als ich in die Bibliothek hineinging.«
Die junge Frau trat dicht vor die drei Jungen hin und sah sie der Reihe nach an.
»Ihr habt den größten Fehler eures Lebens gemacht, als ihr mir zu folgen versuchtet«, sagte sie. »Ich fürchte, was jetzt mit euch geschieht, wird euch ganz und gar nicht gefallen.«
Doc Savage war in dem Wagen, den er gemietet hatte, einige Zeit gefahren. Jetzt murmelte der junge Mann neben ihm etwas, und Doc hielt an.
»Sind Sie beruhigt, daß uns hier niemand belauschen kann?«
Vick Francks, der blonde junge Mann, hatte sich während der Fahrt ständig vergewissernd umgesehen, ob ihnen etwa jemand folgte.
»Sie haben sich bisher reichlich merkwürdig benommen«, sagte Doc Savage ganz ruhig. »Wie wäre es, wenn Sie jetzt anfangen würden, Ihre Geschichte zu erzählen.«
»Wenn Sie soviel Angst hätten wie ich«, sagte Vick Francks, »würden Sie sich auch seltsam benehmen.« Er warf dem Bronzemann von der Seite her einen abschätzenden Blick zu. »Das heißt, bei Ihnen bin ich mir da nicht so sicher.«
»Fangen Sie endlich mit Ihrer Geschichte an«, sagte Doc.
Zu Vick Francks’ Angst kam nun auch noch Verwirrung hinzu. Verlegen wand er seinen Hut in den Händen.
»Es ist gut, daß die Zeitungen bereits darüber berichtet haben«, murmelte er. »Sonst würde ich wahrscheinlich zu einer psychiatrischen Abteilung statt zu Ihnen gekommen sein.«
Er warf immer wieder vergewissernde Blicke zurück.
»Es hat mit den goldenen Zwergen zu tun.«
»Was ist mit denen?«
»Ich war einer ihrer Gefangenen. Ich konnte ihnen entkommen, bevor sie mit mir das anstellen konnten, was sie offenbar mit den anderen Gefangenen anstellten, mit deren Verstand,«
»Wie gelang es Ihnen, zu entkommen?«
»Ich riß mich einfach los und rannte davon. Sie haben keine Ahnung, wie schnell die kleinen Teufel einem hinterherrennen können.«
Doc Savage hatte gewartet, daß der Mann von sich aus auf die entscheidenden Punkte kommen würde, aber anscheinend übersah er sie. Daher stellte Doc jetzt Fragen.
»Wieso kamen Sie ausgerechnet zu mir?« fragte er.
»Nun, ich kam zufällig am Haus der Worths vorbei, sah Sie dort und erkannte Sie nach Fotos wieder, die ich von Ihnen in den Zeitungen gesehen habe.«
Doc Savage nickte. »Haben Sie eine Erklärung dafür, warum gerade Sie von den Zwergen entführt wurden?«
»Nein. Ich glaube, sie schnappen sich Zufallsopfer. Die lassen sie dann später wieder laufen, nachdem sie sie mit einer tückischen Krankheit infiziert haben.«
»Wo hielten die kleinen Männer Sie fest?«
»In einer großen Höhle. Einem schauerlichen Ort.«
»Wissen Sie, wo die liegt?«
»Ich könnte Sie hinführen«, sagte Vick Francks.
Er drehte sich auf seinem Sitz herum, sah sich vergewissernd um und steckte die Hand in die Jacketttasche.
»Aber das werde ich nicht tun«, fügte er hinzu.
Er brachte aus der Tasche ein Messer zum Vorschein und rammte es Doc Savage gegen die Brust.
Das Messer hatte eine haarscharf geschliffene Spitze. Als diese auf den feinmaschigen Titandraht von Docs kugelsicherer Weste traf, gab es ein Geräusch, wie wenn man zwei Stücke Sandpapier aneinander reibt. Der Mann gab ein schnarrendes Geräusch von sich. Er versuchte nun, mit dem Messer nach Docs Kehle zu stoßen.
Doc Savage bekam seine Messerhand zu fassen. Er drehte die gefährliche Klinge zur Seite und nagelte den Mann mit seinem ganzen Gewicht in der Wagenecke fest. Die Wagentür platzte auf, und sie landeten auf dem Straßenpflaster.
Der Mann verfügte über allerhand Muskelkräfte.
Dennoch konnte man es keinen ebenbürtigen Kampf nennen. Vick Francks begann zu schnaufen wie eine Lokomotive. Dann gingen diese Geräusche in ein Wimmern über.
Doc Savage schleuderte das Messer in den Straßengraben. Dann drehte er Vick Francks die Taschen um, fühlte auch die Säume seiner Kleidung ab, aber alles, was er fand, war die Scheide des langen, scharfen Messers.
Die Laute, die Vick Francks von sich gab, waren immer unmenschlicher geworden. Schaum flog ihm vom Mund, und Speichel rann ihm aus den Mundwinkeln. Er führte sich auf wie ein komplett Wahnsinniger.
Es war nicht leicht, den Mann zu halten, aber Doc gelang es dennoch, ihm das Jackett und das Hemd auszuziehen. Auf seinem Rücken fanden sich blaue Flecken und Abschürfungen, die durchaus von Keulen hätten stammen können, wie die häßlichen kleinen Kobolde sie benutzen sollten.
Doc Savage setzte ihn daraufhin wieder in den
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