DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
daß der Finanzier seinen Wagen mit Panzerglasscheiben hatte ausrüsten lassen, bewahrte ihn davor, gesteinigt zu werden.
Die Zeitungen berichteten über den Vorfall und lenkten damit die Aufmerksamkeit noch weiter auf Marcus Gild. Er war ohnehin nicht beliebt. Außerdem suchte die Bevölkerung jemand, auf den sich ihr Zorn richten konnte. Marcus Gild war dafür ein denkbar geeignetes Objekt. Innerhalb von Stunden wurde die Sache so schlimm, daß die Polizei vor seinem Haus Dauerposten auf stellen mußte.
Die andere Sorge, die Doc Savage sich machte, betraf seine drei jungen Helfer, Funny Tucker, Elmer Dexter und Don Worth. Er hatte nichts mehr von ihnen gehört.
Doc Savage rief den Flugplatz von Crescent City an.
»Tut uns leid, keine Charterflugzeuge mehr verfügbar«, erklärte ihm jemand. »Ganz Crescent City scheint plötzlich in Urlaub fliegen zu wollen.«
Doc Savage ließ sich zu der nationalen Luftlinie weiterverbinden, die Crescent City anflog, nannte seinen Namen und erhielt die Zusicherung:
»Jede Maschine, die Sie wünschen, kann innerhalb zwei Minuten zum Warmlaufen bereitstehen, Mr. Savage. Aber wir dachten, Sie seien ...«
»Es soll auch niemand wissen, daß ich noch am Leben bin«, sagte Doc.
»Wieso – ja, natürlich, wir verstehen. Von uns wird es niemand erfahren.«
Zufällig saß Doc Savage im Aufsichtsrat dieser Luftfahrtgesellschaft. Dank der unermeßlichen Goldreserven in einem verschwiegenen Tal in Mittelamerika, die ihm finanziellen Rückhalt gaben, war er an vielen großen Unternehmen beteiligt. Er tat dies nicht aus Gewinnstreben, sondern um Arbeitsplätze zu erhalten. Nur durch seine Finanzspritze hatte diese Luftfahrtgesellschaft seinerzeit den Konkurs abwenden können.
»Erwarten Sie mich in etwa fünf Minuten«, sagte Doc.
Mental Byron wußte nicht mehr, was er denken sollte, als sie überstürzt am Flughafen eintrafen. Mißtrauisch beobachtete er den jungen Mann, Vick Francks, der Doc Savage zu töten versucht hatte und sich jetzt dessen schämte. Er behauptete aber, es wahrscheinlich noch einmal zu versuchen, wenn sie ihn losbanden.
Vick Francks war ansonsten ein Mustergefangener, bis auf die Wutanfälle, die er von Zeit zu Zeit bekam, während denen er wütend schnarrte und drohte, seine Fesseln zu sprengen.
»Wir schaffen ihn in die Maschine«, sagte Doc.
Dies löste bei Vick Francks einen jener pathologischen Wutanfälle aus. Er tobte und schrie: »Dafür bring ich euch alle um!«
Doc Savage gab ihm eine Spritze, woraufhin er innerhalb von Sekunden einschlief.
Der Bronzemann hatte einen langen weiten Mantel angezogen, eine weißhaarige Perücke übergestreift und einen breitrandigen schwarzen Hut aufgesetzt, wodurch er wie ein US-Senator aussah. Ein Schnurrbart und eine Zigarre, die er rauchte, vervollständigten seine Verkleidung.
Sie luden den schlafenden Vick Francks in die Maschine.
»Der arme Kerl«, murmelte Mental.
Das Flugzeug war eine Frachtmaschine. Mental sah ins Cockpit hinein und fragte sich, wie ein Pilot eine solch verwirrende Vielzahl von Instrumenten gleichzeitig im Auge behalten konnte. Er hielt den Atem an, als Doc mit der Maschine abhob.
»Junge, sind Sie vielleicht hochgezogen!« japste er.
Unten auf dem Flugfeld bemerkte ein Pilot zu einem anderen: »Junge, hat der vielleicht hochgezogen! Wer war das?«
Die Maschine war mit Autopilot ausgerüstet. Doc schaltete ihn ein und konnte nun die Maschine sich selbst überlassen.
Aus der Ausrüstungskiste, die er mit an Bord gebracht hatte, zog er zwei merkwürdige Brillen hervor, deren Linsen nicht aus Glas waren, sondern wie Milchkonservendosen aussahen. An der Seite hatte jede der Brillen einen Schalter, den er umlegte. Eine der Brillen reichte er Mental und wies ihn an, sie aufzusetzen.
»Und was jetzt?« fragte Mental.
»Schauen Sie einfach auf die Erde runter.«
»Nach was soll ich dort Ausschau halten?«
»Nach einem leuchtenden Fleck, einer Art leuchtenden Wolke. Sie wird Ihnen sofort auffallen, wenn Sie sie sehen.«
Mental starrte durch die Brille auf den Boden hinunter. »He, durch die Brille sieht alles ganz anders aus!«
»Die Brille, durch die Sie sehen, ist ein Lichtwandler«, erklärte ihm Doc. »Sie wandelt für das Auge unsichtbare infrarote Strahlen in sichtbares Licht um.«
»Und?«
»Der flache Behälter, den ich Don Worth gab, damit er ihn als Einlegesohle in seinem Schuh tragen soll, enthält einen Stoff, der sich verflüchtigt und dann infrarot lumineszierte
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