DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
zu sein, daß sie Doc Savage diesmal tatsächlich erledigt hatten. Er erteilte ein paar barsche Befehle. Seine Männer rückten daraufhin auf das Haupthaus zu und warfen zwei Handgranaten vor die Tür.
»Ihr könnt herauskommen«, schrie der Anführer, »oder tun, was euch verdammt gefällt, aber dann ergeht es euch schlecht.«
Die hübsche Vee Main und ihre drei Männer brauchten nicht lange, sich zu entscheiden. Ihre Waffen kamen zum Fenster herausgeflogen. Dann kamen sie selber mit erhobenen Armen heraus.
Mehrere Angreifer beäugten Vee Main lüstern.
»Leute«, sagte einer, »ich hoffe, daß wir die eine Weile bei uns behalten können.«
Nur der Anführer schien von Vee Main nicht beeindruckt zu sein. Oder er hatte anderes im Kopf.
»Die Jungens«, schnappte er, »kommen als nächste dran.«
Sie suchten herum, fanden aber keine Spur von Funny Tucker, Elmer Dexter und Don Worth. Sie rannten ziellos herum und ergingen sich in wüsten Flüchen.
»Sie sind entwischt, während dieser Savage uns ablenkte!« schrie der Anführer. »Los, setzt ihnen nach!«
12.
Der Anführer hatte es so laut geschrien, daß man es wahrscheinlich eine halbe Meile weit gehört hätte. Funny Tucker, Elmer Dexter und Don Worth waren noch längst nicht soweit entfernt, und sie verstanden jedes einzelne Wort.
»Wir sollten jetzt unsere Beine in die Hand nehmen und nichts als rennen«, sagte Elmer grimmig.
»Aber Doc Savage ...« protestierte Don.
»Den haben sie gekillt«, sagte Elmer.
»Ich weiß. Das haben wir gesehen. Aber ...«
»Doc Savage hat sich geopfert, um uns eine Chance zum Entwischen zu geben«, erinnerte Elmer. »Und die sollten wir nun wenigstens auch nutzen. Ohne Waffen können wir gegen die Kerle sowieso nichts ausrichten.«
»Und mit Waffen auch nicht«, murmelte Funny. »Ihr habt doch gesehen, wie viele es sind. Mehr als ein Dutzend.«
Und so rannten sie. Im Camp ›Indian-Laughs-And-Laughs‹ hatten sie das Waldlaufen trainiert. Aber hier war es ernst, hier ging es um ihr Leben, und sie waren hier in teils sehr rauhem Bergwaldgelände mit dichtem Unterholz.
Der dickliche Funny Tucker war der erste, der bald ins Schnaufen geriet.
»Leute«, keuchte er, »erinnert mich, daß ich in Zukunft Diät halten und mehr auf meine Figur achten muß.«
Sie bemühten sich, möglichst wenig Geräusche zu machen. Offenbar hatten sie mit dieser Taktik auch Erfolg. Es gelang ihnen, ihre Verfolger abzuhängen, einen Haken zu schlagen und zu der Stelle zu kommen, von der ihnen Doc Savage gesagt hatte, daß er dort Mental Byron und den Gefangenen, Vick
Francks, zurückgelassen hatte.
Mental hatte sich in einer Baumkrone versteckt gehalten, und es war ihm gelungen, auch Vick Francks hinaufzuziehen und ihn dort festzubinden. Er tauchte so urplötzlich vor ihnen auf, daß sie alle zusammenschraken.
»Von all diesen Aufregungen werde ich noch einen Herzanfall bekommen«, stöhnte Funny.
»Wo ist Doc Savage?« fragte Mental besorgt.
Die drei anderen Jungen tauschten betretene Blicke. Es fiel ihnen schwer, zu erzählen, was geschehen war.
»Er ist tot«, murmelte Don schließlich. »Er sprang in einen Holzlagerteich, um uns eine Chance zum Entkommen zu geben. Dort haben sie ihn mit Handgranaten zerbombt. Er kann das unmöglich überlebt haben.«
»Wer hat ihn zerbombt?«
»Mehr als ein Dutzend Männer. Wir wissen nicht, wer die waren. Sie griffen das Sägewerk an. Nachdem sie Doc Savage gekillt hatten, überwältigten sie Vee Main und ihre drei Männer.«
»Und wer hielt euch gefangen?«
»Vee Main und ihre Männer.«
»Die Sache ist ein solches Durcheinander«, erklärte Elmer, »daß ich einfach nicht mehr schlau daraus werde.«
»Eigentlich ist sie viel zu verrückt«, bestätigte Funny, »als daß sie tatsächlich passiert sein könnte.«
Sie holten dann Vick Francks von dem Baum herunter.
»Wer ist der Kerl eigentlich?« fragte Elmer.
»Eines der Opfer der goldenen Kobolde«, erklärte ihm Mental. »Meistens ist er ganz okay und vernünftig.«
»Warum ist er dann gefesselt?«
»Weil er zu Zeiten auch nicht okay und vernünftig ist. In einem seiner Tobsuchtsanfälle versuchte er, Doc Savage zu killen.«
Sie wollten jetzt weiterfliehen, indem sie Vick Francks trugen, aber der letztere erwies sich als eine zu schwere Last für die vier Jungen, als daß sie schnell genug mit ihm vorankommen würden, wenn sie jetzt um ihr Leben liefen.
»Nehmt mir die Fußfesseln ab, und ich laufe mit euch«, erbot
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