DS077 - Der Schatz des Piraten
war raffiniert versteckt gewesen. Die Witwe behauptete, von dieser Lebensversicherung überhaupt nichts gewußt zu haben. Aber die Jury nahm ihr das nicht ab. Sie glaubte vielmehr, daß sie ihren Mann gekillt, es dann mit der Angst bekommen und die Police versteckt hatte.«
Everett Everett Barr schien so erschüttert zu sein, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er ließ sich schwer in einen Sessel fallen.
»Gentlemen!« japste er. »Gentlemen, diese Erfindung von Meander Surett bedeutet, daß es niemals mehr einen unaufgeklärten Mord geben wird! Lesen Sie, was der Geist von Harold A. Beaver schreibt. Dann werden Sie verstehen!«
Die Zeitungsleute lasen:
Hier ist Harold A. Beaver ... Meine Frau ist unschuldig ... Ich wurde von meinem Teilhaber ermordet ... Ich war der einzige, der wußte, daß er Firmengelder unterschlagen hatte ... Er vergrub die Mordwaffe unter dem Boden seiner Garage ... Versicherungsagent wird ihn als den Mann identifizieren, der die Lebensversicherung für mich abschloß, um den Verdacht auf meine Frau zu lenken.
Alle Reporter reagierten augenblicklich in der gleichen Weise – sie stürzten aus dem Zimmer, um zum nächsten Telefon zu gelangen.
Der Italiener rannte mit ihnen mit, aber statt das Hotel zu verlassen, rannte er lediglich den Gang hinunter, und betrat den Raum, in dem Doc Savage mit aufgesetzten Kopfhörern die Vorgänge in Everett Everett Barrs Hotelzimmer abhörte.
Monk, der rittlings auf einem Stuhl saß, hatte ebenfalls Kopfhörer auf. Ungläubiges Erstaunen stand in seinem häßlichen Gesicht.
»Verflixt!« murmelte er. »Das hatte ich nun bestimmt nicht erwartet!«
Doc Savage und Monk horchten weiter, während Ham die Verkleidung des italienischen Reporters ablegte und das Zusatzgerät beschrieb, das Everett Everett Barr an das Hauptgerät in der Kassette angeschlossen hatte.
»Doc«, schloß er, »hältst du es für möglich, daß das Zusatzgerät den Apparat zum Funktionieren gebracht haben könnte?«
Es entstand ein Schweigen, das lange genug dauerte, um Monk und Ham erkennen zu lassen, daß der Bronzemann sich in diesem Punkt vorerst nicht festlegen wollte.
»Doc«, murmelte Monk, »bist du sicher, daß die Platinblonde da drüben nicht die echte Sally Surett ist?« Auch darauf schwieg der Bronzemann zunächst. »Renny, Long Tom und Johnny«, sagte er dann, »haben in New York Nachforschungen angestellt und mir eine eingehende Beschreibung von Sally Surett geschickt, die sich auf Erkundigungen in ihrer Pension und in Everett Everett Barrs Kanzlei gründen. Außerdem haben sie ein Foto von ihr auf getrieben.« Er zog ein Telefotobild hervor. »Sie haben es per Telefoto herübergefunkt.« Er reichte das Bild Monk und Ham. »Dies ist Sally Surett. Sieht sie der Platinblonden irgendwie ähnlich?«
Monk und Ham sahen sich das Telefoto an, das eine kleine dunkelhaarige und sehr hübsche junge Frau zeigte. Mit einem netten Gesicht, das keinerlei Ähnlichkeit mit dem der Platinblonden hatte.
»Aber das andere versteh ich immer noch nicht«, murmelte Monk. »Hast du gehört, was aus der Maschine herauskam? Die Tatsache, daß Bill Horder Meander Surett ermordet hat!«
Ham nickte. Ausnahmsweise schien er einmal mit Monk übereinzustimmen.
»Ich traute meinen Augen nicht, als ich den Papierstreifen las«, murmelte der Anwalt. »Barr würde doch der letzte sein, der wollte, daß das jemals herauskommt.«
»Hast du dabei Barrs Gesicht beobachtet?« fragte Doc Savage.
»Er schien echt erschüttert zu sein«, sagte Ham.
Doc Savage nahm den Kopfhörer ab. »Barr, das Mädchen und Sagebrush Smith haben sich wegen der Botschaft von Harold Beaver gerade auf den Weg zur Polizei gemacht.«
Doc Savages Bronzezüge blieben unergründlich. Dann aber hing plötzlich jener eigenartige Trillerlaut in der Luft.
»Wir werden Barr nicht aus den Augen lassen«, sagte er. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir herausbekommen, was er da eigentlich plant und wo die echte Sally Surett geblieben ist.«
12.
Die Polizei fand den Revolver unter dem Boden der Garage des Teilhabers des toten Harold Beaver. Sie brachten den Teilhaber zu dem Versicherungsagenten. Dieser identifizierte ihn als den Mann, der im Namen von Beavers Frau die Lebensversicherung für diesen abgeschlossen hatte. Der Teilhaber wurde verhaftet.
Der Staatsanwalt erklärte, daß Mrs. Harold Beaver aus dem Frauenzuchthaus entlassen werden würde, so schnell sich die notwendigen
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