DS077 - Der Schatz des Piraten
achtzig Stundenmeilen die Wellenkämme berührte. Dann hatte sich die Maschine breit und behäbig ins Wasser gelegt und trieb in Schwimmfahrt auf’s Ufer zu.
Sie war noch etwa fünfzig Meter davon entfernt, als das Rennboot auftauchte. Mit zunehmender Geschwindigkeit hielt es direkt auf die große Maschine zu. Ein Mann, der im Heck des Bootes stand, sprang über Bord.
Das Rennboot rammte die Maschine mit mehr als fünfzig Stundenkilometern. Orangefarbene Flammenzungen von explodierendem Treibstoff schossen an die sechzig Meter hoch in die Luft. Eine gigantische Wasserfontäne erhob sich, die die Sicht auf alles nahm, was von Doc Savages Maschine an Trümmern noch übrig sein mochte.
Die gewaltige Explosion hatte auch den Mann halb benommen gemacht, der das Rennboot auf das Rammziel gesteuert hatte und dann abgesprungen war. Er fuchtelte im Wasser mit Armen und Beinen wie ein auf dem Rücken liegender Käfer, während vom Ufer aus Lichtkegel starker Stablampen zu ihm hinübergeisterten.
Hoke McGee rannte am Strand herum und schrie: »Los, hol ihn da raus! Ich selbst kann nicht schwimmen!«
Mehrere Männer warfen sich ins Wasser und zogen den Benommenen an’s Ufer; er war leicht verletzt. Er erging sich in Verwünschungen auf Hoke McGee, als sie ihn auf dem steinigen Strand ablegten.
»Ich dachte, du hättest gesagt, fünf Kisten Dynamit würden mir auf die Entfernung nichts ausmachen«, keuchte er.
Hoke McGee ignorierte den Mann. Bis zu den Knöcheln in die Brandungsausläufer hineinwatend schüttelte der Vormann der Lazy-Y-Ranch drohend die Faust zu der Stelle hin, wo von der großen Maschine nur noch ein paar Schaumblasen, Öllachen und treibende Rettungskissen übrig geblieben waren.
»Jetzt hab’ ich’s dir gezeigt, Savage!« schrie er.
Er schüttelte immer weiter seine Faust und ließ eine Fluchserie von vollen vier Minuten los, ohne darin außer dem Namen von Doc Savage etwas auch nur einmal zu wiederholen.
»Uns mit dem verfluchten stinkigen Zeug anzuschmieren, hieltst du wohl für verdammt komisch!« schrie er. »Nun, vielleicht hältst du es jetzt nicht mehr für so lustig!«
Einer der Cowboys der Lazy Y kam zu ihm herüber.
»Ist bei dir ’ne Schraube locker geworden, daß du da stehst und über das Wasser schreist?« sagte der Cowpuncher. »Der Geruch ist doch inzwischen weggegangen. Also was regst du dich noch auf?«
»Halts Maul!« schnappte Hoke. »Dies ist die Stunde meines Triumphes. In letzter Zeit hab’ ich davon nicht gerade viel gehabt!«
Der Lazy-Y-Vormann starrte weiter fasziniert auf den Ölfleck, und als eines der Rettungskissen an’s Ufer getrieben kam, rannte er hin, hob es auf und betrachtete im Licht seiner Stablampe das kleine Monogramm ›DOC‹, das in der einen Ecke angebracht war.
»Ein Souvenir!« sagte er begeistert. »Er hielt die ganze Welt in Atem. Es mußte erst der alte Hoke McGee kommen, um ihn fertigzumachen und an die Fische zu verfüttern!«
Hoke McGee schlug sich triumphierend mit der Faust auf die Brust. Dann stapfte er zwischen den Uferfelsen herum, wobei er an der Amphibienmaschine vorbeikam, die ihn und seine Männer auf die Insel gebracht hatte und auf’s Ufer in Deckung gezogen worden war.
Etwa hundert Meter hinter der Maschine leuchtete Hoke McGee mit seiner Stablampe dem gefesselten Ham Brooks in die Augen.
»Haben Sie den Knallfrosch da vor ein paar Minuten gehört?« fragte Hoke McGee.
Ham schluckte. Er war bleich im Gesicht.
»Das«, sagte Hoke McGee, »war das Ende des Kerls, den sie den Bronzemann nannten.«
Ham biß sich auf die Lippen und sagte nichts.
Hoke McGee stakte dann ein paar Schritte weiter und blieb vor einer zweiten gebundenen Gestalt stehen - der eines zierlichen dunkelhaarigen Mädchens mit hübschem Gesicht.
»Barr war ein Narr, Sie überhaupt solange am Leben zu lassen«, erklärte Hoke dem Mädchen. »Er dachte, er würde Sie vielleicht noch brauchen, um irgendwelche Papiere zu unterzeichnen oder sonstwie zu helfen, Barrs Frau Ihre Rolle spielen zu lassen. Zur Hölle, so vorsichtig hätte er überhaupt nicht zu sein brauchen!«
»Ich versuche immer noch, mir darüber klar zu werden, ob Sie schlimmer sind als die anderen, oder nur etwa ebenso schlimm«, entgegnete das Mädchen kühl.
Hoke McGee holte zu einem Fußtritt aus.
Ein Lazy-Y-Cowboy ging dazwischen. »Ich hasse es, wenn Frauen mit dem Fuß getreten werden, Hoke«, schnarrte er.
»Willst du mir etwa Befehle geben?« schnarrte Hoke zurück.
»Nein«,
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