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DS078 - Das Spuk-Loch

DS078 - Das Spuk-Loch

Titel: DS078 - Das Spuk-Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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berühren.
    Oliver Orman Braskis Büro lag, wie sich ergab, in einem Wolkenkratzer im Finanzdistrikt. Zu dieser Stunde waren die Marmorflure nur von Hausmeistern und Putzfrauen bevölkert.
    Braski und Ropes nahmen das Gebäude erst einmal scharf in Augenschein, ehe sie aus dem Taxi ausstiegen. Sie taten vielmehr so, als hätten sie sich in der Adresse geirrt. Nachdem sie sich überzeugt hatten, daß nirgendwo in der Nähe ein Polizeiwagen stand, betraten sie das Gebäude durch die Hintertür.
    Damit war das saubere Paar überzeugt, sich weitgehend gegen Überraschungen abgesichert zu haben. Wahrscheinlich würden sie nicht wenig schockiert gewesen sein, wenn sie weiter den Taxifahrer hätten beobachten können. Der fuhr nur um die nächste Ecke herum und telefonierte von einem nachtsüber offenen Drugstore aus.
    Minuten später gesellte sich der Fahrer des ersten Taxis zu ihm, das Braski und Ropes genommen hatten. Der Telefonanruf hatte ihn herbeigeholt.
    Der Mann rieb sich die dunkle Schminke aus dem Gesicht, spuckte den Ball Kaugummi aus, der ihm die dicke Backe gegeben hatte, und warf die stinkende Zigarre weg. Vom Boden seines Taxis holte er sich seinen Spazierstock und verwandelte sich zurück in Ham, den Anwalt.
    Der andere Fahrer nahm an seiner Erscheinung ebenfalls Änderungen vor und wurde wieder der bohnenstangendürre Johnny. Sie grinsten einander an.
    »Endlich haben wir einen Anhaltspunkt«, sagte Ham.
    »Irrevokal korrekt«, pflichtete ihm der großwortige Johnny bei.
    »Jetzt können wir Doc anrufen«, schlug Ham vor.
    »Eine profitable Suggestion«, sagte Johnny.
    Ohne von den Vorgängen ganz in ihrer Nähe etwas zu ahnen, schlängelten sich Braski und Ropes indessen zwischen bodenwienernden Raumkosmetikerinnen hindurch. Sie sahen sich vergewissernd den Flur vor Braskis Büro entlang und atmeten erleichtert auf, als sie niemand darin fanden.
    In großer Hast begann Braski, persönliche Papiere durchzusehen, die er einem Safe entnahm. Von Zeit zu Zeit sonderte er eines aus und verbrannte es in einem großen Standaschenbecher. Als daraufhin das Büro verqualmte, öffnete er das Fenster.
    Ropes seinerseits war in der Nähe der Tür stehengeblieben und las verkehrt herum, was von draußen an der Milchglasscheibe stand:
     
    OLIVER ORMAN BRASKI
    Auslands-Verkaufsagent
     
    Ropes grinste Braski an. »Nach der Zahl von Papieren zu urteilen, die Sie verbrennen, scheinen Sie bei Ihren krummen Touren einen flotten Umsatz gehabt zu haben.«
    »Die Geschäfte gingen nicht schlecht«, bestätigte Braski. Er schien halbwegs sein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden zu haben.
    Einen Moment darauf warf er Ropes eine Akte zu. Der letztere sah nach, was auf dem Umschlag geschrieben stand.
     
    HEZEMIAH LAW
     
    Interessiert schlug Ropes den Aktenhefter auf. Es waren fast alles Rechnungen darin. Auf der ersten las er:
     
    Verkauft an La Touls & Cie., Paris 53 000 Dollar
     
    Gleich auf der nächsten Rechnung, die nur wenige Tage später datiert war, stand:
     
    Verkauft an Carlo Bonhomme, Ltd., Antwerpen 71 500 Dollar
     
    »Die Bezeichnung von dem, was da verkauft worden ist, steht aber gar nicht da«, wies er darauf hin.
    »Bei dem alten Hezemiah Law war alles höchst geheim«, entgegnete Braski. »Er würde einen Tobsuchtsanfall bekommen haben, wenn ich es hingeschrieben hätte. Kein Außenstehender sollte wissen, was er da verkaufte.«
    »Können Sie es ihm verdenken?« gluckste Ropes.
    »Er fürchtete ständig, daß dann jemand kommen und Spook Hole übernehmen würde. Ebenso wie er fürchtete, daß die Weltmarktpreise ins Bodenlose fallen würden, wenn herauskäme, was er da am laufenden Band produzierte«, erklärte Braski.
    »Wie lange brauchen Sie noch, bis Sie durch sind?« fragte Ropes. »Jeden Moment können die Cops hier auftauchen.«
    »Ich bin gleich fertig«, sagte Braski.
    Wenige Minuten darauf begann plötzlich das Telefon zu klingeln. Braski und Ropes fuhren beide heftig zusammen und tauschten lauernde Blicke.
    »Gehen Sie nicht ran«, riet Ropes.
    Braski zögerte. »Wenn mich jemand zu dieser Nachtzeit anruft, muß es etwas Wichtiges sein.« Er nahm den Hörer ab. »Hallo? ... Ja, am Apparat.«
    »Ja, ja, natürlich«, japste er einmal dazwischen. »Ich bin entzückt, Ihnen helfen zu können. Nein, wir wollen keine Namen nennen. Aus dem, was Sie sagen, kann ich erraten, wer Sie sind. Sagen Sie mir im Moment nur das eine ... Können Sie mir irgendwelche Informationen über Spook Hole liefern? ...

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