DS078 - Das Spuk-Loch
bekannter Zivilingenieur, der zur Zeit bei einem Eisenbahnprojekt in einem entlegenen asiatischen Entwicklungsland beschäftigt war. Er war der fünfte von Docs ständigen Helfern.
Doc Savage brachte die Limousine zum Halten und sah Pat an. Die junge Frau mit dem bronzeschimmernden Haar starrte zurück und schob kriegerisch das Kinn vor.
»Jetzt willst du mich also doch loswerden?« schnappte sie.
Sie hatte bemerkt, daß sie vor ihrem Schönheitssalon standen. Sie sah das modernistische Gebäude stirnrunzelnd an, als ob es das letzte war, was sie zu sehen wünschte.
Es gab einen heftigen Wortwechsel. Den gab es immer, wenn man versuchte, Pat aus irgendwelchen Abenteuern herauszuhalten. Aber es blieb bei Protesten ihrerseits, die Doc mit den alten Argumenten widerlegte. Pat verlor, und Doc ließ sie aussteigen.
Doc Savage fuhr dann nicht direkt zu seinem Hauptquartier, sondern erst noch zu dem feudalen Junggesellenquartier, das Ham in einem exklusiven Herrenclub unterhielt. Hams elegante Kleidung war in der Hektik des Abends derangiert und durchnäßt worden, und er wollte frische anziehen. Dann fuhren sie zu dem Wolkenkratzer im Herzen von Manhattan, in dem Doc sein Hauptquartier hatte.
Viele wußten, daß Doc dort im sechsundachtzigsten Stock eine Suite hatte. Aber nur wenigen war bekannt, daß diese ein weitläufiges Laboratorium aufwies, das bezüglich Vollständigkeit seinesgleichen suchte. Es wurde darin nur noch von einem zweiten übertroffen, das Doc in einer entlegenen Region der Arktis unterhielt und das er seine »Festung der Einsamkeit« nannte. Nicht einmal seine Helfer wußten, wo genau es sich befand. In diese »Festung der Einsamkeit« pflegte Doc sich für lange Perioden zum – Studieren und Experimentieren zurückzuziehen. Seine Helfer hatten keinerlei Möglichkeit, sich dort mit ihm in Verbindung zu setzen.
Was das luftige Wolkenkratzerhauptquartier betraf, so enthielt es noch eine jeweils auf den jüngsten Forschungsstand ergänzte Bibliothek, in der sich die wissenschaftlichen Werke bis zur Decke stapelten. Die Tür der Suite trug in kleinen Bronzebuchstaben den Namen: Clark Savage Jr.
Die Tür hatte kein Schlüsselloch, keinen Knauf oder Klinke und kein sichtbares Zeichen eines Schlosses. Sie öffnete sich automatisch bei der Annäherung von Doc oder seinen fünf Helfern und von Pat. Ausgelöst durch eine schwach radioaktive Substanz, die sie in den Hacken ihrer Schuhe trugen.
So sprang die Tür auch jetzt von selber auf, und Doc trat ein. Er blieb stehen und starrte die Person an, die in der Empfangsdiele wartete.
»Ich dachte, wir seien dich gerade losgeworden«, bemerkte er trocken.
Pat zog ihre niedliche Nase kraus. »Ja, hast du geglaubt.«
»Ich dachte, wir hätten die Sache geregelt«, erklärte ihr Doc.
»Was willst du denn ohne mich machen?« sagte Pat schnippisch. »Du weißt nicht einmal, wo Spook Hole liegt, hast überhaupt noch keine Anhalte.«
Doc begann der Verdacht zu kommen, daß Pat irgendwelche Informationen zurückgehalten hatte. »Hast du denn welche?«
»Erst müssen wir das andere regeln«, konterte Pat. »Bin ich bei der Sache dabei oder nicht? Wenn nicht, dann löse ich den Fall eben auf eigene Faust.«
Doc schwante, daß sie wahrscheinlich nicht bluffte. Er seufzte ergeben. »Gut, du bist dabei. Aber ich werde nicht vergessen, daß du mich dazu quasi erpreßt hast. So, und jetzt rück raus mit dem Trumpf, den du da anscheinend in der Hinterhand hältst.«
»Großartig!« Pat öffnete die Tür zur Bibliothek. »Das ist mein Trumpf.«
Nancy Law kam aus der Bibliothek heraus.
»Bei der Suche nach dir kreuzte sie in meinem Schönheitssalon auf«, erläuterte Pat.
Monk, der den Wortwechsel mitgehört hatte, setzte ein breites Grinsen auf. »Weibliche Verschlagenheit nenne ich das.«
Nancy Law ihrerseits starrte Monk und Ham an, als seien sie Gespenstererscheinungen. Aber die Überraschung tat ihrer Schönheit nicht den mindesten Abbruch. Attraktiv an ihr war insbesondere die Kombination von brauner Haut und honigblondem Haar.
»Sie beide waren Doc Savages Männer!« japste sie. »Und auf dem Walfänger glaubte ich, daß Sie für Braski arbeiteten.«
Monk deutete mit dem Daumen auf Ham. »Das war eine Lüge, die sich dieser Winkeladvokat einfallen ließ. Er arbeitet immer mit solchen faulen Tricks. Sofern seine abgehärmte Frau und seine dreizehn Kinder ihm Zeit dazu lassen.«
»Er ist es, der lügt«, schnappte Ham empört. »Alles, was er sagt, ist
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