Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS078 - Das Spuk-Loch

DS078 - Das Spuk-Loch

Titel: DS078 - Das Spuk-Loch
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
gekommen.
    Ein armloser Bettler mit einem schäbigen Blumenkorb kauerte neben dem Hoteleingang. Unter dem Vorwand, für den Bettler eine Münze vorzukramen, sah Captain Wapp sich vergewissernd um. Er sah nichts Verdächtiges, und sie gingen los.
     
    Es würde für Captain Wapp finstere Pläne förderlicher gewesen sein, wenn er dem schäbig aussehenden Bettler mehr als einen flüchtigen Blick geschenkt hätte.
    Der Bettler wartete nämlich nur, bis Captain Wapp mit seinen Leuten außer Sicht war. Dann stand er eilends auf und hastete auf der Straße in der entgegengesetzten Richtung davon. Er schien etwas so Wichtiges vorzuhaben, daß er sich niemals umsah.
    Es war sein Pech, daß er sich nicht mehr darum kümmerte, was hinter ihm geschah. Denn er war nicht der einzige verstohlene Beobachter vor dem Hotel gewesen. Auf einem flachen Dach in der Nähe lag eine formlose Gestalt.
    Dieser zweite Beobachter schob eilig ein kleines periskopartiges Gerät zusammen, mit dem er über die Dachkante gespäht hatte, stieg herab und folgte dem Bettler.
    Der erbärmlich gekleidete Blumenverkäufer tauchte in dem ersten dunklen Torweg unter, zu dem er kam, riß sich die Lumpen herab, warf sie mit einem Grunzlaut des Ekels von sich und rieb sich dann seine Arme – er hatte zwei durchaus heile, gesunde, die er sich seitlich an den Körper bandagiert hatte. Er dachte einen Moment nach. Dann bandagierte er sich einen Arm wieder am Körper fest.
    Als der Bettler aus dem dunklen Torweg heraustrat, war er wieder zu dem rätselhaften Einarmigen geworden. Offenbar kannte er sich in der Stadt gut aus. Er hielt stracks auf ein Bestimmungsziel zu. Er sah sich nicht mehr um. So merkte er nicht, daß er verfolgt wurde.
    Der Bettler traf sich bald darauf mit ein paar riesigen dunkelhäutigen Burschen, die vor einer Taverne herumlungerten. Gemeinsam gingen sie alle hinein.
    Der Einarmige, der gar kein Einarmiger war, begann in der Sprache der großen halbwilden Eingeborenen von Patagonien zu sprechen.
    »Jene, die unsere Feinde sind, sind dabei, in unsere Falle zu gehen«, sagte er in dem Eingeborenendialekt. »Sie haben die Hütte im Canyon gefunden. Wie wir gehofft haben, planen sie jetzt offenbar, mit Dynamit die Canyonwände herabzusprengen, damit wir alle zu Tode gequetscht werden.«
    Er benutzte dabei das englische Wort für Dynamit, denn anscheinend gab es in der Patagonischen Eingeborenensprache nichts Entsprechendes. Aber die Patagonier schien zu verstehen, was es bedeutete, und sie stießen wütende Grunzlaute aus.
    »Sie sind eine regelrechte Mörderbande!« knirschte der Einarmige. »Und eine Diebesbande dazu!« Er übersetzte es ins Patagonische und fügte hinzu: »Obwohl sie uns töten wollen, wollen wir ihnen aber doch eine Chance geben, sich zu ergeben.«
    Unwillige Grunzlaute deuteten darauf hin, daß seine Zuhörer nicht gerade viel davon hielten.
    »Nun, wahrscheinlich werden sie sich nicht ergeben«, beruhigte sie der Einarmige. »Dann drehen wir den Spieß genau um.«
    Sie gingen in die einsetzende Dunkelheit davon, kamen zu Automobilen, stiegen ein und fuhren rasch davon. Nach kurzer Fahrstrecke ließen sie die Wagen jedoch stehen und nahmen eine Abkürzung quer über die Hügel. Ein Weg, der sie noch vor Wapp und seinen Männern zu Hezemiah Laws Hütte im Canyon brachte.
    Auch jetzt sahen sie niemals hinter sich und machten es der schattenhaften Gestalt dadurch um so einfacher, ihnen zu folgen.
    Der Einarmige, der gar kein Einarmiger war, suchte dort Stellen auf, für die er sich schon früher entschieden haben mußte. Er grub dort in der Nähe vergrabene Kisten aus, die Sprengstoff und Batteriezündgeräte enthielten, und machte sich an die Arbeit.
    »Wir gehen nicht das Risiko mit Fernzündung ein«, erklärte er grimmig. »Ich werde vielmehr einen haardünnen Draht quer über den Canyonboden spannen, und wenn der durchgerissen wird, gehen die Sprengladungen los.«
    Die Patagonier verstanden davon offenbar nichts. Deshalb wies sie der Einarmige an, zur Seite zu treten. Es dauerte nicht lange, bis die Falle gestellt war.
    Dann kletterte der mysteriöse Einarmige auf einen Felsvorsprung und lauschte. Etwa zehn Minuten später hörte er von weiter unten im Canyon Geräusche, daß sich Männer näherten.
    »Dies wird dein Ende sein, Wapp«, knirschte er und entschwand mit seinen riesigen dunkelhäutigen Begleitern in der Dunkelheit.
     
    Captain Wapp war offenbar gutmütig grollender Laune, als er seine Männer den Canyon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher