DS080 - Die rote Schlange
würde.
Doc Savage hielt es für besser, daß alle Welt für eine Weile glauben sollte, er und seine Helfer seien tot. Sie hatten das Luftschiff kaum bestiegen gehabt, als sie auch schon wußten, daß sich jemand an ihm zu schaffen gemacht hatte.
Überall im Luftschiff waren empfindliche Alarmvorrichtungen installiert. Ein Blick auf die Alarmregistriergeräte in der Führergondel zeigte nicht nur, daß das Luftschiff betreten worden war, sondern auch wo die Eindringlinge gewesen waren.
Sie hatten das Luftschiff daraufhin durchsucht, und Docs goldflackernde Augen entdeckten auch sofort die drei Sprengladungen, die an Bord deponiert worden waren.
Die Sprengladung in der Bugspitze hatte Monk entfernt, kaum daß sie vom Boden abgehoben hatten. Dann waren die Thermitsprengladung mittschiffs und im Heck ausgebaut worden und ihre Zeitzünder entschärft worden.
Aber Doc und seine Helfer wußten, daß sie beobachtet werden würden. Es war für den Bronzemann jedoch nicht weiter schwierig, zu simulieren, was nach Willen der Saboteure nun eigentlich hätte geschehen sollen.
Anstelle der Sprengladung in der Bugspitze wurde dort eine harmlose Rauchbombe gezündet, die einen mittellauten Knall und jede Menge Rauch abgab, aber sonst keinen Schaden anrichtete. Ähnlich machten sie es mittschiffs und in der Heckspitze. Das Luftschiff war daraufhin in einer solchen Rauchwolke verborgen, daß vom Boden aus nicht mehr zu erkennen war, was mit ihm geschah. Docs Helfer warfen dann entbehrliche Teile und Einrichtungsgegenstände ab, die einem Beobachter am Boden wie herabregnende Trümmer Vorkommen mußten.
»So werden unsere mysteriösen Rüstungsträger in den Arkansassümpfen überhaupt nicht mehr unseren Besuch erwarten«, grinste Monk.
»Ich wette, daß sie auch noch nie einen Affen gesehen haben«, gluckste Ham. »Mann, wird das für sie ein Schock sein, wenn so ein Gorilla wie du plötzlich auf sie herabkommt.«
Renny ballte seine Riesenhände. »Wenn ich die Kerle zwischen die Finger kriege, die mir fast den Schädel eingeschlagen haben, dann wehe ihnen«, knurrte er.
Doc stand am Ruder und sagte nichts. Er hatte mit dem Luftschiff Kurs auf Arkansas genommen.
9.
Außer Doc und seinen Helfern waren noch andere nach Arkansas unterwegs. Kurz nachdem das Luftschiff abgehoben hatte, startete von einem anderen Flugplatz eine kleine Privatmaschine mit zwei Personen an Bord.
Der eine Mann war der elegant gekleidete mit dem zurückgeschniegelten schwarzen Haar. In seiner Einstecktasche steckte wie immer ein parfümiertes Ziertaschentuch. Mit lässiger Routine steuerte er die kleine Maschine.
Neben ihm im Cockpit saß Consuela Manresa. Sie und Georges Douter waren ebenfalls auf dem Weg in die Arkansassümpfe.
Die kleine Maschine gewann rasch an Höhe. Ein gespannter Ausdruck war in dem Gesicht des Mädchens, und es sah sich immer wieder nervös um.
Douter sah sie von der Seite her an. »Keine Angst, es gibt nichts mehr zu fürchten«, sagte er.
Das Mädchen biß sich auf die Lippen. »Aber wenn Doc Savage ...«
Douter zuckte lässig die Achseln. »Wenn stimmt, was Bouncer uns gesagt hat, wir brauchen nicht mehr an Doc Savage zu denken.« Glucksend krümmte er sich über die Steuersäule. »War dieser Bouncer vielleicht wütend, als wir ihn herausließen aus dem Sack!«
Das Mädchen aber machte weiter ein besorgtes Gesicht. »Doc Savage hat unser ganzes Gespräch mitgehört. Glauben Sie, daß er dabei etwas gehört hat, was ...«
»Was das spielt für eine Rolle?« Douter zuckte wieder die Achseln. »Doc Savage, er ist nicht mehr.«
Das Mädchen schaute zweifelnd. Sie hatte davon gehört, wie oft der Bronzemann schon in der Vergangenheit für ihn aufgestellte Todesfällen auf wunderbare Weise entkommen war.
Sie schenkte der dunklen großen Wolke, an der sie wenig später vorbeiflogen, keinerlei Beachtung. Aber selbst wenn, hätte sie nichts gesehen. Das Luftschiff war in dieser Wolke gut verborgen.
Monk und Ham hingegen hatten die ganze Zeit scharf Ausschau gehalten, was sie tun konnten, obwohl sich das Luftschiff in den Wolken befand. Denn es hatte nicht nur Radar, sondern auch starke Infrarotlichtstrahler an Bord, die den Wasserdampf der Wolken durchdrangen, als sei er klare Luft. Monk und Ham mußten zur Beobachtung allerdings speziell für Infrarotlicht empfindliche elektronische Sichtgeräte benutzen, deren Linsen so groß wie Milchkonservenbüchsen waren.
Monk entdeckte die Maschine als erster.
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