DS082 - Die indische Verschwörung
Juwelenmacher. Dieser Rama Tura.«
»Hat der dich auch angeheuert?«
»Yeah, ich hab’ ihn gerad erst vor ’ner Stunde verlassen«, sagte der Maskierte.
»Das versteh’ ich nicht«, murmelte der Geblendete. »Uns erklärte er, er sei Kadir Lingh, ein hohes Tier aus ’ner Provinz irgendwo in Indien.«
»Rama Tura ist ein glatter Aal«, belehrte ihn der Fahrer des Wagens. »Wahrscheinlich hat er sich als Kadir Lingh ausgegeben, um die, Polizei in die Irre zu führen, falls einer von euch geschnappt wird.«
»Ich würde niemals singen.«
»Klar. Aber Rama Will eben kein Risiko eingehen.«
»Wenn ich nur wüßte, worum es eigentlich geht«, murmelte der Geblendete.
»Weißt du das denn nicht?« fragte der Maskierte scharf.
»Verdammt, nein. Ich weiß nur, daß es sich um einen Coup in Asien handelt, der Millionen Dollar einbringen soll.«
»Wie nahm dieser Rama Tura Kontakt mit dir auf?«
»Oh, ich gehör’ zu ’ner Bande, die sich von Fall zu Fall anheuern läßt. Der Boß – Rama Tura – hatte sich ein paar eigene Leute aus Jandore mitgebracht. Aber er brauchte zusätzlich Amerikaner, und so kamen wir in die Sache hinein.«
»Und das ist alles, was du weißt? « fragte der Maskierte.
Seine Stimme hatte sich plötzlich verändert. Der Geblendete stutzte.
»He, sag mal, wer bist du eigentlich?« japste er. »Wie ist dein Name?«
»Doc Savage«, sagte der Maskierte.
7.
Doc Savage hatte in seiner Rolle als Retter des Geblendeten nur enttäuschend wenig erfahren. Er fuhr mit ihm nach New York hinein und lieferte ihn bei einem Krankentransport dienst ab, mit genauen ärztlichen Anweisungen. Dann führte er ein Ferngespräch mit einer gewissen Klinik, die er im Norden des Staates New York zur Rehabilitierung von Kriminellen unterhielt. Nachdem der Geblendete dort eingeliefert war, würden seine ehemaligen Kumpels niemals wieder etwas von ihm hören.
Dann fuhr Doc zu seinem Wolkenkratzerhauptquartier zurück und fand dort auf dem telefonischen Anrufbeantworter zwei wichtige Anrufe vor. Der erste war aus der Klinik gekommen, in die Doc zu der Frau geholt worden war, die später verschwand. Er informierte ihn, daß die drei Ärzte, die die Frau behandelt hatten, mit Messern in der Brust aufgefunden worden waren.
Unwillkürlich ließ Doc Savage jenen merkwürdigen Trillerlaut hören. Erst die beiden Amateurfotografen, jetzt die drei Ärzte. Rama Tura schien rücksichtslos jeden auszulöschen, der ihm auch nur entfernt durch sein Wissen hätte gefährlich werden können.
Der zweite Anruf war von Rama Tura selbst mit seiner Totenstimme gekommen. Monk, Ham und Long Tom wollen Ihnen eine Nachricht zukommen lassen«, hatte das Tonband des Anrufbeantworters festgehalten. »Sie lassen Ihnen sagen, Sie sollen auf eine gewisse Bedingung eingehen, die ich Ihnen stellen werde. Aber zunächst einmal lassen Sie mich beweisen, daß sie in meiner Hand sind.« Dann war plötzlich Hams Stimme zu hören. »Doc, sie haben vor ...« Aber danach brach sie ab, als ob ihm jemand den Mund zugehalten hatte. Dann war Long Toms Stimme zu hören, aber er gab keine Nachricht durch, sondern schien mit jemand herumzustreiten.
Der affenartige Monk war es, der die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit Doc am besten nutzte. »Kümmer dich um einen Mann namens Kadir Lingh«, haspelte er auf mayanisch, bevor auch ihm gewaltsam der Mund gestopft wurde.
»Ich glaube nicht, daß sie Ihnen im Augenblick etwas Wichtiges zu sagen haben«, meldete sich wieder Rama Turas Stimme. »Ich wollte Ihnen nur beweisen, daß ich sie habe. Innerhalb der nächsten zwölf Stunden wird Ihnen eine Schachtel zugestellt werden, die Sie erinnern wird, Ihre Nase nicht in fremder Leute Angelegenheiten zu stecken. Sie wird den Kopf eines Ihrer drei Freunde enthalten.«
Im Gesicht des Bronzemannes war keinerlei Gefühlsregung zu erkennen, was aber keineswegs hieß, daß ihn das Schicksal seiner Männer nicht kümmerte. In seinen Bewegungen war eine grimmige Entschlossenheit, als er durch die Bibliothek mit ihren wissenschaftlichen Bänden, die sich in ihr bis zur Decke stapelten, in das weitläufige Laboratorium hinüberging.
Einem Laborschrank entnahm er eine kugelsichere Weste aus Titanmaschendraht, die zahlreiche Einstecktaschen mit allen möglichen Spezialgeräten enthielt, doch als Doc diese Weste angelegt hatte, war von diesen Taschen fast nichts mehr zu merken.
Mit seinem privaten Expreßlift fuhr der Bronzemann dann in den Keller des
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