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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hereinkam. Als er mich sah, wollte er sein Eisen ziehen. Ich bekam meins nur eher heraus und verpaßte es ihm. Das war alles.«
    »Die Green Mill«, stieß der Sergeant hervor, »war ’ne Flüsterkneipe in der Einundfünfzigsten. Soviel ich weiß, ist sie vor zehn Jahren dichtgemacht worden.« »Klar ist sie ’ne Flüsterkneipe«, sagte der Taxifahrer. »Aber dichtgemacht hat sie nicht. Als Lefty reinkam ...«
    »Lefty!« Der Sergeant vergaß, daß er sich hatte beherrschen wollen. »Lefty – wer?« brüllte er.
    »Wieso? Lefty Worts natürlich. Sie kennen ihn doch«, sagte der Taxifahrer, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt.
    Das rote Gesicht des Sergeants wurde, wenn möglich, noch eine Schattierung dunkler rot.
    »Lefty Worts verschwand, auf den Monat genau, vor elf Jahren«, schnarrte er. »Es wurde niemals mehr eine Spur von ihm gefunden.«
    »Klar ist er nicht gefunden worden«, gab ihm der Taxifahrer recht. »Aber mit der Zeit irren Sie sich, Sarge. Ich weiß nicht, warum Sie immer sagen, vor zehn und elf Jahren. Es war gestern abend. Und der Grund, warum Sie Leftys Leiche nicht gefunden haben, ist, daß ich sie versteckt habe. Ich grub ein Loch im Keller und scharrte sie dort ein.«
    Der Sergeant biß sich auf die Lippen. Er stand betont langsam von seinem Suhl auf, kam um den Tisch herum und packte den Taxifahrer vorn am Jackett, zog ihn an sich heran, bis er ihm direkt in die Augen sah. Er hatte erwartet, daß der Mann nach Alkohol stinken würde, aber alles, was er roch, war Knoblauch. Daraufhin packte er dessen Jackettärmel und schob ihn hoch. Die Arme des Taxifahrers waren schmutzig, aber Einstichnarben von Injektionsnadeln waren daran nicht zu erkennen. Rauschgift spritzte sich der Mann also nicht.
    Der Sergeant kam zu einem plötzlichen Entschluß. Auf sein Brüllen kamen zwei Cops aus dem Squadroom gerannt.
    »Sperrt ihn für ein paar Stunden ein«, bellte er.
    Dann rief der Sergeant die Mordabteilung an. Die Detektive von Homicide waren ebenfalls skeptisch. Aber es gehörte zu ihrem Job, jedem Mordtip nachzugehen, auch wenn er noch so vage war. Sie gingen zu dem Haus, in dem sich einst die Green Mill befunden und alkohollüsterne Gäste geschröpft hatte. Jetzt befand sich dort eine Buchhandlung.
    Der Besitzer protestierte, aber die Detektive blieben hart. Sie gingen in den Keller und machten sich dort mit Hacken und Schaufeln an die Arbeit.
    Es dauerte vier Stunden, bis sie die Leiche fanden. Oder vielmehr das, was einmal eine Leiche gewesen war. Nach dem Gebiß wurde sie als die von Lefty Worts identifiziert.
    Danach wurde der Taxifahrer noch einmal gründlich verhört. Er sprach ganz frei und offen, wußte sogar von der Pistole, die unter dem Skelett gefunden worden war.
    Die Detektive folgerten, daß der Mann all das nur wissen konnte, wenn er bezüglich des Mordes die Wahrheit sprach. Aber wütend waren sie dennoch. Denn der Taxifahrer wollte nicht zugeben, daß der Mord schon elf Jahre zurücklag.
    »Es war gestern abend«, beteuerte er immer wieder.
    Schließlich fragte ihn einer der Detektive, warum er den Mord überhaupt gestanden hatte. Die Antwort machte sie baff.
    »Der Purpurne Drache hat mir das befohlen«, wimmerte der Taxifahrer, und das nackte Entsetzen stand in seinem Gesicht.
    Auf alle Fragen nach jenem Purpurnen Drachen schluchzte er nur hysterisch. »Ich weiß nichts, weiß nichts mehr.«
    Die Detektive waren schließlich überzeugt, daß er entweder die Wahrheit sagte oder verrückt war. Sie neigten mehr zu der letzteren Ansicht.
    Die Zeitungen ebenfalls. Sie glaubten zwar, daß er etwas mit dem Mord zu tun hatte, aber gleichzeitig eine solche verrückte Geschichte erzählte, damit er vor Gericht auf unzurechnungsfähig plädieren konnte, falls er nicht tatsächlich verrückt war.
    Der Taxifahrer hatte seinen Namen als Burt Wheeler angegeben, aber als man ihm die Fingerabdrücke abnahm, kam heraus, daß er einst als Al Spears bekannt gewesen war, und er hatte ein Strafregister, allerdings kein sehr langes.
    Eine Tatsache ergab sich aus seinen Polizeiakten, der die Polizei und die Zeitungen aber weiter keine Bedeutung zumaßen, denn bisher hatten sie das seltsame Geständnis des Taxifahrers noch nicht mit den Morden in Chicago und in Liberty in Verbindung gebracht.
    Nach einem Vermerk in den Akten war Spears seinerzeit mit Gangstern der berüchtigten Bande Pal Hatracks gesehen worden, aber es war nicht aktenkundig, ob Spears dann tatsächlich in die Bande

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