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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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aufgenommen worden war.
     
     

6.
     
    Monk empfand Chemistry als höchst lästig, als sie in Verfolgung des Mannes mit den großen Ohren auf die Straße gelangten. Er wollte alle Passanten fotografieren, insbesondere die weiblichen, die Monk daraufhin wütend anstarrten, weil sie aufgrund der Ähnlichkeit annahmen, der Affe gehöre zu ihm.
    Und Chemistry machte auch tatsächlich Fotos. Es war eine jener narrensicheren Kameras mit Fixfokus, an denen man nichts einzustellen, sondern nur den Auslöser zu drücken brauchte, denn ein kleiner Motor zog die Kamera nach jeder Belichtung auch noch automatisch auf.
    Obwohl sie durch Chemistrys Fotografiererei gehandikapt waren, kamen Monk und Ham in dem Fußgängergedränge gut voran. Als sie das Gebäude erreichten, auf dem der Beobachter postiert gewesen war, trennten sie sich. Das heißt, Monk und Ham trennten sich. Chemistry blieb bei dem Anwalt, seinem Herrn.
    Der Chemiker war es, der als erster auf den Gesuchten stieß. Ears Dugan war auch kaum zu verfehlen. Sein Spitzname bezeichnete ihn nur allzu deutlich. Mit seinen riesigen Ohren ging er die Fifth Avenue hinunter. Selbst wenn er sich unverfolgt glaubte, schien er verstohlen dahinzuschleichen.
    Ham war einen Block weit entfernt. Er zuckte heftig zusammen, als ihm plötzlich etwas wie ein starker elektrischer Strom den einen Arm hinauffuhr. Wütend starrte er auf die Armbanduhr, die er dort am Handgelenk trug, und ließ ein paar Ausdrücke fallen, die er bestimmt nicht an der Harvarduniversität gelernt hatte. Dann setzte er sich zu einer Art Trott in Bewegung und hatte Monk alsbald eingeholt.
    »Du haariges Relikt aus dem Steinzeitalter«, schnappte er wütend. »Wenn du mich etwa zu Experimenten mißbrauchst...«
    Monk sah ihn unschuldig an. »Ich wollte dir nur Bescheid geben, daß ich unseren Mann gefunden habe«, sagte er in beleidigtem Ton.
    Ham ließ noch ein paar Kraftausdrücke fallen, woraufhin Monk grinste. Nach der verlorenen Wette fühlte er sich mit Ham jetzt wieder quitt. Als Ham jetzt auf die Armbanduhr sah, grinste er noch breiter.
    Die ›Armbanduhr‹ war in Wirklichkeit ein winziges Transistorfunkgerät, mit dem Docs Männer sich untereinander verständigen konnten, indem es schwache elektrische Stromimpulse an die Haut abgab, in dem Morsekode, in dem sie gesendet wurden.
    Monk hatte genau so eine »Uhr«, nur hatte er die Kontaktfläche von Hams »Uhr« mit einer Chemikalie präpariert, die aus den schwachen Stromstößen heiße Blitze zu machen schien.
    »Ich hab’ nur dafür gesorgt, daß du meine Signale auch deutlich spüren würdest«, erklärte Monk unschuldig.
    Ham starrte ihn wütend an, wandte sich dann zu Chemistry um.
    Der Affe war schon wieder dabei, ein Mädchen zu fotografieren.
    Weder Monk noch Ham beachteten seine fotografischen Bemühungen. Wenn sie es getan hätten, würden sie sich damit für später eine Menge Ärger erspart haben. Aber das Mädchen war auch, kaum daß die Kamera geklickt hatte, außer Sicht.
    Monk und Ham eilten dem Mann mit den großen Ohren hinterher.
     
    Als der haarige Chemiker und der elegant gekleidete Anwalt die Straße hinunter verschwanden, tauchte das Mädchen, das Chemistrys Fotoobjekt gewesen war, aus dem Hausflur auf, in den es sich geduckt hatte.
    Sie hatte eine Figur, mit der sie als Mannequin für Bademoden hätte arbeiten können. Ihre großen braunen Augen schauten unter sanft gewelltem schwarzen Haar hervor. Zwei Grübchen schienen ihre vollen, roten Lippen noch mehr wirken zu lassen.
    Aber nur für einen Moment waren diese Grübchen zu sehen. Dann verschwanden sie, und ihre roten Lippen preßte sie zu einem schmalen Strich zusammen. Sie ging geradewegs in den Drugstore an der nächsten Ecke und dort in die Telefonzelle.
    Sie meldete sich nicht mit Namen, als sie Antwort bekam, sondern sagte ohne Umschweife: »Sie hatten recht – wie üblich. Ears ist entdeckt worden. Die beiden namens Monk und Ham sind ihm auf den Fersen.« Worte kamen aus der Hörmuschel gesprudelt. Das Mädchen seufzte resigniert. »Ich verstehe. Sie glauben nicht, daß Ears die beiden wird abschütteln können. Gut, ich werde die Anweisungen ausführen.«
    Sie hängte den Hörer ein und stand einen Moment regungslos da. Dann zuckte sie leichthin die Schultern und ging wieder auf die Straße hinaus. Hätte Hiram Shalleck dieses Achselzucken gesehen, so würde er es wiedererkannt haben. Es war ihm bei der letzten Party aufgefallen, an der er teilgenommen hatte. Aber

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