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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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lag eine Höhle. Vor ihr brannte ein Feuer, um das mehrere fellbekleidete Gestalten hockten. In den Händen hielten sie riesige Steinäxte. Lauernd sahen sie zu Ham herüber.
    Ham hatte das Gefühl, daß er davonrennen sollte. Irgend etwas sagte ihm, daß diese Männer Feinde waren. Aber ein anderer, stärkerer Impuls sagte ihm, stehenzubleiben. Trotzig warf er den Kopf zurück, und wieder kamen die seltsamen Geräusche von ihm.
    Die fellbekleideten Gestalten zogen sich rasch in die Höhle zurück.
    Ham wurde auf einmal bewußt, daß er sich hier irgendwo in der Vorzeit befinden mußte, als es noch keine Städte, keine Zivilisation oder gar Flugzeuge gab. In alle Richtungen erstreckte sich weiter nichts als Urwald, der mit wilden Tieren und halbnackten Männern erfüllt war, die Steinäxte schwangen.
    Ham sah erneut zu dem großen Affen auf, der schräg über ihm in den Ästen hing. Zum zweiten Mal verschwanden die Spinnweben aus seinem Hirn.
    Er begann zu lachen, war sich dessen auch voll bewußt. Er hatte stets gewußt, daß Monk der Affenfamilie entstammte. Aber er hatte nie gewußt, wie eng diese Verwandtschaft tatsächlich war.
    Monk schien zu bemerken, daß er ausgelacht wurde. Er machte frenetische Anstrengungen, zu der anderen Gestalt, die ihn da auslachte, hinunterzugelangen, aber aus irgendwelchen Gründen wollte das nicht gehen.
    Ham ernüchterte. Wo sie waren, was all dies zu bedeuten hatte, davon hatte er immer noch keine Ahnung. Aber seit seinem Sturz hatte er vermutlich, ausgelöst durch den Schock, etwas klarer zu denken begonnen. Und das brachte ihn auf eine Idee. Wenn ihm das genützt hatte, vielleicht half es dann auch Monk.
    Er bewegte sich auf den Baum zu, stolperte über einen Felsbrocken. Danach handelte er wieder rein instinktiv, ohne klares Bewußtsein. Er fühlte sich tatsächlich in die Steinzeit versetzt. Er bückte sich, nahm den Felsbrocken auf und schleuderte ihn mit voller Wucht.
    Der Stein traf Monk an den Hinterkopf. In seinen kleinen roten Augen blitzte es so etwas wie intelligent auf. Er wandte den Kopf, um zu sehen, an was er da hing, zog sich an dem Ast hoch, befreite seinen Schwanz und sprang auf den Boden runter.
    Der Steinwurf war für Monk als tückischer Angriff ohne Vorwarnung gekommen, und so handelte er jetzt unbewußt, rein instinktiv. Er holte mit einem seiner überlangen Arme aus und setzte Ham die Faust an’s Kinn.
    Der einstmals so elegante Anwalt blinzelte. Er begann wieder klarer zu denken. »Sei gegrüßt, Bruder aus dem Steinzeitalter«, sagte er ernst. Dann begann er sich vor Lachen zu biegen. »Wenn du dich nur selber sehen könntest. Ich habe schon immer gewußt, daß du unmittelbar aus grauer Vorzeit...«
    »He, verflixt, du einstige Schneiderpuppe!« schnappte Monk. »Wenn du es etwa bist, der mich in diese Klemme ge...«
    Er hielt plötzlich inne, machte ein ernstes Gesicht. Und ein ängstlicher, gehetzter Ausdruck trat in seine Augen. Hams Gelächter hörte ebenso abrupt auf. Der Anwalt warf rasche, verängstigte Blicke um sich.
    Beide erinnerten sich auf einmal.
    Monk sah Ham unsicher an. Er war verwirrt, was ihm sonst höchstens in Gegenwart eines hübschen Mädchen passierte.
    »Verflixt, er-erinnerst du dich auch, so etwas wie einen Purpurnen Drachen gesehen zu haben?«
    Ham nickte.
    Monk seufzte erleichtert. »Dann bin ich wohl doch nicht so verrückt, wie ich dachte. Aber ...« Er zögerte, sah sich vorsichtig nach allen Seiten um und senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab. »Hat es dir auch Angst gemacht?«
    Ham reckte seine Schultern, als ob er sich mit einem maßgeschneiderten Anzug in Positur stellen wollte – aber in Wirklichkeit trug er nichts als einen Haarpelz. »Irgendeine Art optische Täuschung, ein Trick«, sagte er, aber seiner Stimme fehlte die Überzeugungskraft.
    Der Chemiker schauderte leicht zusammen. »Da ist noch mehr dran. Jener Drache scheint mir den Verstand zu zerreißen, mir Dinge anzutun ...«
    »Und es gab eine Warnung«, fügte Ham eilig hinzu. Er schien vergessen zu haben, daß er vor ein paar Augenblicken die Existenz des Purpurnen Drachen noch an-gezweifelt hatte. »Wir wurden gewarnt, uns aus den Angelegenheiten des Purpurnen Drachen herauszuhalten, ihn Gerechtigkeit austeilen zu lassen, wie er wollte. Wenn wir das nicht täten ...«
    » ... dann würde er uns dahin versetzen, wo wir jetzt sind«, vollendete Monk eifrig. Er machte ein betroffenes Gesicht.
    »W-wo sind wir, Ham?«
    Ham schüttelte den Kopf.

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