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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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nach allen Richtungen schwenken konnte. Es war inzwischen dunkel geworden, aber dennoch war das Terrain drunten klar und deutlich zu erkennen. Das Fernrohr arbeitete mit Infrarotstrahlen, wobei ein Lichtwandler das unsichtbare Licht in sichtbares verwandelte.
    Auf einer Straße unten sah Renny einen Wagen in rascher Fahrt auf ein großes Haus zufahren, das auf der Kuppe eines Hügels stand. Renny dachte sich im Augenblick aber nichts dabei und vergaß es gleich wieder.
    Das würde kaum der Fall gewesen sein, wenn Doc durch das Infrarotfernglas gesehen hätte, aber die Aufmerksamkeit des Ingenieurs richtete sich ganz auf das Haus, das er gesehen hatte.
    »Du bist punktgenau hingekommen«, rief er Doc über den Rotorlärm zu. »Das Haus sieht wie eine kleine Festung aus. Es hat sogar Wälle und einen Graben rundherum.«
    Doc nickte. Er brauchte kein Infrarotfernrohr, um das Haus im Beinahedunkel auszumachen. Es hob sich klar gegen den Horizont ab. Er drosselte den Motor, wodurch das Flopp-flopp des Rotors zu einem Flüstern absank. Fast lautlos schwebten sie abwärts.
    Von der Höhe aus hatte der Grund um das Haus kahl gewirkt. Jetzt sahen sie, daß er ziemlich dicht mit Büschen bestanden war.
    Renny gab Doc mit der Hand ein Zeichen, mehr nach rechts zu fliegen, und sie setzten auf der einzig verfügbaren freien Landefläche, gleich hinter der Garage, auf. Nachdem der Hubschrauber dort stand, war er vom Haus aus nicht mehr zu sehen.
    Einen Moment lang saßen der große Ingenieur und Doc Savage ganz still und lauschten. Nur ein paar Vogelgeräusche durchbrachen die Stille. Doc Savage glitt aus der Hubschrauberkanzel auf den Boden hinunter.
    Als Renny folgen wollte, erhielt er das Zeichen, zurückzubleiben.
    Aus seiner Spezialweste zog Doc ein kleines Gerät, das einem fotografischen Belichtungsmesser ähnelte. Es war auch tatsächlich ein Lichtmesser – aber nicht für sichtbares Licht. Vorsichtig drehte Doc es nach allen Seiten, auch nach oben und unten. Er beobachtete dabei die Anzeigenadel. Dann gab er Renny einen Wink, ihm zu folgen.
    Der Ingenieur brauchte keine Fragen zu stellen. Er wußte, was das für ein Gerät war. Soweit Renny gehört hatte, war es das einzige Instrument, mit dem man unsichtbare Infrarotlichtschranken entdecken konnte, die, wenn man sie beim Durchschreiten durchbrach, einen Alarm auslösten.
    Doc Savage hatte eine solche Lichtschranke in Brusthöhe entdeckt. Wahrscheinlich war sie so hoch gelegt worden, damit nicht ein durchlaufender Hund oder sonst ein Tier den Alarm auslösen würde. Sie passierten die Schranke, indem sie sich darunter hindurchschoben.
    Dann wollten sie forscher vorangehen, nur um gleich wieder wie angewurzelt stehenzubleiben, als das Geräusch kam. Es schwoll zu einem Geheul an, daß sich einem die Nackenhaare sträuben konnten, erinnerte an den Ruf eines hungrigen Wolfs.
    »Tiler ist gerissen«, raunte der Bronzemann.
    »Was – was war das, Doc?« hauchte Renny.
    »Offenbar sind wir nicht die einzigen, die sich dem Haus nähern«, gab Doc leise zurück. »Der Wolfsschrei war mechanischer Natur. Also ist wohl irgendwo eine Lichtschranke durchbrochen worden.«
    Selbst Doc Savage mit seinen hoch trainierten Sinnen konnte jedoch nicht die leiseste Bewegung wahrnehmen. Wer immer den Alarm ausgelöst hatte, verhielt sich jetzt offenbar reglos.
    Was Renny jedoch nicht verstehen konnte, war, warum vom Haus her keinerlei Reaktion kam. Warum sich Tiler nicht rührte, nachdem er jetzt wußte, daß er ungebetene Gäste hatte.
    Ein grauhaariger Mann und sein kleiner, stutzerhaft gekleideter Begleiter hätten diese Frage beantworten können. Sie sprachen nicht. Sie hatten sich in der Dunkelheit hinter einen dicken Baumstamm gestellt.
    Renny druckste nervös herum. Falls Monk und Ham in dem Haus waren, war diese Stille höchst ominös.
    Doc Savage schien denselben Gedanken zu haben. Er sagte nichts, aber er bewegte sich plötzlich auf das Haus zu, und zwar rasch.
    Mit Renny dicht hinter ihm umrundete er das Haus nach der Frontseite, rannte auf die Veranda zu. Dann verlangsamte er seine Schritte.
    Die Vordertür des Hauses stand weit offen. Licht fiel heraus.
    Doc hatte nur einen Augenblick gezögert. Jetzt sprang er mit einem Satz die Eingangsstufen hinauf. Im nächsten Moment war er im Haus, ungeachtet der Gefahr, daß dies eine Falle sein mochte. Renny holte den Bronzemann an der Tür zu einem großen Wohnzimmer ein.
    Was immer Renny dort zu finden erwartet hatte, es war sicher

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