DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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fuhr ihm mit dem feuchten Tuch über die Stirn.
    »Langsam, langsam«, säuselte sie. »Bleiben Sie ganz ruhig. Ich fürchte, Sie haben einen Anfall jener geistigen Verwirrung gehabt, unter der Sie leiden. Vor ein paar Augenblicken schien jeder von Ihnen noch zu glauben, er kämpfe mit irgendwelchen Tieren. Davor schienen Sie zu glauben, gegen eine Schar Männer zu kämpfen.«
    Ham fiel das Kinn herab. Auch ihm wischte das Mädchen mit dem feuchten Tuch das Gesicht ab.
    »Bitte regen Sie sich nicht auf«, sagte sie leise. »Der Doktor muß jeden Augenblick hier sein. Ich bin sicher, er wird Ihnen helfen können.«



10.

    Doc und Renny wollten Monk und Ham ebenfalls helfen. Sie waren nur dadurch gehandikapt, daß sie nicht wußten, wo die beiden waren.
    Doc hatte aber nichts gegen Rennys Vorschlag einzuwenden, daß sie Fielding Falcan aufsuchen sollten. An der Person des grauhaarigen Strafverteidigers waren zu viele Fragezeichen geblieben.
    Falcans Kanzlei befand sich in einem Wolkenkratzer in der Forty-second Street. Dieses Büro war nicht namenlos. »Fielding Falcan, Rechtsanwalt« stand an der Tür.
    Falcan war nicht da. Aber ein Bürodiener.
    Der Clerk seufzte erleichtert, als Doc und Renny erschienen. »Mr. Falcan trug mir auf, hier zu warten, bis Sie kämen«, erklärte er. »Ich fürchtete schon, daß Sie heute abend nicht mehr erscheinen würden.«
    Renny warf Doc einen überraschten Blick zu, als der Clerk dem Bronzemann einen Briefumschlag reichte. Es sah nicht so aus, als ob der Kriminalanwalt irgendwas zu verbergen hatte.
    Docs Gesichtsausdruck wechselte nicht. Er überflog den Briefbogen, der in dem Umschlag steckte, und reichte ihn Renny. Darauf stand:
    Ich bin sicher, Sie werden nach der Angelegenheit in Ihrem Büro nähere Informationen wünschen. Dieser Brief hier ist für den Fall, daß Sie mich nicht antreffen sollten.
    Der Mann, den ich Ihnen nannte, Grover Tiler, von dem ich wirklich glaube, daß er hinter dem Purpurnen Drachen steckt, ist ein sehr reicher Sonderling. Sein Haus in den Catskills ist durch vielerlei Vorrichtungen gesichert, aber ich bin sicher, Sie werden ihn dort erreichen, wenn Sie das wirklich wollen.
    Ich bitte Sie jedoch, Gewaltanwendung, wenn möglich, zu vermeiden. Tiler ist mein Mandant, und einmal ist er mein Freund gewesen. Aber wenn Sie meine Hilfe in anderer Hinsicht wünschen, zögern Sie nicht, mich aufzusuchen.
    Fielding Falcan
    Dem Brief lag eine gutgezeichnete Karte bei, die die Lage von Tilers Haus in den Bergen zeigte.
    »Richten Sie Mr. Falcan unseren Dank aus«, erklärte Doc Savage dem Clerk. »Und sagen Sie ihm, ich glaube, dies ist alle Hilfe, die wir im Augenblick brauchen.«
    »Glaubst du, dort werden wir Monk und Ham finden?« platzte Renny heraus, als sie auf die Straße hinauskamen.
    Doc gab ihm keine Antwort, sondern winkte ein Taxi heran. Er gab dem Fahrer eine Straße an der Waterfront an und fügte hinzu: »Zum Lagerhaus der Hidalgo Trading Company.«
    Renny hatte das erwartet. Nur wenige wußten es, aber Doc Savage war die Hidalgo Trading Co. Und das große Lagerhaus am Hudson River diente ihm als Flugzeughangar und Bootshaus.
    Sie verschwendeten dort keine Zeit. Keine halbe Stunde später waren sie in einem Hubschrauber auf dem Weg zu Grover Tilers Haus in den Catskills Bergen, nördlich von New York.
    Noch ein weiteres Flugzeug hielt in diese Richtung – und mit dem gleichen Bestimmungsziel. Es war ein schlankes Kabinenflugzeug, das eine gute Stunde vor Doc und Renny gestartet war.
    Neben dem Piloten hatte es zwei Passagiere. Der eine war würdevoll und grauhaarig. Der andere war klein und auffallend gekleidet. Ein grünes Taschentuch steckte in seiner Einstecktasche, und er hatte eine grimmig-entschlossene Miene aufgesetzt.
    Der Hubschrauber hatte nicht die Geschwindigkeit des Kabinenflugzeugs, aber Doc hatte sich für ihn entschieden, weil er und Renny nicht wußten, ob sie in der Nähe von Tilers Haus eine geeignete Landefläche finden würden.
    Außerdem vereinfachte ihnen der Hubschrauber ihre Aufgabe, wenn Tilers Grundstück tatsächlich durch Alarmanlagen und andere Einrichtungen geschützt war. Doc konnte mit ihm auf einer Fläche aufsetzen, die nicht größer als zehn Meter im Quadrat war.
    Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sie sich ihrem Bestimmungsziel näherten. Nun machte sich Renny an die Arbeit. Er drückte einen Knopf, eine Klappe ging auf, und Renny sah durch ein Fernrohr im Boden der Hubschrauberkanzel, das man