DS087 - Der purpurne Drache
gehabt haben, seine Männer anzuweisen, sich für ihn des Namens eines gewissen Rennpferds zu erinnern, wie etwa ›Fred Fisher im ersten (Rennen)‹. Er warnte jeden Mann ausdrücklich, den Namen des Pferdes oder das Rennen jemals zu vergessen, und ...
»Da steht noch eine Menge mehr, aber das ist nicht weiter wichtig«, sagte Ham, wodurch er sich selbst in die Reihe der schlechten Propheten einreihte.
Monk versäumte es, ihm darauf die passende Antwort zu geben. Mit einem törichten Grinsen im Gesicht starrte er auf die Kopfleiste der Zeitung, die er in der Hand hielt.
»Da, sieh mal!« sagte er. »Das Datum. Da steht, daß heute der Vierzehnte ist. Als wir uns Ears Dugan an die Fersen hefteten, war der Zwölfte. Erinnerst du dich?« Eine Erkenntnis begann in Ham zu dämmern. Er stieß einen Fluch aus, der nicht in das Wortrepertoire eines Anwalts gehören sollte. »Dann hat das Mädchen gelogen«, setzte er hinzu. »Los, gehen wir sofort zurück. Ich will mir noch mal diese drei sogenannten Krankenpfleger vornehmen.«
Aber die waren nicht mehr da. Ebenso wenig das Mädchen. Das Büro war leer. Und zum ersten Mal bemerkten Ham und Monk, daß ihnen irgendwo in dem Hin und Her Chemistry abhanden gekommen war.
Ihr erster Impuls war, sich sofort auf die Suche nach ihm zu machen. Aber dann entschieden sie sich dagegen. Im Augenblick war es wichtiger, in Docs Hauptquartier zurückzukehren, um sich dort mit der weiteren Entwicklung der Dinge auf dem laufenden zu halten.
Ihre Hoffnung für Doc und Renny wollten sie nicht so schnell aufgeben. Was immer die Zeitungen gemeldet haben mochten – an ihren Tod glaubten sie einfach nicht.
Es gab wenigstens noch einen weiteren Mann, der ihre Meinung teilte. Er glaubte nicht an den Tod von Doc Savage und seinem Helfer, zumindest noch nicht, als er die Schlagzeilen las. Später war er nicht mehr so sicher.
Dieser Mann lag in einem Krankenbett. Bandagen verdeckten den größten Teil seines Kopfes. Nach den Schmerzen an seinem Brustkorb hatte er auch das Gefühl, sich ein oder zwei Rippen gebrochen zu haben. Abgesehen davon war er sich in gar nichts sicher.
Er war schon einige Zeit wieder bei Bewußtsein, als er die Zeitung zu sehen bekam, hatte sich diese Tatsache aber nicht anmerken lassen. Als die Krankenschwester aus dem Zimmer ging und in verführerischer Nähe die Zeitung liegen ließ, hatte er jedoch der Versuchung nicht widerstehen können und nach der Zeitung gegriffen. Obwohl ihm die Bewegung Schmerzen bereitete.
Nachdem er den Bericht über die Explosion zu Ende gelesen hatte, entglitt die Zeitung seinen schlaffen Fingern.
In der Zeitung stand, er sei tot. Nachdem er den Bericht gelesen hatte, verstand er, warum die Polizei das gemeldet hatte. Vielleicht war er tatsächlich tot. Aber vorerst wenigstens glaubte Renny es noch nicht.
Nach gründlicher Überlegung entschied er jedoch, daß dies das einzige war, was er halbwegs sicher wußte. Wo er war, wie er hierhergekommen war, warum er bei der Explosion nicht getötet worden war – all das blieben offene Fragen.
Es schien jedoch sicher, daß man ihn nicht in ein Krankenhaus in der Nähe von dort gebracht hatte, wo die Explosion stattgefunden hatte. Doc und alle seine Helfer waren an den meisten Orten allzu gut bekannt, als daß sie ihre Identität lange hätten verbergen können. Kopfbandagen genügten dazu längst nicht.
Renny versuchte, die Zeitung wieder aufzuheben, die ihm entglitten war. Wenn er die noch einmal sah, würde er vielleicht einen Anhalt bekommen, wo er hier war.
Eine der häßlichsten Krankenschwestern, die er je gesehen hatte, verhinderte das. Sie sprach nicht einmal. Als sie das Zimmer betrat und sah, wie er sich aufrichten wollte, drückte sie ihn einfach in die Kissen zurück.
»Jede Bewegung kann für Sie lebensgefährlich sein«, sagte sie streng.
»Was – was fehlt mir?« brachte Renny krächzend heraus.
»Eine Gehirnerschütterung, wozu noch ein paar gebrochene Rippen und anderes hinzukommen«, schnappte die Nurse.
»Gehirnerschütterungen können, wie Sie sicher wissen, das Gedächtnis ganz schön durcheinanderbringen«, sagte Renny. »Wie lange bin ich schon hier?«
»Nun, Mr. Smith, Sie sehen mir nicht aus wie jemand, der so schnell sein Gedächtnis verliert. Aber wenn Sie es unbedingt wissen wollen, Sie wurden heute früh von einem sehr stattlichen Mann hierhergebracht. Er sagte, Sie hätten einen Autounfall gehabt.«
Renny mußte diese Information erst einmal
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