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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Gesäßtasche und begann rasch den Sargdeckel abzuschrauben.
    Der Riese trat zögernd vor und sah hinein. Er wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als er die Gestalt darin sah.
    Runt lachte barsch auf, lehnte sich vor und zerrte die gefesselte Gestalt hoch, bis er sie sich über die Schulter laden konnte. »Los, geh voran, Kumpel«, schnappte er.
    Nur mit Mühe bewahrte der Riese die Fassung. Trotzig starrte er Dude in das grinsende Gesicht, machte dann kehrt und stakte quer durch den Raum. An der entfernten Seite blieb er stehen, holte einen Schlüssel hervor und schloß eine schwere Tür auf.
    Der Raum dahinter war nur klein. Er wurde fast ganz von einer Art Wanne eingenommen.
    Die Wanne war mit einer weißen Masse gefüllt.
    Hätte Doc Savage diese Wanne mit dem weißen Inhalt sehen können, so würde er manche der Rätsel verstanden haben, die die Polizei verblüfften.
    Die weiße Masse war ungelöschter Kalk.
    Hierher wurden die Leichen der Ermordeten gebracht, und in dem ungelöschten Kalk wurde ihnen das Fleisch bis auf das Skelett weggefressen und dieses gebleicht, so daß sie aussahen, als seien sie schon jahrelang tot. Wenn die Killer wollten, daß die Leiche später identifiziert werden konnte, ließen sie einfach ein paar Fetzen Haut an den Fingerkuppen zurück.
    Jetzt, da der entscheidende Moment gekommen war, schien sogar Dude ein wenig zu zögern. Aber nicht so Runt, der die fest verschnürte Gestalt auf der Schulter angeschleppt brachte.
    Er trat vor – und warf sie in kühnem Schwung in den Trog.
    Der Gefesselte war offenbar halb bei Bewußtsein und hatte sich frenetisch bemüht, den Knebel herauszuwürgen. In dem Bewußtsein, daß ihm unmittelbar der Tod bevorstand, unternahm er eine letzte verzweifelte Anstrengung, den Knebel auszuspucken.
    Es gelang ihm auch – aber zu spät. Er konnte nur noch einen einzigen gellenden Schrei ausstoßen, ehe er in den ungelöschten Kalk eintauchte.
    Dude ließ den lang angehaltenen Atem ab.
    »Nicht einmal ein Doc Savage kann danach noch leben«, murmelte er und schauderte zusammen.
    In einer Hinsicht hatte Dude sogar recht. Nicht einmal Doc Savage hätte überleben können, wenn er in den ätzenden ungelöschten Kalk geworfen worden wäre.
    Der einzige Haken für Dude war nur, das Opfer war gar nicht Doc Savage.
    Groggy wie der Bronzemann von der Wirkung des Betäubungsmittels auch gewesen war, das Dude ihm injiziert hatte, hatte er es in einer gewaltigen psychischen Anstrengung doch geschafft, sich aus seiner Betäubung herauszuarbeiten, bevor die Maschine den La Guardia Airport erreichte.
    Ärzte würden dies als einen jener in der Literatur zitierten Fälle bezeichnet haben, wo es jemand mit einem äußerst starken Willen gelungen war, sich der Wirkung von Drogen zu widersetzen. Und erst einmal voll bei Bewußtsein, war es Doc nicht schwergefallen, sich seiner Fesseln zu entledigen.
    Doc war bereits wieder bei Bewußtsein gewesen, als Dude Starg ihn vor dem Abflug in El Paso das letzte Mal genau inspiziert hatte. Er hatte damit gewußt, daß seine Verkleidung durchschaut worden war, und daher hatte er seinen ursprünglichen Plan nicht fortführen können. Er hatte fliehen müssen. Ein paar Minuten nach dem Start hatte er mit dem Mann, der den Sarg im Flugzeug bewachen sollte, den Platz getauscht.
    Doc Savage hatte noch niemals einen Gegner wissentlich in den Tod gehen lassen. Und das hatte er auch diesmal nicht vorgehabt. Er hatte gedacht, daß man den Gefangenen erst noch einmal genau inspizieren würde, ehe man mit ihm etwas Drastisches unternahm.
    Doc Savage war allzu bescheiden, um zu ermessen, wie sehr er von jenen gefürchtet wurde, die auf der anderen Seite des Gesetzes standen. In solchem Maße, daß sie in ihrer Überhast gar nicht genau nachsehen würden, wen sie da eigentlich killten.
    Als Doc Savage auf dem La Guardia Flugplatz entkommen war, war er in einen nahen Hangar geschlüpft und hatte erst einmal gründlich sein Make-up verändert.
    Als er aus dem Hangar wieder auftauchte, sah er wie ein Anwalt oder ein Arzt aus. Sein Bronzehaar war angegraut; auf der Stirn und um den Mund hatte er Falten. Farbige Haftschalen bedeckten die Iris seiner Augen, so daß diese jetzt dunkelblau wirkten.
    Ohne zu zögern, ging er auf das Verwaltungsgebäude zu.
    Eine Linienmaschine von der Westküste war gerade gelandet. Unter den Passagieren war eine bekannte Filmschauspielerin. Eine riesige Schar von Reportern war gekommen, um sie zu fotografieren und ins

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