DS088 - Der Todestunnel
unter dem Eindruck dieser leuchtend braunen Augen, in denen Goldflitter zu tanzen schienen.
Auch die anderen sahen Doc und den haarigen Burschen neben ihm. Sie versuchten, ihre Waffen hochzubringen und auf die beiden zu feuern. Aber diese Waffen wurden plötzlich unglaublich schwer in ihren Händen; sie ließen sie fallen. Einer nach dem anderen sanken sie um.
Nur Pinky, der große Anführer im langen Regenmantel, hatte genug Geistesgegenwart, zurückzuspringen, als die Gaskugeln unter seinen Füßen zu explodieren begannen.
Er rannte durch den Flur, erreichte die Haustür und stürmte in die Nacht hinaus.
Monk, der ihm folgte, sah unter seiner Maske wie ein gorillahaftes Monster aus.
Aber bis Monk durch die Haustür auf die Veranda kam, war der Mann im schwarzen Regenmantel irgendwo im Dunkel unterhalb des Staudamms verschwunden.
Monk riß unter seinem Jackett eine eigenartig aussehende Automatikpistole mit einem Trommelmagazin hervor. Es war eine von den Kompakt-MPs, die alle Helfer des Bronzemanns trugen. Im Augenblick war sie mit sogenannten Gnadenkugeln geladen, die nicht töteten, sondern nur bewußtlos machten. Als Monk den Abzug durchzog, hörten sich die Abschüsse wegen der immens schnellen Schußfolge wie das Dröhnen einer gigantischen Baßgeige an.
Monk zielte in die ungefähre Richtung, in der der Flüchtende verschwunden war.
Neben ihm, jetzt mit abgenommener Gasmaske, sagte Doc Savage ganz ruhig: »Er ist wahrscheinlich entkommen. Wir sollten uns lieber um die anderen kümmern.«
Aber die diversen Gangster, die im Wohnzimmer herumlagen, schienen versorgt zu sein. Alle bis auf einen waren bewußtlos. Und der eine, der es nicht war, taumelte benommen im Flur herum. Triefäugig starrte er Doc und Monk an, als sie ins Haus zurückkamen.
Stockend setzte er an: »Aber ... wie haben Sie Doc sagte: »Ihr Burschen hättet genauer die Handschrift des Mädchens überprüfen sollen, bevor ihr jenen Zettel zurückließt.«
Monk deutete auf eine Tür auf der anderen Seite des Flur. Sie war geschlossen.
»Wir sollten lieber mal nachsehen, ob Hardrock Hennesey okay ist«, schlug er vor.
Er und der Bronzemann hatten ihre Gasmasken nicht wieder aufgesetzt, denn die gelblichen Schwaden waren inzwischen verschwunden. Ihre Wirkung hielt nur etwa eine Minute an.
Doc nickte und sah den Burschen an, der immer noch vor ihnen herumwankte.
Monk grinste. Er sagte zu dem Mann: »Die Gaskugeln unter dem Teppich zu platzieren, war eine schlaue Idee. Wir tauschten sie nur ein bißchen aus, so daß ihr statt dessen das Gas abbekommen würdet.«
Dann ließ er seine Faust vorschnellen, und der Mann sackte zusammen. Monk trug ihn ins Wohnzimmer und legte ihn neben seinen Kumpels ab.
In der Tür auf der anderen Seite des Flurs, die bisher geschlossen gewesen war, erschien ein hagerer kleiner Mann mit wettergegerbtem Gesicht und intensiv grauen Augen. Er schob sein kantiges Kinn vor.
Hardrock Hennesey.
Er knurrte: »Wo ist der verdammte Schuft, der mich knockout geschlagen hat?«
6.
Hardrock Hennesey war offenbar ein Mann, der im Leben schon soviel gesehen hatte, daß er an Überraschungen gewöhnt war.
Und so sah er Monk nur kurz an. Er machte keine Bemerkung über dessen häßliches Gesicht, doch Docs Kleiderschrankstatur schien ihn zu beeindrucken. Aber alles, was er sagte, war:
»Danke für Ihre Hilfe, Doc Savage. Wie zum Teufel habt ihr Kerls das geschafft?« Er deutete mit der Hand zum Wohnzimmer hinüber. »Die Vögel hatten euch doch so eine schöne Falle gestellt.«
»Das ergab sich aus der gefälschten Handschrift von Chick Lancasters Nachricht«, erklärte der Bronzemann. »Also ersetzten wir die Gasampullen, die unter dem Teppich platziert waren, durch andere. Sie und den anderen Mann schafften wir in Sicherheit und warteten dann das Ergebnis ab, nachdem wir durch Geräusche vorgetäuscht hatten, daß wir umgefallen waren.« Hardrock schüttelte den Kopf. »Nicht schlecht, nicht schlecht«, kommentierte er und sah den Bronzemann bewundernd an. Dessen riesige Statur schien Hardrock mächtig zu beeindrucken.
Er führte sie in den Raum, aus dem er aufgetaucht war. Es war das Eßzimmer. Dort hatten Doc und Monk Hardrock und den Oberaufseher abgelegt, nachdem sie sie bewußtlos im Wohnzimmer gefunden hatten.
Der Oberaufseher des Dammbaus war ein großer drahtiger Mann mit sonnenverbranntem Gesicht. Er war, als sie hereinkamen, gerade dabei, sich aufzurappeln.
Hardrock erklärte ihm, daß die
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