DS089 - Der teuflische Tod
einen Bleistift aus der Tasche. Zumindest schien es ein gewöhnlicher Bleistift zu sein. Er schob den Metallstuhl gegen die Außenwand. Indem er sich daraufstellte, konnte er gerade zu dem Fenster hoch-langen.
Er hielt den Bleistift eine Zeitlang zum Fenster hinaus.
Doc Savage war mehr als eine Stunde bei Renny und Johnny im Krankenhaus geblieben. Tatsächlich war er es, der ihre Verletzungen untersuchte, ehe sie in den Operationssaal gebracht wurden.
Die Hausärzte waren höchst erfreut, das ärztliche Geschick dieses Mannes beobachten zu können, von dem sie soviel gehört hatten. Seine Untersuchung erfolgte äußerst rasch und gründlich, seine Diagnose war knapp und präzise.
Sowohl Renny als auch Johnny waren mit leichteren Verletzungen davongekommen, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Renny hatte sich das rechte Bein und den Arm gebrochen. Johnny hatte mehrere Rippenfrakturen, und von dem Schlag auf seinen Kopf hatte er eine Gehirnerschütterung davongetragen. Da beide in ausgezeichneter körperlicher Verfassung waren, war ihre Genesung nur eine Frage der Zeit.
»Aber es sieht so aus, als ob wir bei dieser Sache nicht mehr mitmachen können, und dabei ließ die sich so interessant an«, stöhnte Renny.
»Was verursachte den Absturz?« fragte Doc.
»Wir sahen seltsame Lichtblitze, und dann schienen wir plötzlich keine Luft mehr zu bekommen«, berichtete Renny. »Wir nahmen sofort Sauerstofftabletten, konnten aber immer noch nicht atmen, und in diesem Augenblick blieb der Motor stehen.« Er verzog angewidert das Gesicht. »Und natürlich hing da ein kleiner Kerl in der Nähe der Maschine herum, als der Motor Warmlaufen gelassen wurde. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, kommt es mir vor, als ob er wie der Page aussah, der uns im Hotel zu killen versuchte.«
Der Bronzemann kehrte anschließend in das Hotel zurück. Seine übrigen Helfer sollten dort Bericht erstatten, wenn sie die ihnen zugeteilten Aufgaben erledigt hatten.
Nur Chemistry war in der Suite. Ham und Monk hatten ihn dort zurückgelassen. Er schnatterte aufgeregt.
Das Telefon läutete schrill, als der Bronzemann die Tür schloß. Ein eigenartiger Ausdruck trat in seine goldflackernden Augen, als er den Hörer an’s Ohr brachte. Es kam keine Antwort, als er sich meldete, aber nach ein paar Sekunden zeigte ein Klicken an, daß die Verbindung unterbrochen war.
Doc rief das Mädchen in der Hotelvermittlung an und sprach kurz mit ihr.
Der Bronzemann wartete ganz ruhig, bis Monk und Ham zurückkamen. Die zwei wirkten ziemlich bedrückt. Sie stritten bei ihrem Eintritt nicht einmal.
»Werden sie überleben, Doc?« fragte Ham besorgt. Eine Zeitung in Monks Hand bewies, daß sie bereits von dem Flugzeugabsturz wußten.
Doc beruhigte sie in dieser Hinsicht, und ein Lächeln breitete sich daraufhin über Monks häßliches Gesicht. Er versetzte Ham einen so freundschaftlich-nachhaltigen Knuff gegen die Schulter, daß der Anwalt um seine Längsachse gedreht wurde.
»Verflixt, ich hab’ dir doch gesagt, daß Doc sie retten würde, du halbgebackener Winkeladvokat«, rief er.
»Du antediluvianer Rückfall der Entwicklungsgeschichte!« tobte Ham, zog aus dem schwarzen Degenstock, ohne den er niemals ging, die Klinge blank und fuchtelte mit ihr drohend.
»Habt ihr irgend etwas von Wert erfahren?« warf Doc ruhig ein. Er war die Streitereien der beiden gewohnt.
Ham steckte die Klinge in die Stockscheide zurück.
»Nicht viel, außer daß dieser Quinan ein besserer Anwalt war als Ham hier«, stichelte der Chemiker. »Zumindest praktizierte Quinan seinen Beruf auch. Er hatte als Patentanwalt eine Menge Geld gemacht. War unverheiratet. Hatte keinen Ärger mit Frauen, keine Feinde – soweit die Cops das feststellen konnten.«
»Nur eines war merkwürdig«, sagte Ham nachdenklich. »Seine Sekretärin berichtete uns ...«
Der Anwalt brach ab, als das Telefon schrillte.
Monk stand dem Apparat am nächsten. Er wollte rangehen. Aber ein bronzener Blitz kam ihm zuvor, rempelte ihn beiseite.
»Nicht!« schnappte Doc. Er rannte in den anliegenden Raum.
Dort stand ein zweiter Apparat. Doc nahm den Hörer ab und horchte einen Moment hinein.
»Danke«, sagte er. Dann war er wieder bei Monk und Ham.
»Der Anruf kommt aus einem Drugstore, zwei Häuserblocks südlich von hier«, sagte er rasch. Ein eigenartiger Tonfall war in seiner Stimme, der Monk und Ham aufhorchen ließ.
»Schnapp dir den Mann, der ihn machte, und quetsch’ ihn aus«, wies
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