DS089 - Der teuflische Tod
Doc den Chemiker an.
In Monks kleinen Augen leuchtete es auf. »Endlich einmal handfeste Action!« piepste er mit seiner hohen Stimme und rannte hinaus.
»Ich muß ihm nach, um ihn vor Dummheiten zu bewahren«, murmelte Ham, aber auch er schien erfreut zu sein, daß sich endlich etwas tat.
Während Monk und Ham unten zur Lobby hinausrannten, klingelte erneut das Telefon.
Doc handelte zielstrebig, keine Bewegung war überflüssig. Er schloß die offengebliebene Tür und rief Chemistry. Der Affe rannte ihm ins andere Zimmer nach.
Auch diese Tür schloß der Bronzemann bis auf einen schmalen Spalt. Er wartete eine volle Minute. Das Telefon schrillte weiter.
Dann holte sich Doc einen langen dünnen Stock, der einer Angelroute ähnelte. Er steckte ihn durch den Türspalt und hob mit ihm den Hörer in dem anderen Raum ab.
Rums!
Eine gewaltige Detonation kam aus dem Raum, in dem das Telefon stand. Die Möbel flogen durch die Luft. Jemand, der in dem anderen Raum gewesen wäre, würde nicht mit dem Leben davongekommen sein.
Monk und Ham hörten die Detonation in dem Augenblick, da sie zur Lobby hinausrannten, aber sie ließen
sich dadurch nicht aufhalten. Sie hatten volles Vertrauen, daß Doc mit der Situation schon fertig werden würde.
Als der Türsteher sie kommen sah, rief er laut: »Lieutenant Mayfairs Wagen!«
Ham fiel das Kinn herab. Er wußte gar nicht, daß Monk einen eigenen Wagen hatte. Eine große Limousine mit einem uniformierten Chauffeur fuhr am Bordstein vor.
»Einmal im Leben scheinst du weise Voraussicht gehabt zu haben«, schluckte Ham. Er sprang in den Fond des großen Wagens.
Dann kam ein Geheul von ihm.
»Zu dem Drugstore, zwei Häuserblocks südlich von hier«, schrie Monk. »Und zwar dalli.«
Er stieg hinter Ham ein, und das Anfahren der Limousine warf ihn in die Polster zurück. Dann schien er zum ersten Mal Hams Geheul zu bemerken.
Ham war im Handgemenge mit einem Tier, das aussah, als ob es einem Schlachthaus entsprungen sei. Ein freundlicher Beobachter würde es als Schwein bezeichnet haben.
Irgendwie ähnelte es auch einem Schwein, obwohl es wahrscheinlich das häßlichste Exemplar seiner Gattung war. Es hatte dürre Läufe wie ein Hund, einen ausgemergelten Körper und die lange spitze Schnauze eines Ameisenbären. Mit dieser Schnauze schnappte es erfreut quiekend nach Hams Beinen.
»Ruf dein vermaledeites Vieh zurück – oder ich mache Schweinekotelett aus ihm!« tobte Ham.
Monk grinste bösartig. »Das sind nur Liebesbisse«, tröstete er ihn. »Du weißt doch, wie sehr Habeas dich liebt.«
Der Chauffeur wandte kurz den Kopf, während er den schweren Wagen in Höchstfahrt durch den dichten Verkehr lenkte.
»Hab’ ich’s richtig gemacht, Boß?« fragte er hoffnungsvoll.
»Absolut richtig«, versicherte ihm Monk.
Das Schwein war Habeas Corpus, Monks Maskottier. Da er es nicht hatte mitnehmen können, als Ham die Idee gekommen war, daß sie als Leierkastenmänner getarnt nach Washington kommen sollten, hatte Monk das Nächstbeste getan. Er hatte sich Habeas als Fracht nachschicken lassen, die Limousine mit Chauffeur gemietet und diese vor dem Hotel warten lassen.
Zumindest nach außen hin tat Ham so, als ob er das Schwein nicht ausstehen konnte. In Wirklichkeit mochte er es. Im Augenblick versuchte das Schwein, ihm auf den Schoß zu klettern. Ham stieß es wütend zurück.
»Laß mein Schwein in Ruhe«, heulte Monk. »Es ist mehr wert als ...«
Monk hielt inne, denn der Chauffeur bremste die Limousine scharf ab. Auch Ham ließ von Habeas ab. Sie waren vor dem Drugstore angekommen.
»Geh rein und kauf Flohpulver für dein Schwein«, schlug Ham vor. »Dann hast du einen guten Vor wand, dich nach dem Kerl umzusehen, der den Anruf machte.«
Monk wollte aussteigen, sah dann, daß sich das erübrigte. Ein Mann kam aus dem Drugstore heraus. Es war ein kleiner, schmächtiger Mann. Am Handgelenk trug er eine große Armbanduhr.
Ham japste auf, als er ihn erkannte. »Der falsche Hotelpage«, hauchte er.
»Schnappen wir ihn uns hier oder später?« murmelte Monk.
Ham überlegte rasch. Der kleine Mann ging auf einen ältlichen Roadster zu.
»Vielleicht führt er uns zum Versteck der Bande, wenn wir ihm folgen«, entschied der Anwalt.
Monk nickte. »So einen so mickrigen kleinen Kerl zu schnappen, würde auch kaum lohnen«, knurrte er. »Es müßten schon handfestere Kerle sein, um die Sache interessant zu machen.«
Als der kleine Mann davonfuhr, gab Monk dem Chauffeur
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