DS089 - Der teuflische Tod
vielleicht Unterlagen über irgendwelche sensationellen Erfindungen finden.«
»Ich warte immer noch auf eine wahrheitsgemäße Antwort«, sagte Doc geduldig. Seine goldflackernden Augen schienen eine hypnotische Wirkung zu haben. Der Mund des Mädchens öffnete sich.
Dann schloß er sich wieder. Long Tom erstarrte. Auf der Straße drunten plärrte ein Lautsprecher. Offenbar war es der eines Polizeiwagens, und er war auf volle Lautstärke gedreht.
»Wir rufen Doc Savage! Rufen Doc Savage!« dröhnte eine Stimme aus dem Lautsprecher. »Rufen Sie sofort den Flugplatz an. Zwei Ihrer Männer sind dort gerade bei einem Flugzeugabsturz getötet worden!«
Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille in dem Büro. Long Toms bleiches Gesicht wurde noch blasser.
»Johnny und Renny«, flüsterte er. »Wie konnte das passieren, Doc? Sie waren beide doch ausgezeichnete Piloten.
Long Tom brach ab. Doc Savage war nicht mehr da. Er war aus dem Büro geglitten und rannte auf die Straße hinunter.
Long Tom stürzte an’s Fenster und sah hinab. Die beiden Beamten in dem Streifenwagen sahen Doc, als er die Straße erreichte. Einen Augenblick darauf war er in ihren Wagen gesprungen. Mit aufheulender Sirene jagte er davon. Das Gesicht grimmig entschlossen, fuhr Long Tom herum.
»Lady, Sie stecken mit der Bande unter einer Decke, die hinter dieser Sache
Der Elektroniker machte ein langes Gesicht. Er hatte mit sich selbst gesprochen. Das Mädchen war geflohen.
Von der anderen Seite der Straße hatte ein Mann mit stechenden schwarzen Augen die Szene in dem Büro beobachtet. Er gestattete sich ein leises Lächeln.
»Vielleicht bringen wir die Dinge jetzt doch endlich ins Rollen«, sagte Leon Spardoso.
Grant Holsts Spitzbart wippte, als er sprach. »Kein Grund zu sehen, warum es uns diesmal nicht gelingen sollte. Wenn wir sie einzeln erledigen, einen schön nach dem anderen ...«
Spardoso nickte, und sein Gesicht wurde wieder ernst. »Doc Savage ist der einzige, den ich wirklich fürchte. Ihn müssen wir vor allem erledigen. Aber wenn wir vorher seine Helfer abservieren, dürfte das die Sache erleichtern. Ich verstehe nur nicht, warum das im Hotel daneben ging.«
»Einmal mehr Doc Savage«, schnarrte Holst. »Der Mann riecht Schwierigkeiten förmlich.«
»Mir wäre wohler, wenn wir wüßten, wo – äh – Mr.
Blank steckt und wann die Sache endlich durchgezogen wird«, sagte Leon Spardoso nachdenklich.
Grant Holst nickte ernst. »Wir können es uns nicht leisten, daß da doch noch etwas schief geht«, pflichtete er bei.
Mit einer Behendigkeit, die man seinem rundlichen Körper nicht zugetraut hätte, glitt er zu einem Schreibtisch, zog eine Schublade auf und legte seine Hand hinein.
Long Tom, der in dem Büro des toten Les Quinan am Fenster stand, sah immer noch auf die Straße hinunter, nicht auf das Haus gegenüber. Aber selbst wenn er dort hinübergesehen hätte, würde er nichts bemerkt haben.
Seltsame Blitze schossen von dort schräg zum Himmel hinauf. Aber wie Les Quinan entdeckt hatte, konnte man die nur sehen, wenn man eine schwarze Brille trug.
Doc Savages Miene war wie immer ausdruckslos, als der Streifenwagen erst durch die Innenstadt mit ihrem dichten Verkehr, dann durch die Außenbezirke und auf den Flughafen zujagte. Der Fahrer, der ihn einmal von der Seite her ansah, gab den Gedanken auf, mit ihm ein Gespräch anzufangen.
Helfer und Neugierige wimmelten wie ein Ameisenhaufen um das Flugzeugwrack am Ende der Landebahn. Mit heulender Sirene bahnte sich der Streifenwagen einen Weg durch das Gedränge.
Ein dicklicher Mann in Hemdsärmeln drängte sich durch, als der Polizei wagen zum Stehen kam. Schweißtröpfchen standen ihm auf der Stirn.
»Ich bin Jones, der Airport-Manager, Mr. Savage«, brachte er aufgeregt heraus.
»Wie ist es passiert?« schnappte der Bronzemann.
Jones’ kurze Beine versuchten mit Doc mitzuhalten, als der auf zwei abgedeckte Gestalten zustrebte, die auf Bahren lagen.
Rennys großer Körper wirkte fast schmächtig, wie er da in zerfetzten Kleidern auf der Bahre lag. Eine seiner Riesenfäuste hielt er noch geballt, als ob er zuschlagen wollte.
Johnny wirkte dagegen friedlicher. Aber sein Gesicht war verschwollen, und an der einen Seite seines Kopfes klaffte eine tiefe Wunde.
»Es dauerte einige Zeit, bis wir eine Maschine für sie startklar hatten, obwohl sie schnell abfliegen wollten«, erklärte der Airport-Manager. »Die Maschine wurde von erfahrenen Mechanikern
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