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Dschiheads

Dschiheads

Titel: Dschiheads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke
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staubigen Boden und ließ den Kopf wieder auf die Pfoten sinken.
    Der Fluss zog vorbei wie mit Zimt bestreut.
    Ein kleiner Roboter fuhr an der Wand entlang und saugte wimmernd die Sandkörner, die sich in den Raum verirrt hatten, aus den Ritzen. Jonathan erhob sich, schnupperte an dem Gerät und legte eine Pfote darauf. Das Wimmern erstarb.
    Â»Das Ding geht mir auf die Nerven«, sagte Jonathan und hustete. »Und überall dieser verdammte Dreck!« Missmutig schüttelte er sich, dass es staubte.
    Der Roboter nahm seine Arbeit wieder auf; offenbar hatte er sich von seinem Schreck erholt.
    Auch draußen kamen nun etliche Maschinen zum Einsatz. Die Piste war verschwunden, die Wüste hatte sie verschluckt, aber die Roboter ertasteten sie; ihre Stahlbesen kreisten, und mit einem klagenden Aufheulen jagten ihre Gebläse den Sand in die Dünen zurück. Sie arbeiteten emsig, Stunde um Stunde, die ganze Nacht hindurch.
    Â»Waren Sie nie persönlich dort, Commander?«, fragte Maurya den Kommandanten, als dieser in der Cafeteria auftauchte.
    Â»Nein«, erwiderte Cayley knapp. »Das gehört nicht zu meinen Pflichten. Ich habe genug zu tun.«
    Â»Aber die Flotte hat doch auch die Aufgabe, bei Schwierigkeiten mit Eingeborenen vermittelnd einzugreifen und diese gegebenenfalls zu schützen.«
    Â»Das ist richtig, Madam, aber sie hat vor allem die Pflicht, die menschlichen Siedler zu schützen, wenn sie angegriffen werden. Und genau dafür wurde dieser Stützpunkt hier eingerichtet. Die einheimische Fauna ist nicht ungefährlich.«
    Â»Fauna? Meinen Sie die Dongos?«
    Â»Nicht nur die Dongos. Es gibt ekelhafte Kreaturen im Fluss, Giftschlangen und vieles mehr.«
    Â»Sie halten die Dongos für Tiere, habe ich recht, Sir?«
    Der Kommandant hob die Schultern. »Ich werde mir ein Urteil bilden, wenn Ihre Ergebnisse vorliegen. Vorher nicht, Madam.«
    Â»Die Artefakte, die Reliefs dort am Hochufer, deuten auf intelligente und künstlerisch begabte Wesen hin.«
    Cayley hob erneut die Schultern. »Die Dongos?«
    Â»Wir sind uns noch nicht sicher.«
    Der Kommandant nickte.
    Â»Ich möchte einen Dongo sezieren, um mir über einige Dinge Gewissheit zu verschaffen«, sagte Ailif. »Ich habe Sie schon einmal darum gebeten, mir einen zu beschaffen.«
    Â»Ja, ich erinnere mich. Sobald den Fischern einer ins Netz geht, werde ich veranlassen, dass er Ihnen gebracht wird. Tot oder lebendig.«
    Â»Was soll das heißen?«
    Â»So, wie ich es sage. Dann können Sie ihn befragen oder ihn aufschneiden oder was auch immer. Ich nehme an, Sie wissen, was zu tun ist.«
    Â»Allerdings.«
    Cayley und Ailif musterten sich einen Moment lang schweigend, wobei der Kommandant ungeduldig mit den Fingern schnippte.
    Schließlich räusperte sich Ailif. »Sagen Sie, Commander, haben die Fanatiker da drüben eigentlich Laserwaffen?«
    Â»Keine Ahnung. Mir ist nichts bekannt. Weshalb?«
    Â»Ich habe an den Reliefs nicht nur grobe Hack- und Meißelspuren, sondern auch Beschädigungen durch Laserschüsse entdeckt.«
    Â»Wie gesagt, mir ist nichts bekannt. Aber ausschließen kann ich das natürlich nicht.«
    Â»Wie könnten diese Leute an Laserwaffen gekommen sein?«
    Â»Keine Ahnung.«
    Â»Der Handel mit derartigem Gerät wird doch streng von der Flotte kontrolliert.«
    Â»Das kann sie gar nicht. Dazu hat sie viel zu wenig Kapazitäten auf diesem Planeten. Zu wenig Personal.«
    Â»Woher könnten dann …«
    Â»Sagen Sie, was soll das werden, Professor? Ein Verhör?«
    Â»Ich frage nur.«
    Â»Ich kann Ihre Frage nicht beantworten. Manchmal kommen Schiffe in den Orbit, die ihre Shuttles herunterschicken. Aber die landen nicht hier, sondern in der Wüste oder draußen auf dem Ozean.«
    Â»Waffenhändler?«
    Â»Das glaube ich nicht. Aber viele Bergbaufirmen auf den Monden verwenden natürlich Laser. Wenn sie Geräte ausmustern, kann es durchaus sein, dass …«
    Â»Und die Flotte ist außerstande, das zu kontrollieren?«
    Â»So ist es«, sagte Cayley. »Wir zeichnen die Aktivitäten in der Atmosphäre und im Raum zwar auf, aber kontrollieren können wir sie nicht. Das ist unmöglich.«

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    Die Flößer, so berichteten die Männer und Frauen, die mit Obst und Gemüse, mit getrocknetem Fisch und frischem Wasser hinausgerudert waren, hatten flussaufwärts

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