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Dschiheads

Dschiheads

Titel: Dschiheads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke
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rauchendes Fell flog davon, Blut spritzte. Doch ehe der Mann ein weiteres Mal feuern konnte, hatte Jonathan ihn erreicht. Seine Vorderpfoten trafen die Brust des Kerls mit voller Wucht, die Waffe flog in hohem Bogen in den Fluss und der Mann mit einem erschrockenen Aufschrei hinterher.
    Â»Oh, Jo!«, rief Maurya. »Er hat dich getroffen!«
    Langsam trottete Jonathan zu ihr. »Halb so wild. Der Strahl hat lediglich die Schulter gestreift. Hauptsache, meiner KI ist nichts passiert.«
    Â»Ich bin okay«, ließ sich Mr. Swift vernehmen. Eine zarte, völlig unaufgeregte Stimme, die aus Jonathan, aber nicht von ihm kam. »Alles andere wird schon wieder. Jonathan wird sich von dem Schreck erholen.«
    Maurya streichelte Jonathan über das Fell. »Es tut mir so leid, Jo. Es ist meine Schuld.«
    Â»Schuld bin ich selber«, sagte Jonathan. »Ich habe den Kerl zu spät gesehen.«
    Â»Hast du Schmerzen?«
    Â»Es ist zum Aushalten.« Er roch nach verbranntem Haar.
    Â»Du hast eine böse Furche in der Schulter, mein Lieber. Sie blutet aber kaum.«
    Â»Das ist bei Laserschüssen immer so. Die Wunde wird kauterisiert.«
    Inzwischen war Jespersen mit dem Hub herangeflogen und besah sich die Bescherung. »Oh«, sagte er, »Seine Heiligkeit persönlich. Das hätte er wohl nie für möglich gehalten – niedergeschlagen zu werden. Und auch noch von einer Frau.«
    Â»Ein widerliches Schwein ist das!«, sagte Maurya mit zorniger Stimme.
    Jespersen sah sich um. »Besser, wir verschwinden so schnell wie möglich von hier. Er hat meistens zwei seiner Henkersknechte bei sich. Da kann der andere nicht weit sein. Gabriel oder Michael – ich kann diese Typen nicht auseinanderhalten.« Er wandte sich Jonathan zu. »Wie geht es dir, mein Freund?«
    Â»Es geht schon.«
    Â»Na schön, wir überqueren den Fluss. Hier ist es mir zu brenzlig. Drüben werde ich nach deiner Wunde sehen. Ich habe einen Sprühverband in der Notfallbox. Kommt, steigt auf!«
    Â»Du hättest ihm gleich noch eins über den Schädel geben sollen, diesem Stück Dreck!«
    Â»Beruhige dich, Ailif. Wir haben so schon genug Ärger am Hals.«
    Â»Und dem anderen Kerl wünsche ich, dass er von einem ganzen Rudel Fletsche gestochen wird.« Ailif humpelte aufgeregt auf der Terrasse der Station hin und her. »Dieses Gesindel!«
    Â»Ist schon gut, Ailif.«
    Â»Ich hätte mitkommen sollen.«
    Â»Auf gar keinen Fall, mein Lieber. Der Mann hätte womöglich auf dich geschossen, und du hast kein so dickes Fell wie Jo. Nein, es ist besser, dass du dein Bein geschont hast. Es ist immer noch ziemlich geschwollen.«
    Â»Ich frage mich bloß, woher dieser Oberfrömmler gewusst hat, dass du dich dort aufhältst?«
    Â»Wir können davon ausgehen, dass es zwischen der Flottenstation und dem Tempel einen lebhaften Gedankenaustausch gibt.«
    Ailif nickte. »Wir machen uns besser fertig für die Abreise. Wir sollten weg sein, bevor seinen Jüngern publik gemacht wird, wie du mit ihrem Kirchenoberhaupt umgegangen bist.«
    Am Abend – sie hatten ihre Sachen gepackt und die luftdicht verschlossenen Behälter mit den Gewebe- und Gesteinsproben gut verstaut – lag Ailif auf dem Bett, ein Kissen unter das lädierte Bein gestopft. Maurya saß in einem Sessel, und Jonathan hatte sich auf den Teppich gefläzt und versuchte mit der Zunge an seine Wunde zu gelangen.
    Â»Lass das, Jo!«, sagte Maurya.
    Â»Es juckt aber so.«
    Â»Das ist gut. Das ist ein Zeichen, dass es heilt.«
    Plötzlich hob Jonathan lauschend den Kopf und verharrte reglos, dann erhob er sich, ging zu Maurya und legte ihr eine Pfote aufs Knie. »Es tut mir leid, aber ich habe schlechte Nachrichten.«
    Â»Was ist?«
    Â»Deine Schwester hat gerade eine Nachricht übermittelt. Dein Vater ist gestorben.«
    Maurya sah Jonathan an, als könnte sie nicht glauben, was er gerade gesagt hatte. »Nein«, murmelte sie. »Nicht das auch noch! Hast du die Botschaft aufgezeichnet?«
    Â»Ja.«
    Â»Lass sie mich hören, bitte.«
    Ein Gefühl der Absurdität überkam Maurya, als Carols Stimme aus den Lautsprechern in Jonathans Halsband kam: »Hörst du mich, Maurya? Hier ist deine Schwester Carol. Vater ist vorgestern Nacht gestorben. Er ist friedlich eingeschlafen. Er scheint sehr geschwächt gewesen zu sein in den letzten Wochen,

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