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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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stürzte ins Lazarett. Zehn Männer seiner Sicherheitstruppe hatten die Hütten umstellt und hielten die Maschinenpistolen schußbereit vor der Brust.
    »Seid ihr alle verrückt geworden?« schrie er außer sich. »Da draußen stehen ein paar Hundert Mann, die das Lazarett einreißen wollen. Was ist hier passiert?«
    »Wir haben nur acht Freiwillige gesucht, die hier putzen wollen«, sagte Carlos und pustete auf seine angeschwollenen Fingerknöchel. »Es haben sich so viele gemeldet – wir mußten eine Auswahl treffen. Nun sind die anderen beleidigt.«
    Avila holte tief Atem, aber er brüllte nicht los, sondern schluckte seine Wut hinunter. Er wandte sich an Belisa und bemühte sich, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Es kostete ihn große Mühe.
    »Dalagáng García«, sagte er. »Ihr erstes Auftreten in Diwata läßt keine Sympathie bei den Goldgräbern aufkommen.«
    »Ich bin auch nicht gekommen, damit man mir Orchideen auf den Weg streut. Ich bin gekommen, um Gold aus dem Berg zu holen. Gold! Soviel Gold wie möglich. Wenn es sein muß, lasse ich das ganze Gebirge abtragen!« Ihre Stimme hob sich. Sie klang härter, so hart, wie man es diesen schmalen, zarten Lippen nie zugetraut hätte. Dr. Falke warf einen nachdenklichen Blick auf sie. Was geht in diesem Mädchen vor, dachte er. Äußerlich ein Kind, das man beschützen und streicheln möchte … und dann, plötzlich, eine scharfe Klinge, die durch die Luft zischt und alle Sympathie zerschneidet.
    »Hier wird rund um die Uhr gearbeitet«, sagte er. »Immer neue Schächte, immer tiefer hinein in den Berg. Und alles ohne Schutzmaßnahmen. Ohne Abstützungen. Erst vor zwei Wochen sind über sechzig Goldgräber verschüttet worden. Ramos ließ sie einmauern, ohne festzustellen, ob es noch Überlebende gab …«
    »Das wird sich alles ändern.« Carlos mit seinem Lieblingssatz.
    »Was soll ich jetzt tun?« Avila zeigte nach draußen. »Die sind zu allem bereit.«
    »Reinhalten!«
    Avila starrte Miguel an. »Was heißt das?«
    »Deine Leute haben doch Maschinenpistolen! Verdammt, sie sollen die Finger krümmen!«
    »Ist das der neue Kurs?« Bitterkeit lag in Avilas Stimme. »Wenn Herr Toledo wüßte …«
    »Ich bin jetzt der Herr Toledo.« Belisa ging ans Fenster und schaute nach draußen. Dort ballten sich die Digger vor dem Lazarett zusammen und johlten noch immer. »Kommt raus!« schrien sie. »Kommt raus!« Und dann rhythmisch wie ein Sprechchor: »Raus! Raus! Raus!«
    »Das sollen sie haben.« Belisa wandte sich zur Tür. Dr. Falke hielt sie am Ärmel fest.
    »Bleiben Sie. Das ist doch Wahnsinn!«
    »Lassen Sie mich los, Doktor.«
    »Sie wissen anscheinend noch immer nicht, wo Sie sich hier befinden!«
    »Loslassen, sage ich!«
    Ihre Augen blitzten ihn an. Ihr Körper spannte sich wie ein Stahlseil. Fasziniert starrte Dr. Falke sie an, aber er nahm seine Hand nicht von ihrem Arm.
    »Sie werden in einen Steinhagel geraten. Lassen Sie den Männern Zeit, sich zu beruhigen. Avila wird mit ihnen sprechen.«
    »Nicht Avila … ich will mit ihnen reden!« Sie schüttelte Dr. Falkes Hand ab, und als er noch einmal greifen wollte, schlug sie ihm auf die Finger. Ein kurzer, trockener Schlag, wie ihn Dr. Falke einmal bei einem Kung-Fu-Kampf in Manila gesehen hatte. Ihm war es, als sei sein Arm plötzlich gelähmt. Hilfesuchend sah er hinüber zu den Brüdern.
    »Verhindern Sie das!« rief er. »Avila, verdammt, tun Sie doch was!«
    Zu spät. Belisa hatte bereits die Tür aufgerissen und trat hinaus auf die Straße. Das Pfeifen und Johlen wurde ohrenbetäubend, aber es flogen keine Steine.
    Belisa hob die Hand. Eine brüllende Masse antwortete ihr … und dann war es ganz plötzlich still.
    »Männer!« sagte Belisa. Ihre Stimme, diese helle Stimme, war weithin hörbar. »Ihr seid doch Männer! Und ich bin eine Frau. Ein Mann beschützt die Frau. Ein Mann hilft ihr, das Leben angenehm zu machen. Ein Mann tut alles für eine Frau. Wollt ihr, daß ich in einem vollgeschissenen Bett schlafe? Daß mir der Dreck in der Nase stinkt? Ich lasse nur mein Zimmer säubern. Wer ist dagegen? Na? Wer dagegen ist, trete vor. Nur keine Scheu. Kommt her! Aber wer vortritt, ist kein Gentleman mehr. Ihr seid wilde Gesellen, ich weiß es … aber einer Frau gegenüber seid ihr Gentlemen. Nun los, entscheidet euch …«
    »Die ist aus dem richtigen Holz geschnitzt!« sagte Pater Burgos und setzte einen großen Topf mit Wasser auf den Gaskocher. Er hatte kaum eine Wahl. Es gab Reis

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