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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nahm das Gespräch wieder auf.
    »Was werden Sie tun, wenn Mrs. García selbst Sie auffordert, die Mädchen herauszugeben?« fragte er Dr. Falke.
    »Nichts anderes: mich weigern.«
    »Und wenn Sie gezwungen werden?«
    »Mich kann keiner zwingen.« Dr. Falke öffnete eine Zigarrenkiste, die er in Davao gekauft hatte, und bot die hellbraunen Zigarren an. Philippinische Zigarren sind eine Köstlichkeit, eine echte Konkurrenz für die kubanischen. Er biß die Spitze seiner Zigarre ab und reichte Feuer herum. »Oder glauben Sie, sie würde mich wegen zehn Mädchen töten lassen? Denn nur über meine Leiche käme man an sie heran.«
    »Sie ist zu allem fähig!« sagte Avila und senkte dabei die Stimme. »Ich weiß nicht, was sie ist … sie hat den Körper einer Frau, aber der ist wie ein Kostüm. Was steckt dahinter? Es kann unmöglich eine Frau sein.«
    Avila blieb bis weit nach Mitternacht. Draußen ermahnte er noch einmal seine Wachen … die Dienstfreien schliefen in einem Holzverschlag neben dem Lazarett auf zwei alten Matratzen, die Waffen eng an die Körper gepreßt.
    Es war eine ruhige Nacht. Natürlich hatte sich herumgesprochen, daß die Mädchen unter dem Schutz von Toledos Privatarmee standen. Ein paar Neugierige strichen in sicherem Abstand um das Haus herum, wie geile Hunde, die der Geruch von läufigen Hündinnen anlockt. Als sie die beiden Wachen sahen, verschwanden sie schnell wieder in der Dunkelheit.
    Den ganzen Vormittag des nächsten Tages waren Dr. Falke und Pater Burgos damit beschäftigt, die Kisten mit den Medikamenten und den Instrumenten auszupacken und zu sortieren. Die zehn Mädchen halfen ihnen dabei, und zwei von ihnen bewiesen sogar gewisse handwerkliche Fertigkeiten. Aus Latten zimmerten sie Regale, in die man die Arzneien nach Gruppen einordnen konnte.
    Immer wieder schüttelte Pater Burgos den Kopf, wenn Dr. Falke eine neue Kiste aufstemmte.
    »Wie haben Sie das bloß fertiggebracht?« fragte er fassungslos. »Das hat ja ein Vermögen gekostet!«
    »Mit den bestellten Betten alles in allem sechsundfünfzigtausend Dollar. Was die Fertighäuser kosten, weiß ich nicht.«
    »Hätten Sie Belisa García das zugetraut?«
    »Ja … jetzt, wo ich weiß, warum sie das Geld investiert. Um die Arbeitskraft zu vermehren. Kranke und Verletzte sind nutzlos – das hat sie deutlich gesagt. Sie will die menschliche Kraft ausbeuten bis zum totalen Zusammenbruch.«
    »Und Sie helfen ihr dabei!«
    »Ich helfe den Menschen, die hier langsam zerstört werden. Das ist das einzige, was ich tun kann. Im Gegensatz zu Ihnen – Sie können nur beten.«
    »Irrtum! Gott gibt den Seelen Kraft. Und wessen Seele stark ist, dessen Körper ist auch stark. Denken Sie an die Märtyrer, die in der Arena den Löwen betend gegenüberstanden und singend in den Tod gingen.«
    »Mit Priestern zu streiten ist sinnlos.« Dr. Falke winkte ab. »Machen wir uns an die Arbeit, das Musterbett aufzubauen.«
    Das war gar nicht so einfach.
    Das Spezialbett war in Einzelteilen geliefert worden, ein Gewirr von Rahmen, Gestängen, Federn, hydraulischen Zylindern, elektrischen Kontakten und schwenkbaren Gelenken. Zwar war eine Montageanleitung beigelegt, aber nachdem Dr. Falke sie durchgelesen hatte, verstand er noch weniger als zuvor. Produktbeschreibungen waren anscheinend dazu da, das Rätseldenken zu trainieren.
    »Fangen wir ganz logisch an«, sagte Dr. Falke, als auch Pater Burgos hilflos vor den Einzelteilen stand. »Die Grundlage eines Bettes ist der Rahmen. Auf ihm baut sich die ganze Technik auf. Wenn es uns gelingt, zumindest einen Mechanismus in Gang zu bringen, haben wir gewonnen. Es ist ein nach oben und unten schwenkbares Hebebett mit liftbarem Kopfteil, das aus der Horizontalen in verschiedene Schieflagen gebracht werden kann. Und das alles automatisch durch einen Druck auf die Fernbedienung. Das modernste Bett auf dem Markt. Alles klar?«
    Pater Burgos nickte. »Wenn Gott in sechs Tagen die Welt erschaffen hat«, sagte er und blickte an die Decke, »dann wird es uns wohl gelingen, in einem Tag ein Bett zu montieren.«
    Sie brauchten genau dreieinhalb Stunden, um das Krankenbett funktionsfähig zusammenzusetzen. Pater Burgos probierte es als erster aus … er legte sich auf die bandscheibengerechte Matratze und drückte auf eine Taste der Fernbedienung.
    Das Kopfteil surrte nach oben.
    Taste zwei: Das Kopfteil senkte sich.
    Taste drei: Das ganze Bett hob sich.
    Taste vier: Das Bett schwenkte aus der Horizontalen nach vorn in

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