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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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bestand aus sieben ineinandergeschobenen, einstöckigen Fertighäusern, deren Innenausbau Dr. Falke, unterstützt von einer Gruppe von Handwerkern, selbst übernommen hatte. Unter den Goldgräbern, Glücksrittern und Namenlosen waren alle Berufe vertreten, vom Maurer bis zum Elektriker, sogar zwei Fachstatiker hatten sich gemeldet, als auf der Baustelle ein großes Schild aufgestellt worden war: ›Wir suchen Bauhandwerker aller Gewerbe. Pro Stunde wird ein Doppelsack berechnet.‹ Der Ansturm war ungeheuer. Über zweitausend Männer hatten auf dem Platz gestanden und sich um die freien Stellen beworben.
    Dr. Falke konnte sich die besten Handwerker aussuchen. Die beiden Statiker wurden zu Bauleitern ernannt. Als handele es sich um einen exklusiven Bau in der Stadt, legten sie detaillierte Pläne vor, wie die Innengestaltung am sinnvollsten zu konstruieren sei. Sogar Kellerräume wurden entworfen, in denen hinter dicken Betonmauern die Apotheke mit den wertvollen Medikamenten einbruchssicher gelagert werden konnte.
    Der Bau war zügig durchgezogen worden und dauerte doch länger als vorgesehen. Das lag nicht an den Handwerkern, sondern an der Fertighausfirma in Davao: Es kamen zwar die Wände an, die Dächer, die Fenster, Türen und Dielen, auch alle Installationen waren in die Fertigteile eingebaut, aber dann fehlten drei Klobecken, zehn Wasserhähne, zwölf Schalter, die Anschlußrohre für die Sanitärausstattung, eine Menge von Einzelteilen, was die Fertigstellung immer wieder verzögerte. Ein paarmal flog Belisa nach Davao und drückte den Kaufpreis wegen nachgewiesener Mängel weiter herunter; die Folge war, daß die Nachlieferungen noch länger auf sich warten ließen.
    Bei ihrem letzten Besuch nahm sie Carlos und Miguel mit. Die beiden Brüder beendeten die Verhandlungen auf ihre spezielle Art: Der Verkaufschef wurde in das Krankenhaus von Davao eingeliefert, das Büro in eine Ruine verwandelt, zu Hilfe geeilte Angestellte lagen nach klassischen K.o.-Schlägen auf dem Boden.
    Aber die nächsten Lieferungen trafen pünktlich in Diwata ein.
    So entstand in einer Bauzeit von einem halben Jahr ein Krankenhaus, das von allen bewundert wurde. Es enthielt einen Trakt mit fünfzig Betten, einen OP-Raum, eine Wachstation, drei Isolierzimmer, zwei Behandlungsräume, drei Schwesternzimmer, eine Zentralküche, eine Sterilisationszelle, ein Labor, eine Apotheke, die Privatzimmer von Dr. Falke und Pater Burgos, eine Notfallstation mit angeschlossenem Gipsraum und eine Art Gefängniszelle. Diese war dringend notwendig: Die meisten Patienten bekam Dr. Falke aus den Kneipen geliefert, zusammengeschlagen, mit Messerstichen, Würgemalen oder schweren Trittverletzungen, und ab und zu war einer dabei, der volltrunken herumtobte, um sich schlug oder Dr. Falke sogar angriff. Einen solchen Kranken steckte Carlos sofort in die Zelle, hieb ihm mit der Faust auf den Kopf und warf den Ohnmächtigen auf das Eisenbett. »Das ist die beste Narkose, Doktor!« sagte er dann jedesmal. »Sie spart Geld.«
    Die drei Brüder hatten neue Aufgaben übernommen. Ihr Personenschutz für das geliebte Schwesterchen war nicht mehr nötig. Avilas Soldaten waren ständig um sie. Bei jedem Schritt außerhalb ihrer Hütte wurde sie von mindestens drei Männern mit Kalaschnikows begleitet. Keiner kam an sie heran … und wenn sie ausfuhr, saß sie in einem der gepanzerten Wagen, sicherer als der Präsident der Philippinen. Avila hatte es ihr vorgeführt … aus nächster Nähe hatte er eine Garbe aus seiner MPi auf das Fenster gefeuert. Die Scheibe splitterte zwar, aber die Geschosse heulten als Querschläger durch die Gegend, als seien sie auf Stahl getroffen.
    Carlos, der Boxer, wurde zum Assistenten von Dr. Falke ernannt. Seinen Arbeitsplatz im Krankenhaus betrachtete er als Trainingsquartier. Wurde ein Messerstecher eingeliefert, erhielt er erst einmal ein paar Ohrfeigen, sofern er nicht gerade lebensgefährlich verletzt war. »Das ist dafür, daß du dem Doktor Mühe machst!« schrie Carlos dabei den Verwundeten an. »Wir flicken dich wieder zusammen … aber an die Zeit bei mir wirst du noch lange denken!«
    Das sprach sich natürlich schnell herum. Und da die meisten Betten mit Unfallverletzten oder im Zweikampf Verwundeten belegt waren, wurden wirklich nur diejenigen Opfer eingeliefert, denen man zu Hause in den Hütten nicht mehr helfen konnte.
    Die Betten.
    Als die fünfzig bestellten Spezialmodelle zur Auslieferung bereitstanden, holten die beiden

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