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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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gleich ist, Sir … Was für ein Unterschied –«
    »Es ist völlig gewiss, dass es mir nicht vollkommen gleich ist, Warden. Sie werden sich an die Konditionen unserer Vereinbarung halten; oder ich werde jemanden finden, der bereit ist, dies zu tun, ohne Fragen zu stellen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir. Die Gefangenen werden dort sein.«
    Burleigh verließ Justice House , bestieg seine Kutsche und wies den Fahrer an, sich zu den Isle of Dogs im Hafenviertel zu begeben. Die Kutsche polterte Straßen hinunter, die von einem zunehmenden Verfall geprägt waren – jede war trostloser und schmutziger als die vorhergehende –, bis sie an den Millwall Docks ankam, wo der Fahrer zu einem Pub namens Black Spot geleitet wurde. Burleigh stieg aus und sagte: »Kümmer dich darum, dass das Pferd Futter und Wasser bekommt, und besorg dir was für dich selbst.« Er reichte dem Kutscher einen Stapel Silber-Shillings. »Dann komm hierher zurück und warte. Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde.«
    Tatsächlich war es immer noch früher Nachmittag, als der Mann, wegen dem Burleigh hergekommen war, den Black Spot betrat. Die Uhr in der Kirche bei Chapel House hatte gerade drei Mal geläutet, und der Bursche – der auf der Schwelle stehen blieb, um seinen Augen zu ermöglichen, sich dem schlechten, vom Rauch getrübten Licht in der Kneipe anzupassen – wurde sofort von Burleigh entdeckt. Ein Dienstbursche wurde geschickt, um den Seemann in die Nische zu bringen, wo Seine Lordschaft sich niedergelassen hatte. Burleigh dankte dem Jungen und befahl, dass Bier und Essen gebracht werden sollten.
    »Bitte setzen Sie sich, Lotse Suggs. Ich hoffe, dass Sie in der Lage gewesen sind, ein geeignetes Schiff für unseren Gebrauch zu beschaffen?«
    »Wir gehören nicht zu denen, die lange um den heißen Brei herumreden, nicht wahr, Sir?«, merkte der Seemann an. »Sehr gut.« Er blickte sich in dem beinahe leeren Raum um, als erwartete er, belauscht zu werden; dann sagte er: »Um Ihre Frage zu beantworten …« – er schaute sich erneut um –, »… ein Hund könnte an diesem Ort vor Durst sterben.«
    »Ich habe einen Krug von ihrem Besten und etwas zum Essen für Sie bestellt«, erwiderte Burleigh, der die Unverschämtheit des Mannes mit einer Handbewegung beiseiteschob. »Es wird in Kürze gebracht. Was wollten Sie noch sagen?«
    »Ja, Sir, ich habe ein Fahrzeug beschafft, das Ihren besonderen Erfordernissen recht gut entspricht. Es ist ein einmastiger Flussläufer und fährt unter dem Namen Rose of Shar – «
    »Belästigen Sie mich nicht mit unbedeutenden Einzelheiten, Lotse«, fiel Burleigh ihm ins Wort. »Wenn Sie glücklich sind, dass Sie den von mir vorgegebenen Richtlinien entsprochen haben, dann ist mir das einerlei.«
    Die Augen des Seebärs verengten sich, und er schnaubte laut. »Ich habe einfach höfliche Konversation gemacht … Ich bitte um Verzeihung.«
    Der Junge kam an mit einem Teller voller Brot und Würsten; ihm auf den Fersen folgte der Wirt, der eine schäumende Flasche und zwei Krüge trug. Burleigh dankte dem Schankwirt und entließ ihn mit ein paar Pennys. Als die beiden wieder allein waren, sagte er: »Ich habe meiner Mannschaft Anweisung gegeben, dass wir nicht später als Mitternacht den Anker lichten sollen.« Er schob den Teller mit dem Essen näher zum Lotsen, der sich bediente. »Sind wir uns einig?«
    »Tidenströmung.« Suggs nickte. »Wie vereinbart.« Er nahm einen großen Happen von einer Wurst und kaute nachdenklich, dann spülte er ihn mit Ale hinunter. »Und werde ich in Münzgeld bezahlt – wie vereinbart?«
    »Selbstverständlich.« Burleigh trank einen großen Schluck und griff dann in eine innere Manteltasche. Er holte einen kleinen Lederbeutel heraus und hievte ihn auf seiner Handfläche hoch, als würde er seinen Inhalt wiegen oder versuchte zu entscheiden, was er damit tun sollte. Am Ende warf er den Beutel in Richtung des Seemanns. »Da ist Ihre Bezahlung in Silbermünzen und im Voraus.«
    Suggs beäugte den Geldbeutel, machte jedoch keinerlei Anstalten, ihn an sich zu nehmen. »Was soll mich davon abhalten, einfach das Geld zu nehmen und Sie auf dem Trockenen zurückzulassen?«
    Dies brachte ein Lächeln auf Burleighs Lippen. »Sie sind nicht jemand, der lange um den heißen Brei herumredet, Lotse?«
    Snuggs schnaubte erneut und biss ein weiteres Stück von der Wurst ab.
    »Ich werde Ihnen sagen, warum Sie das nicht tun werden – da Sie fragen«, erklärte Burleigh und nahm

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